Frauen auf Münzen??
Moderator: Homer J. Simpson
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Frauen auf Münzen??
Hallo,
das römische Münzwesen ist so interessant das ich förmlich alles aufsauge was man hier so erfährt:
Meine Fragen:
1. Gab es auch Frauen als Caesaren, Constantinen und anderen Herrschern auf Münzen?
2. Gibt es auch Münzen erhältlich die in Alexandria nach der römishcen Besatzung gepräögt wurden?
3. Warum findet man kaum Vandalen, Galier und Germanenprägungen?
4. Gab es unter obigen genannten Ländern auch Münzen der Länder aber trotzdem von den Besatzern?
5. Wie ist eigentlich der Erhaltungsgrad von Münzen die ungefähr 1000 vor Christus gepägt wurden sind sie sammelwürdig oder praktisch schon ausgestorben?
6. The last but noct least question:
Gibt es noch ägyptische Deben mit Erkennungszeichen der jewiligen Pharaonen??
So (Puhhh) hoffe ich nerve nicht zu viel
Gruß Peter
das römische Münzwesen ist so interessant das ich förmlich alles aufsauge was man hier so erfährt:
Meine Fragen:
1. Gab es auch Frauen als Caesaren, Constantinen und anderen Herrschern auf Münzen?
2. Gibt es auch Münzen erhältlich die in Alexandria nach der römishcen Besatzung gepräögt wurden?
3. Warum findet man kaum Vandalen, Galier und Germanenprägungen?
4. Gab es unter obigen genannten Ländern auch Münzen der Länder aber trotzdem von den Besatzern?
5. Wie ist eigentlich der Erhaltungsgrad von Münzen die ungefähr 1000 vor Christus gepägt wurden sind sie sammelwürdig oder praktisch schon ausgestorben?
6. The last but noct least question:
Gibt es noch ägyptische Deben mit Erkennungszeichen der jewiligen Pharaonen??
So (Puhhh) hoffe ich nerve nicht zu viel
Gruß Peter
Hallo intef
ein paar Antworten auf Deine Fragen (sicher nicht erschöpfend):
ad 1) Frauen wurden sehr häufig auf der Vorderseite röm. Münzen dargestellt. Dabei handelt es sich dann um die Mutter, Großmutter oder Ehefrau des jeweiligen Kaisers. Die erste richtige Kaiserin gab es erst im byzantinischen Reich: IRENE 797-802. Eine "römische" Kaiserin gefiel dem Papst in Rom überhaupt nicht, so daß er KARL den Großen quasi als "römischen Gegenkaiser" eines neuen Römischen Reiches krönte.
ad 2) Unter den Byzantinern wurde bis Ende des 7. Jh. in Alexandria geprägt (Münzzeichen ALEX o.Ä.). Die arabischen Eroberer imitierten danach noch lange Zeit diese byzantinischen Münzen - sie lassen sich an bestimmten Beizeichen erkennen.
ad 3) Davon gibt es eigentlich eine ganze Menge. Die Gallier und Goten z.B. imitierten sehr zahlreich römische Münzen (sog. barbarisierte Prägungen, insbesondere Antoniniane und Kleinbronzen). Vandalen und Lombarden hatten auch eine Münzprägung mit eigenen Typen.
ad 4) In der zweiten Hälfte des 3. Jh. bildeten sich in Folge von Sezessionen das Gallische und das Britannische Reich mit eigenen Kaisern, die quasi als Statthalter von den Römern akzeptiert waren und in eigenem Namen Münzen römischen Typs begaben: z.B. POSTUMUS, TETRICUS, CARAUSIUS etc.). Unter DIOCLETIAN wurden diese abtrünnigen Provinzen wieder heim in Reich geholt.
Gruß - petzlaff
ein paar Antworten auf Deine Fragen (sicher nicht erschöpfend):
ad 1) Frauen wurden sehr häufig auf der Vorderseite röm. Münzen dargestellt. Dabei handelt es sich dann um die Mutter, Großmutter oder Ehefrau des jeweiligen Kaisers. Die erste richtige Kaiserin gab es erst im byzantinischen Reich: IRENE 797-802. Eine "römische" Kaiserin gefiel dem Papst in Rom überhaupt nicht, so daß er KARL den Großen quasi als "römischen Gegenkaiser" eines neuen Römischen Reiches krönte.
ad 2) Unter den Byzantinern wurde bis Ende des 7. Jh. in Alexandria geprägt (Münzzeichen ALEX o.Ä.). Die arabischen Eroberer imitierten danach noch lange Zeit diese byzantinischen Münzen - sie lassen sich an bestimmten Beizeichen erkennen.
ad 3) Davon gibt es eigentlich eine ganze Menge. Die Gallier und Goten z.B. imitierten sehr zahlreich römische Münzen (sog. barbarisierte Prägungen, insbesondere Antoniniane und Kleinbronzen). Vandalen und Lombarden hatten auch eine Münzprägung mit eigenen Typen.
ad 4) In der zweiten Hälfte des 3. Jh. bildeten sich in Folge von Sezessionen das Gallische und das Britannische Reich mit eigenen Kaisern, die quasi als Statthalter von den Römern akzeptiert waren und in eigenem Namen Münzen römischen Typs begaben: z.B. POSTUMUS, TETRICUS, CARAUSIUS etc.). Unter DIOCLETIAN wurden diese abtrünnigen Provinzen wieder heim in Reich geholt.
Gruß - petzlaff
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Hallo @ intef.
Unter dem Link: http://www.peus-muenzen.de/ weiters auf Auktion Katalog 374 / 375 ist online, kannst Du die Münzen ansehen.
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Wenigstens Frage Nr. 5 kann ich beantworten.
Münzen von 1000 v. Chr. gibt es nicht.
Die ersten Münzen wurden von den Griechen im späten 7 Jhrt. v.Chr. geprägt.
Wie da der Erhaltungsgrad ist, ob sie sammelwürdig sind und wo der Marktpreis für solche Stücke liegt weiss ich nicht.
Da fragst du am besten mal im Griechen-Forum nach.
Münzen von 1000 v. Chr. gibt es nicht.
Die ersten Münzen wurden von den Griechen im späten 7 Jhrt. v.Chr. geprägt.
Wie da der Erhaltungsgrad ist, ob sie sammelwürdig sind und wo der Marktpreis für solche Stücke liegt weiss ich nicht.
Da fragst du am besten mal im Griechen-Forum nach.
hallo Muenzenfreund, ich will mich mal auf Deine Frage nach "Galliern" - "Gemanen" (Z.B. Vandalen ) ... beschränken: -
Vielleicht hilft eine Begriffs-Definition.: die Kelten gelten eigentlich im eurasischen und arischen Raume aus die "Vor-Germanen" und werden dann historisch unterschiedlich benannt ... z.B. "Iberer" in Spanien - "Gallier" bei den Franzosen ... und die "Germania" wie sie z.T. von Tacitus beschrieben wird umfasst auch nicht alle Völker - die dann bekanntlich "in Wanderung" geraten sind ... wie der eine von Dir benannte nord-germanische Stamm der Vandalen.
Also - Kelten-Münzen gibt es sehr viele - Kenner ordnen diese nach den jew. Stämmen ( Kleinvölker) jener Zeit ... sicherlich hast Du schon z.B. von den "Regenbogenschüsselchen" oder den "Büschenquinaren" - "Potinmünzen" usw. gehört ...nur ein paar Beispiele der Viefalt der von diesen hervorgebrachten Münzen.
Ob die Vandalen schon als germanischer Stamm gemünzt hatten - hab ich noch nicht gehört - aber als Besatzer von Nordafrika auf alle Fälle ... und ob dann noch als überlebende "V-Andalusier" ... eher nein - da bei Rückkehr der Überreste kaum mehr von einem "organisierten" Volke auszugehen war ... immerhin wurde schon
von Griechen und Phönizieren - vor den Römern - in Spanien gemünzt, dann gibt es die speziellen "ibero-romanischen" Münzen ( siehe das schöne Castulo-Schweinchen auf meiner "mich" ganz unten ) ...
und bei den "Germanen" ... kommt eigentlich für uns ersteinmal die Zeit der Franken - Merowonger ... die sowohl nach keltischen Mustern ( Bronzen ) aber auch nach römischen Vorgaben Goldmünzen prägten ....
Wenn man dann noch den Begriff "Donaukelten" und slavische Völker in die Wirren der Völkerwanderungszeit hinzurechnet ... kommt also 'ne ganze Menge numismatisches zusammen - aber samt und sonders Spezialgebiete ! Drum konnte dies nur ein kleiner Streifzug sein die Deine Fragen "umkreisen" soll ... ok ?
Nette Grüße, heripo
Vielleicht hilft eine Begriffs-Definition.: die Kelten gelten eigentlich im eurasischen und arischen Raume aus die "Vor-Germanen" und werden dann historisch unterschiedlich benannt ... z.B. "Iberer" in Spanien - "Gallier" bei den Franzosen ... und die "Germania" wie sie z.T. von Tacitus beschrieben wird umfasst auch nicht alle Völker - die dann bekanntlich "in Wanderung" geraten sind ... wie der eine von Dir benannte nord-germanische Stamm der Vandalen.
Also - Kelten-Münzen gibt es sehr viele - Kenner ordnen diese nach den jew. Stämmen ( Kleinvölker) jener Zeit ... sicherlich hast Du schon z.B. von den "Regenbogenschüsselchen" oder den "Büschenquinaren" - "Potinmünzen" usw. gehört ...nur ein paar Beispiele der Viefalt der von diesen hervorgebrachten Münzen.
Ob die Vandalen schon als germanischer Stamm gemünzt hatten - hab ich noch nicht gehört - aber als Besatzer von Nordafrika auf alle Fälle ... und ob dann noch als überlebende "V-Andalusier" ... eher nein - da bei Rückkehr der Überreste kaum mehr von einem "organisierten" Volke auszugehen war ... immerhin wurde schon
von Griechen und Phönizieren - vor den Römern - in Spanien gemünzt, dann gibt es die speziellen "ibero-romanischen" Münzen ( siehe das schöne Castulo-Schweinchen auf meiner "mich" ganz unten ) ...
und bei den "Germanen" ... kommt eigentlich für uns ersteinmal die Zeit der Franken - Merowonger ... die sowohl nach keltischen Mustern ( Bronzen ) aber auch nach römischen Vorgaben Goldmünzen prägten ....
Wenn man dann noch den Begriff "Donaukelten" und slavische Völker in die Wirren der Völkerwanderungszeit hinzurechnet ... kommt also 'ne ganze Menge numismatisches zusammen - aber samt und sonders Spezialgebiete ! Drum konnte dies nur ein kleiner Streifzug sein die Deine Fragen "umkreisen" soll ... ok ?
Nette Grüße, heripo
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@petzlaff:
ohne mir anmassen zu wollen, den moderator zu kritisieren( ) , so muss ich mich doch dagegen aussprechen, dass papst leo karl als gegenkaiser krönte, weil er eine frau auf dem thron in byzanz nicht dulden wollte. es gab ihm gegenteil eine vielzahl von gründen für leo, u.a. auch um seine eigene stellung in rom zu stärken, die durch unruhen und eine nicht gerade moral-volle amtsführung ziemlich erschüttert war (er musste ja 2 jahre vorher sogar zu karl fliehen). er wusste, dass kalr ihn nach der kaiserkönung nicht mehr fallen lassen konnte. dazu gab es noch weitere gründe.
weiter muss man dazu sagen, dass dieses thema in historikerkreisen ziemlich umstritten ist, v.a. ob leo mit wissen und billigung des frankenkönigs oder auf eigene faust handelte (wie es inden quellen dargestellt wird, vor allem bei einhard, "vita caroli" -> das berühmte karlzitat: "Wenn ich gewusst hätte, was Leo vorhat, wäre ich an diesem Tag nie in der Kirche erschien")
Gruss, Pscipio
ohne mir anmassen zu wollen, den moderator zu kritisieren( ) , so muss ich mich doch dagegen aussprechen, dass papst leo karl als gegenkaiser krönte, weil er eine frau auf dem thron in byzanz nicht dulden wollte. es gab ihm gegenteil eine vielzahl von gründen für leo, u.a. auch um seine eigene stellung in rom zu stärken, die durch unruhen und eine nicht gerade moral-volle amtsführung ziemlich erschüttert war (er musste ja 2 jahre vorher sogar zu karl fliehen). er wusste, dass kalr ihn nach der kaiserkönung nicht mehr fallen lassen konnte. dazu gab es noch weitere gründe.
weiter muss man dazu sagen, dass dieses thema in historikerkreisen ziemlich umstritten ist, v.a. ob leo mit wissen und billigung des frankenkönigs oder auf eigene faust handelte (wie es inden quellen dargestellt wird, vor allem bei einhard, "vita caroli" -> das berühmte karlzitat: "Wenn ich gewusst hätte, was Leo vorhat, wäre ich an diesem Tag nie in der Kirche erschien")
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
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