Eigenartiges Gekringele

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Peter43
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Eigenartiges Gekringele

Beitrag von Peter43 » Mo 05.12.11 19:17

Liebe Freunde der Detektivarbeit!

Diese Münze des Gordian III. aus Nikopolis habe ich gekauft, weil sie eine sehr seltene Darstellung der Glykonschlange zeigt, mit Fischschwanz, aber nicht mit einem Nimbus, sondern mit einer 'Mähne' aus 6 Strahlen auf Kopf und Hals. Meine Frage jedoch zielt auf das Gekringel re. unter der rechten unteren Windung. Ich habe einen Scan des Details hinzugefügt. Für eine Beschädigung der Stempeloberfläche ist es mir zu detailiert. Aber was könnte es sonst sein?

Jede, auch noch so abwegige Idee ist erwünscht.

Zudem komme ich mit den Windungen nicht zurecht: Von welcher Windung z.B. kommt der Fischschwanz her?

Dank im Voraus
Dateianhänge
glykon_detail.jpg
nikopolis_gordianIII_HrJ(2011)8.36.22.2corr.jpg
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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von vMadai » Mo 05.12.11 19:32

Der Fischschwanz müsste (der Dicke der Stücke nach zu urteilen) an das Stück auf 6,5 Uhr anschließen. Von 7,5 geht´s dann zu 6 Uhr, von 5 zum rechten oberen "Ende" der großen liegenden Acht usw.

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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von Antonian » Mo 05.12.11 20:56

Interessant find ich an der Münze wie das Gebilde auf dem Kopf der Schlange in den Stadtenamen Nikopoleiton übergeht, das N von Nikopoleiton hat auch 2 Punkte über sich, so wir die stilförmigen Gebilde auf dem Kopf, die in einen Punkt auslaufen. Die Schlangenzunge leckt noch die Buchstaben ab. Für das Gebilde unten rechts hab ich auch keine vernünftige Erklärung- der Schwanz der Glykonschlange müsste doch eigentlich ein Löwenschwanz sein, das Gebilde ist zu wenig für einen Löwenschwanz , und außerdem gibts noch den zweigeteilten Fischschwanz. Vielleicht gehen da unten bei dem Gekringel die Buchstaben wieder in den Körper der Schlange über und der Kreis schießt sich--- Auf jeden Fall eine hochinteressante Münze - Gratulation Jochen.
Viele Grüße
Antonian
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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von Menace » Mo 05.12.11 21:27

Es passt vermutlich mythologisch nicht hundertprozentig ins Bild, aber es hat für mich den Anschein, als sei der Schwanz zweigeteilt. Somit hätte er zwei Enden und das "Gekräusel" rechts unten wäre das zweite Schwanzende, das hinter dem verschlungenen vom Betrachter aus rechten Teil des Schwanzes hervorragt.
Suche Prägungen des Erzstifts und Kurfürstentums Mainz.
Angebote gerne per PN an mich.

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Peter43
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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von Peter43 » Mo 05.12.11 22:09

Vielen Dank für eure Beiträge. Da ist viel Neues dabei!

@vMadai
Die Erläuterung mit den Uhrzeiten hat mich nicht klüger gemacht. So findet sich z.B. in der Mitte zwischen den beiden unteren, kleineren Windungen ein Zwischenstück, das mir auch nicht klar ist.

@Antonian
Herzlichen Dank für Deine Beobachtung, die bisher an mir vorübergegangen war, weil ich mich zu sehr um das 'Gekringele' gekümmert habe. Diese Art, wie die 'Mähne' (oder Krone?) in den Namen der Stadt übergeht, habe ich auch noch nie gesehen. Wirklich interessant!

@Menace
Die Idee mit dem zweigeteilten Schwanz, beziehungsweise, daß das 'Gekringel' zur Schlange gehört, hatte ich auch einmal. Vielleicht handelt es sich sogar um eine 2. Schlange? Jedenfalls würde dann das Zwischenstück, das ich oben bei vMadai erwähnt habe, auch zu diesem zweiten Schlangenteil gehören.

Mit freundlichem Gruß
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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von vMadai » Di 06.12.11 09:09

Du hast recht. Keine Ahnung!

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Re: Eigenartiges Gekringele

Beitrag von Mithras » Di 06.12.11 12:24

..für mich sind das 2 Schlangen...

die kleinere mit weit geöffnetem Maul nach links (8-9 Uhr) in typischer Schlangen-Angriffsposition (in der Mitte die Zunge + Ober- und Unterkiefer extrem geöffnet)... und deren Schwanz ist das Gekringel rechts unten

die große Schlange ist die sonst immer klassich abgebildete in der Mitte, deren Schwanz in der Bildmitte unten 6 Uhr endet...

LG
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