Römische Münze Bestimmung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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jaldi
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Römische Münze Bestimmung

Beitrag von jaldi » Di 31.01.12 19:33

Hallo- habe auf dem Flohmarkt eine Münze erstanden- und nun wollte ich mal fragen ob vielleicht jemand etwas darüber weiß-Wert- Geschichte etc... Wäre über jede Info sehr dankbar :D -
Der Verkäufer sagte mir das er die Münze von einem Bauern vor ca 40 Jahren bekommen hätte- dieser hat Sie auf seinem Acker beim pflügen entdeckt- Fundort bei Mertingen Donauwörth. Vielen Dank für eure Bemühungen
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beachcomber
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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von beachcomber » Di 31.01.12 19:57

scheint ein (ziemlich korrodierter) as des vespasian zu sein, mit der IUDEA CAPTA rückseite. man sieht die trauernde iudea unter einer palme sitzen.
anlass war der sieg über die aufständischen juden, der mit der zerstörung jerusalems endete. zwar nicht selten, aber immer gesucht. in diesem zustand allerdings trotzdem ziemlich wertlos.
grüsse
frank

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Homer J. Simpson
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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 31.01.12 22:06

Immerhin hat die Münze eine Eigenschaft, die bei Flohmarktrömern alles andere als selbstverständlich ist - sie ist ECHT. Dazu schon mal Glückwunsch!

Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!

jaldi
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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von jaldi » Mi 01.02.12 11:02

Vielen Dank für eure Bemühungen und Antworten- wenn jemand noch was dazu weiß gerne schreiben :-) Was gibt es für Tricks das man Original von Fälschungen unterscheiden kann? Vielen Dank

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areich
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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von areich » Mi 01.02.12 11:04

Tricks gibt es nicht, das braucht Erfahrung.
Güsse haben z.B. oft Gußlöcher und einen Grat am Rand, wo die beiden Gußformen zusammenkamen aber das ist leicht gesagt und nur bei schlechten Güssen für einen Neuling einfach zu erkennen. Oft lässt sich eine korrofierte und entpatinierte Münze nicht sicher von einem schlechten Guss unterscheiden. Gepresste Fälschungen haben oft unnatürlich glatte Oberflächen und kleine Risse, die anders aussehen als bei echten, geprägten Münzen.
Sowohl Güsse als auch gepresste (oder richtig geschlagene) Fälschungen können von echten Münzen gemacht (man kann von echten Münzen Stempel herstellen, um Kopien zu schlagen) oder komplett modern sein. In letzterem Fall kann man es am Stil erkennen, aber nur wenn man den Münztyp gut kennt bzw. wenn der Stil komplett daneben ist.

In jedem Fall muss man aber sehr viele Münzen, auf Bildern und auch in der Hand gesehen haben, um Fälschungen sicher zu erkennen. Auch das schützt nicht zu 100%, richtig gute Güsse sind heute so gut, daß man sie nur erkennt, wenn 'Zwillinge' auftauchen. Die haben dann in der Regel die gleiche Schrötlingsform (wie eben die verwendete Gußform). Das ist ein wichtiges Indiz gegen die Echtheit, da antike Münzen handgemacht sind und deswegen auch zwei Münzen von den gleichen Stempeln meist sehr unterschiedlich aussehen.

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von jaldi » Mi 01.02.12 19:34

Danke für die ausführlichen Antworten :-)

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Vallis Clausa » Mi 01.02.12 23:24

Ich schließe mich zunächst dem Dank für die Ausführungen von areich zu Fälschungsmerkmalen an.

Wenn ich im folgenden gleichfalls um Hilfe für die Bestimmung zweier Münzen bitten dürfte, bei denen ich auf dem Schlauch stehe:

Münze 1 scheint mir eine Provinzialprägung zu sein.

Gewicht 7,87 g, Durchmesser ca. 20 mm

Vorderseite: Asklepsios? Rückseite: ??? Münze aus Germe?

Münze 2

Gewicht 11,99 g, Durchmesser ca. 25 mm

Vorderseite: ??? Rückseite: Aequitas? As bzw. Dupondius?

Für sachdienliche Hinweise - auch zur Frage der Echtheit - bin ich wie immer dankbar :D !!!

Beste Grüße

Andreas
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Münze 1 AV
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Münze 1 RV
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Andreas

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von areich » Do 02.02.12 02:25


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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Vallis Clausa » Do 02.02.12 09:57

Danke areich!

Zumindest geographisch lag ich sogar zufällig halbwegs richtig :oops:

Wenn nun noch jemand was zur Münze 2 sagen kann, bin ich überglücklich :D

Beste Grüße

Andreas
Grüße aus dem Schwarzwald

Andreas

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von beachcomber » Do 02.02.12 17:45

münze 2 sollte marc aurel, oder vielleicht auch lucius verus sein!
grüsse
frank

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Vallis Clausa » Fr 03.02.12 20:48

Danke Frank!

Wenn sonst noch jemand Vorschläge hätte?

Bei dem Hinterkopf scheint mir das dann aber eher Richtung Lucius Verus zu gehen.

Soll ich ggf. noch mal versuchen, etwas bessere Bilder zu machen?

Wobei bei dem Model :( ... ?

Beste Grüße

Andreas
Zuletzt geändert von Vallis Clausa am So 05.02.12 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße aus dem Schwarzwald

Andreas

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von areich » Fr 03.02.12 22:41

Vielleicht hat Frank ja noch einen Tip, wie man die Münze bestimmbar machen kann, schön ist sicher nicht mehr drin.

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von beachcomber » Fr 03.02.12 22:44

ne, ich fürchte da ist wirklich nichts mehr zu machen.
grüsse
frank

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Herostratos » Sa 04.02.12 01:24

Hallo Vallis Clausa,

vielleicht beim Lucius Verus mal diese Spur verfolgen

http://www.acsearch.info/record.html?id=105410

Kolonialmünzen sind nicht mein Gebiet. Erkennen lässt sich aber auf dem Rv. ein Genius mit ausgestrecktem rechtem
Arm (also linke Hälfte des Rv.) mit Patera über Altar und auch der Beginn der Legende mit "C". Das folgende "O" kann man vielleicht noch ahnen. Wenn man weiß, wie die Legende lauten soll, lassen sich bei günstigem Lichteinfallswinkel vielleicht auch noch andere Legendenbuchstaben erraten. Ob sich rechts vom Genius noch ein Altar befindet, kann ich auch nicht erkennen. Platz genug wäre aber. Dein Stück ist aber größer und schwerer wie das verlinkte. Ich kenne mich bei den Stückelungen aber überhaupt nicht aus. Darum soll das hier nur mal so als Denkansatz dienen und eventuell hat jemand aus dem Forum auch Literatur darüber und vielleicht geht das auch in eine ganz andere Richtung.

Grüße
Hero

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Re: Römische Münze Bestimmung

Beitrag von Vallis Clausa » Sa 04.02.12 21:56

Hallo,

Euch allen ganz herzlichen Dank!!!

Werde nun mal dem Hinweisen von Herostratos nachgehen! Dir sei besonderer Dank!

Vielleicht versuche ich es demnächst noch mal mit verbesserten Photos.

Und wenn ein Provinzialmünzenspezialist, auf was die Sache nun ja anscheinend rausläuft, dazu noch was weiteres zu sagen hat.... nur zu! :evilbat:

Beste Grüße

Andreas
Grüße aus dem Schwarzwald

Andreas

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