Woher kennt man die Prägejahre von alten Römern so genau ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Caligula Minus
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Woher kennt man die Prägejahre von alten Römern so genau ?

Beitrag von Caligula Minus » Mo 06.02.12 19:43

Ich habe gerade bei mir auf dem Boden in einem Umzugskarton voller CD´s einen Briefumschlag mit einer Gruppe von Antoninianen der Kaiser Aurelianus (3 x) , Probus (10 x) , Carus (1 x), Nummerianus (1x) und Diocletianus (1x) wiedergefunden, welche ich 2000 in London bei Coincraft (gegenüber dem British Museum) für wenig Geld erworben habe.
(Wie der Umschlag dahin gekommen ist, hab ich keine Ahnung. Es hat mich schon ziemlich überrascht. Eigentlich war ich auf der suche nach einer bestimmten CD die ich verkaufen wollte, und war daher ziemlich überrascht, dass mir bei der Suche nach der CD, plötzlich der Umschlag mit den Münzen in die Hände gefallen ist ( 8O ) , denn eigentlich hatte ich die Stücke vor Jahren bereits als Verlust abgeschrieben. Es geschehen halt doch manchmal Zeichen und Wunder !) :D

Bei der Bestimmung der Probus Münzen via http://www.probvs.net , habe ich mir Gedanken gemacht über die Frage, woher man heute nach über 1.700 Jahren eigentlich weis, dass eine Münze z.B. zur 2. Emission der Münzstätte Serdica / geprägt im Jahre 277 gehört, da ja direkte Datierungen auf den Stücken meistens nicht vorhanden sind und schriftliche Aufzeichnungen hierzu heutzutage ebenfalls wohl kaum noch existieren werden, wenn denn je welche gemacht wurden.

Das die Kennzeichnung der Münzstätte sich jährlich geändert wurde ist nachvollziehbar, aber woher weis man welches Münzstättenzeichen zu welchem Prägejahr gehört.

Hier sind die Stücke:
Dateianhänge
RV.JPG
AV.JPG

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Julianus v. Pannonien
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Re: Woher kennt man die Prägejahre von alten Römern so genau

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Mo 06.02.12 20:07

Hallo Caligula Minus

Das ist schon ne tolle Sache so ein Bodenfund im eigenen Haus ;)

Das mit der Datierung ist so eine Sache.

Ich selber datiere die Münzen aus meiner Sammlung nur dann, wenn es eindeutig darauf steht, dass ist bei Probus z.B wie bei folgendem Antoninian mit der Legende COS IIII.
Da weiss ich, ah dass vierte Konsulat des Probus.
Probus Scepter Cons IIII Salus Ant Ticinum.jpg
Die Münzstätten hatten jedoch keine sich jährlich ändernden Zeichen, sondern ein Münzzeichen zur Zeit des Probus gibt meistens nur an:

Die Prägestätte, die Offizin und manchmal die bis heute nicht entschlüsselten Wertzeichen.
BsP : PXXT = Prima ( erste Offizin ) XX (wertzeichen) T ( Ticinum )

Für Rom als Beispiel wurden verschiedene Symbole verwendet ( Sterne, Blitzbündel usw. )
Wie aber die Experten welches Symbol zu welchem Jahr zuordnen ist mir auch nicht ganz klar,
Ich vermute ebenfalls, dass Sie die Rückseitentypen gewissen zeitlichen Ereignissen zuordnen, diese dann so den Symbolen zuordnen.

Die genauen Datierungen:
Dies erklären Experten dann z.B. so, dass wenn in Ticinum eine Adventus Prägung ausgegeben wurde, war der Kaiser anwesend, in den Historischen Schriften ist er dann z.B von März bis April 278 in Ticinum gewesen also ist die Münze in diesem Zeitraum entstanden.

Grüsse
Simon
Zuletzt geändert von Julianus v. Pannonien am Mo 06.02.12 20:31, insgesamt 5-mal geändert.
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Caligula Minus
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Re: Woher kennt man die Prägejahre von alten Römern so genau

Beitrag von Caligula Minus » Mo 06.02.12 20:14

Julianus v. Pannonien hat geschrieben:Hallo Caligula Minus

Das ist schon ne tolle Sache so ein Bodenfund im eigenen Haus ;)
Nur das ich die Stücke mal selber erworben habe und nicht Opa. :D
Die sind wahrscheinlich bei einem meiner zahlreichen beruflichen Umzüge in den letzten Jahren dorthin gekommen. :oops:
Julianus v. Pannonien hat geschrieben: Das mit der Datierung ist so eine Sache.

Ich selber datiere die Münzen aus meiner Sammlung nur dann, wenn es eindeutig darauf steht, dass ist bei Probus z.B wie bei folgendem Antoninian mit der Legende COS III.
Da weiss ich, ah das dritte Konsulat des Probus.

Die Münzstätten hatten jedoch keine sich jährlich ändernden Zeichen, sondern ein Münzzeichen zur Zeit des Probus gibt meisstens nur an:

Die Prägestätte, die Ofizin und manchmal die bis heute nicht entschlüsselten Wertzeichen.
BsP : PXXT = Prima ( erste Ofizin XX (wertzeichen) T ( Ticinum )

Die genauen Datierungen:
Dies erklären Experten dann z.B. so, dass wenn in Ticinum eine Adventus Prägung ausgegeben wurde, war der Kaiser anwesend, in den Historischen Schriften ist er dann z.B von März bis April 278 in Ticinum gewesen also ist die Münze in diesem Zeitraum entstanden.

Grüsse
Simon
Vielleicht sollte ich die Sache mit der genaueren Datierung auch so handhaben.
Es hat mich halt nur mal interessiert. :drinking:

Grüsse Sandro

PS: Ich werde die Stücke mal vereinzeln und als "Dachbodenfund" in den Schaukasten stellen.

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