republ. Asses

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Antworten
Lojoer
Beiträge: 167
Registriert: Fr 16.05.03 11:39
Wohnort: Darmstadt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

republ. Asses

Beitrag von Lojoer » So 24.04.05 14:17

Hallo Freunde,
ich benötige mal wieder kompetenden Rat.
Ich habe bei meinen Nachforschungen 2 halbierte römische Asses gefunden, die offenbar aus republikanischer Zeit stammen. Auf beiden sind noch schwach die natürlich fragmentierten Darstellungen von dem Januskopf und dem rückseitigen Schiffsbug erkennbar.
Das eine halbierte wiegt 12,9 g, Durchmesser 29mm, Dicke 5,5mm
das zweite 15,8 g, Durchmesser 32mm, Dicke 5,5mm
Mir ist bekannt, dass ca. 155 v.Chr. das Gewicht auf 27,3 g reduziert wurde. Das würde bei ersten halbierten As auch hinkommen. Das zweite jedoch lässt auf ein Gesamtgewicht von ca. 32g schließen.
Kann man mit den Angaben Rückschlüsse hinsichtlich Zeitstellung machen?
Gruß Jörg

Benutzeravatar
vingertin
Beiträge: 45
Registriert: Di 04.02.03 16:05
Wohnort: Freiburg
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von vingertin » So 24.04.05 17:13

Hallo Lojoer,

könntest Du die Münzen als Photo einstellen ?

Gruß Vingertin
Ich liebe den Verrat,
aber ich hasse Verräter...

Lojoer
Beiträge: 167
Registriert: Fr 16.05.03 11:39
Wohnort: Darmstadt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Lojoer » Mo 25.04.05 08:55

Hi,
hier die Bilder, die zwar nicht besonders viel hergeben, wegen des üblen Fundzustandes. Das erste Halbierte mit 12,9g. Interessant bei dem ersten halbierten As der konische Rand.
Gruß Jörg
Dateianhänge
05 As rep 23 04 av.jpg
As 1 mit schwach erkennbarer Januskopf n.r.
05 As rep 23 04 rv.jpg
As 1 Rv mit Schiffsbug nach rechts
05 As rep 23 04 s.jpg
As 1 Konischer Rand
05 As rep 23 04 s.jpg (7.13 KiB) 1371 mal betrachtet

Lojoer
Beiträge: 167
Registriert: Fr 16.05.03 11:39
Wohnort: Darmstadt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Lojoer » Mo 25.04.05 09:00

Das zweite halbierte ist in einem noch schlimmerem Zustand.
Gewicht 15,8g. Der Januskopf ist kaum noch wahrnehmbar. Aber vielleicht hilft das Schiffsfragment auf der Rv weiter.
Gruß Jörg
Dateianhänge
05 As rep 17 04 av.jpg
Kaum erkennbarer Januskopf
05 As rep 17 04.jpg
Schiffsbug nach rechts

Benutzeravatar
chinamul
Beiträge: 6055
Registriert: Di 30.03.04 17:05
Wohnort: irgendwo in S-H
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 79 Mal

Beitrag von chinamul » Mo 25.04.05 15:17

@Lojoer

Könnte das zweite Stück nicht grundsätzlich identisch mit dem folgenden aus meiner Sammlung sein? Es scheint zwar nur halb so groß und auch nur halb so schwer wie Deins, aber dennoch sind sich die Teile doch sehr ähnlich. Meiner wäre dann ein Dupondius und Deiner ein Sesterz.

Römische Republik
OCTAVIANUS (Triumvirat mit Marcus Antonius und Lepidus)
AE Dupondius Vienna 36 v. Chr.
Av.: DIVI.IVLI.(links), CAESAR.DIVI.F (rechts) .IMP. (oben) - Barhäuptige Köpfe Caesars nach links und des Octavianus nach rechts voneinander abgewandt
Rv.: Schiffsbug (Prora) mit Mast und Aufbauten nach rechts; oben im Feld: C.I.V (Colonia Iulia Vienna)
In der Mitte antik geteilt; hier die linke Hälfte mit dem Kopf Caesars
RIC I (alt) p. 43 ; RPC 517 - 8,74 g

Gruß

chinamul
Dateianhänge
halbiert.jpg
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit

Benutzeravatar
cucci
Beiträge: 125
Registriert: Di 22.03.05 12:17
Wohnort: basel
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von cucci » Mo 25.04.05 16:59

Hallo Zusammen

Ich habe erfahren dass schon viele halbierte Denare gefunden wurden.. As sind mir nicht bekannt...Aber ich habe noch keinen Aerchologischen Erklärung für das ganze nur eine Vermutung.. Man halbierte die Münzen weil man vielleicht kein nötiges klein Geld mit sich hatte. Weil das Gewicht der Silber münze Ihren Wert ergab, konnte man vielleicht mit halben Denare bezahlen.Jedoch waren diese Münzen Genau in der Mitte halbiert-Gramm genau

Gruss Cucci
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html

Benutzeravatar
Pscipio
Beiträge: 8228
Registriert: Fr 15.10.04 13:47
Wohnort: Bern, CH
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Pscipio » Mo 25.04.05 17:13

Das Halbieren von Münzen ist, soweit ich weiss, eine zeitweise relativ häufige Erscheinung und lässt sich mit dem Mangel an Kleingeld erklären. Mir sind bei AE-Stücken vor allem die häufigen halbierten Nemausus-Asse von Augustus&Agrippa bekannt.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

Benutzeravatar
cucci
Beiträge: 125
Registriert: Di 22.03.05 12:17
Wohnort: basel
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von cucci » Mo 25.04.05 17:20

@ Pscipio
wie waren die AE-Stücke halbiert...genau halbe-halbe oder nur ca. in der Mitte..
Gruss Cucci
Ich bin immer auf der suche nach Italienischen Lire 1900-2001 und Römischen, Grichischen Münzen..Bevorzuge Denare und Münzen der fundorte Schweiz und Süditalien..
Antik-Calabrien
http://www.wildwinds.com/coins/greece/calabria/uxentum/i.html

Benutzeravatar
Pscipio
Beiträge: 8228
Registriert: Fr 15.10.04 13:47
Wohnort: Bern, CH
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Pscipio » Mo 25.04.05 17:31

cucci hat geschrieben:wie waren die AE-Stücke halbiert...genau halbe-halbe oder nur ca. in der Mitte..,
Nun, sie wurden in der Mitte halbiert, wie du an den Beispielen weiter oben siehst. Die Genauigkeit dabei wird wohl variiert haben, wichtig war wohl in erster Linie, dass man den halben As als solchen erkannte. Und dazu ist keine extreme Genauigkeit vonnöten.

Es ist nicht so, dass ich mich mit diesem Gebiet übermässig auskenen, vielleicht kann dir einer der Experten mehr dazu sagen. Meine obigen Ausführungen beruhen auf für mich logisch wirkende Vermutungen, aber ich kann mich natürlich auch irren.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

Lojoer
Beiträge: 167
Registriert: Fr 16.05.03 11:39
Wohnort: Darmstadt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Lojoer » Mo 25.04.05 19:42

Hi chinamul,
dass ist ja ein schönes Stück und nicht mit einem Ackerfund vergleichbar. Ist nicht auszuschließen, dass Du recht hast und es eine halbierte Sesterze ist.
Zu den halbierten Münzen kann ich vielleicht auch was konstruktives aus meinen Nachforschungen beitragen.
Ich habe auf einer Stelle die ich aufgrund von Münzen und Fibeln als spät-Augustinisch oder früh-Tiberisch einschätze folgende Münzzusammensetzung gefunden
Münzen insgesamt bisher 61 Asses, 1 Semis, 2 Sesterze und 1 Quinar
Von den Asses sind 40 halbiert.
unter den 40 halbierten befinden sich insgesamt 16 bei der eindeutig eine Gußnaht zu sehen ist. Die gegossenen halbierten Asses sind von der Oberfläche überwiegend so glatt, dass keine Prägespuren zu sehen sind.
Die beiden hier eingestellten Halbierten stammen übrigens von dieser Stelle.
Da ich ungefähr die Zeitstellung der Fundstelle abschätzen kann ist es nun für mich interessant wie lange die republikanischen Münzen in Umlauf waren.
Deshalb meine Frage, ob die ungefähre Prägezeit erkennbar ist.

Von einer anderen, zeitlich aber genauso einzuordnenden Fundstelle, zeigt die folgende Münzzusammensetzung
27 ganze Asses, 28 halbe Asses, 3 Nemausus, 2 Semisses, 5 halbierte Semisses, 5 Denare, 5 Quinare.
Die Münzzusammensetzung ist doch recht interessant. Im übrigen finde ich hauptsächlich in diesem Zeitraum die Halbierten
Gruß Jörg

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder