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Keltische Münzen

Moderator: Numis-Student

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taurisker
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Beitrag von taurisker » Do 28.08.08 15:28

Hallo zusammen :-)

ist euch sowas schon mal untergekommen?
Das Stück wurde gestern im amerikanischen Forum präsentiert, mit der Bitte um Identifizierung.

Sieht mir nach einer Art Audoleon-Typ aus, aber gesehen habe ich sowas bisher noch nicht ... beim Stil kommen mir auch schwere Zweifel an der Echtheit.

Bin gespannt auf Meinungen!

Salü
taurisker
Zuletzt geändert von taurisker am So 26.04.09 08:20, insgesamt 1-mal geändert.

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Do 28.08.08 17:37

Hallo Harald!

Also ich bin bei Gott ja kein Experte, aber mir gefällt der Stil nicht wirklich!

Vor allem die Rückseitendarstellung ist in mehreren Punkten ungewöhnlich. z.B. der Pferdekopf (allein die angelegten Ohren... normal stehen die immer hoch oder sogar nach vorne), dann der komische Chinesenhut des Reiters und nicht zuletzt die kleine Pferdeprotome ganz rechts habe ich so noch nirgends gesehen.

Schaut mir auch irgendwie... gepresst aus.

Halte das Stück eher für falsch (lasse mich aber natürlich gerne eines Besseren belehren).

LG Pixxer

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harald
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Beitrag von harald » Do 28.08.08 17:47

Schade, dass wieder mal so wichtige Daten wie Gewicht und Maß fehlen.

Es handelt sich entweder um eine moderne Prägung oder Pessung, wobei ich eher für zweites tendiere.
Der Stempelschneider versuchte den Typ Dreizack- Triskeles (OTA296) auf dem Avers zu kopieren, was ihm nicht mal so schlecht gelungen ist.
Leider ist ihmbei der Reversdarstellung die Fantasie durchgegangen, oder er setzte alles daran, einen neuen Typ zu kreieren.

Eine für Einsteiger nicht mal so ungefährliche Fälschung.

Gruß
Harald

taurisker
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Beitrag von taurisker » Do 28.08.08 18:01

Servus Harald,

hab ich es mir doch gedacht!!!

Die Maße hat er leider nicht mitangegeben, ich habe sie angefordert, aber bisher hat der User nicht reagiert.

Er hat außerdem gleich mal die Fragen nach dem Value/Wert gestellt und das ist mir sofort suspekt erschienen. Möglich, dass er weiß dass das Ding falsch ist und er es nun verhökern will.

Salü
Herfried

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Beitrag von taurisker » Do 28.08.08 18:58

Letzter Stand:
Die Anfrage hatte der User angeblich für einen Freund gestellt, der das Ding kaufen wollte ... naja, wollen wir das mal glauben :roll:

Sollten wir das Bild mit der Beschreibung nicht in unsere Fälschungsgalerie tun? Soll ich oder machst Du das Harald?

Gruß
Herfried

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Beitrag von harald » Do 28.08.08 19:47

Da Du mir am Computer um Lichtjahre voraus bist, würde ich Dich Darum bitten.

Gruß
Harald

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Oktavenspringer
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Beitrag von Oktavenspringer » Fr 29.08.08 18:49

Und was wäre, wenn's tatsächlich eine Philipp II. - Nachahmung der Kelten von mittleren und unteren Donau wäre? Bei denen gibt es immerhin sehr viel verschiedene Stilrichtungen, wie die Stücke hier aus coinarchives belegen:

http://www.coinarchives.com/a/results.p ... +and+donau

Freundlichst
Oktavenspringer

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Beitrag von taurisker » Sa 30.08.08 07:31

Die vielen verschiedenen Bilder und Typen sind aber auch wie geschaffen für Fälscher ;-)

Der Stil ist in einigen Punkten bei diesem Stück unmöglich. Was natürlich fehlt an Info, ist das genaue Gewicht und der Durchmesser, diese Details habe ich jedoch trotz mehrmaliger Nachfrage nicht bekommen. Ich bin aber der Meinung, dass die Einschätzung von Harald, der sehr viel Erfahrung mit östlichen keltischen Prägungen hat und imho ein Experte auf diesem Gebiet ist, richtig ist.

Schlussendlich sind wir wieder mal beim (leidigen) Thema: kann man anhand eines Bildes ein Urteil fällen? Ich finde, bei zweifelhaften Stücken ist es durchaus legitim die Echtheit in Frage zu stellen.

Gruß
taurisker

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Beitrag von kollboy » Sa 30.08.08 07:57

zum stil der münze sag ich nix, weil ich da nicht mitreden kann.

aber schaut euch mal die patina an! die entspricht genau dem, was ich von einer silbermünze mit hohem feingehalt nach 2000 jahren im boden erwarten würde: am avers die fleckigkeit, teils oberflächliche tönung, teils scheints tiefgehende veränderungen, am rv das gelbliche feld plus die leichte schwarzfleckigkeit am hinterschinken des pferdes und die an den rändern matte schwärzung...
also wenn das eine fälschung ist, dann ist die patinierung ein HAMMER, dann können sich die sammler auf einiges gefasst machen, was an fälschungen kommen wird!

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Beitrag von harald » Sa 30.08.08 08:15

kollboy, das ist gar nicht so schwierig wie du denkst.

Gib mir eine blankgebeizte Silbermünze und ich bin mir sicher, nach ein paar Versuchen erziele ich diese Fleckige Patina.
Vergiß dabei die Wundermittel wie Schwefelleber oder Pariser Oxid.

Um nicht potentiellen Fälschern Tipps zu geben halte ich mich mit einer genauen Anleitung zurück, aber Du kannst mir glauben, es ist relativ leicht diese Form von Tönung zu erreichen.
Abgesehen davon weiß ich von beachcomber, dass es heute sogar möglich ist
Silberchlorid, das sogenannte Hornsilber künstlich zu erzeugen.

Gruß
Harald

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