Kroisbacher Kleinsilber

Keltische Münzen

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harald
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Kroisbacher Kleinsilber

Beitrag von harald » Do 13.03.08 09:57

In den letzten Jahren gab es mehrere Schatzfunde von Kroisbacher Groß- und Kleinsilber, die leider unbearbeitet ihren Weg in den Handel nahmen.

Beim Großsilber wurde das Typenspektrum durch eine komplett neue Aversvariante bereichert.
Auf diesen neuen Typ werde ich an anderer Stelle eingehen.

Auch beim Kleinsilber gibt es bei allen großen Hädnlern sei einiger Zeit diesen neuen Typ zu meiner Meinung nach überhöhten Preisen im Angebot.

Die Fundzahl dieses Münzen ist sicher um vieles höher als die der bereits auf dem Markt befindlichen Exemplare und ich gehe deswegen von einem weiteren Preisverfall aus.
Von einer, wie oft behaupteten Seltenheit kann man aus mehreren Gründen nicht sprechen.
Von diesem Kleinsilbertyp kenne ich bis jetzt Prägungen aus 4 verschiedenen Aversstempeln und 2 durch Umschnitt veränderten Reversstempeln.
Dieses Faktum läßt auf eine hohe Prägezahl schließen.

Interessant ist, daß zwei Exemplare dieses Typs, der im österreichisch- ungarischem Grenzgebiet geprägt wurde ihren Weg bis Roseldorf genommen haben.
Die Gewichte weisen mit 0,85- 1,46 Gramm eine enorme Spanne auf, was als Indiz für eine Ausprägung über einen längeren Zeitraum zu werten ist und auch gegen die angebliche Seltenheit spricht.
In meiner demnächst in den MÖNG erscheinenden Arbeit stelle ich eine Variante vor, die sogar Verbindungen zu den Münzen der frühen römischen Republik zeigt.

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harald
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Beitrag von harald » Do 13.03.08 10:05

Nun zu den Details:

Kleinsilber des Kroisbacher Typs

Avers: Kopf nach links
Revers :Pegasus nach links.

Beachtet man die Reversdarstellung, wird man eine genaue Kopie des Großsilbers feststellen.
Lediglich aus dem Reiterstumpf entstand der Pegasusflügel.

Gewicht: 0,88 Gramm
D. 8mm

Für die nicht ganz scharfe Abbildung möchte ich mich entschuldigen, die Münze ist leider nicht in meinem Besitz und das Foto läßt sich deswegen nicht wiederholen.
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Kroisbacher KS.jpg
Zuletzt geändert von harald am Fr 19.12.08 11:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von harald » Do 13.03.08 10:13

Zum Vergleich eine bisher nur einmal Belegte Variante.

Die Aversabbildung entstand durch kreativen Umschnitt des Stempels.
Aus dem Kopf entstand die Darstellung eines Tierkopfes nach links.

Das Relief der Prägung fällt durch seine große Höhe auf.

Meiner Meinung ein schönes Beispiel, für die Kreativität und die Fähigkeit der Kelten ständig neue Bilder aus ihrer schier unerschöpflichen Themenwelt zu schaffen

Erstveröffentlichung: MONG XXXIV, 24

Av.: Tierkopf (Löwe) nach links
Rv.: Pegasus nach links, Prägung dezentriert.

Hochwertiges Silber

Gew.: 0,53Gramm
D: 8mm

Gruß
Harald
Zuletzt geändert von harald am Fr 24.04.09 14:19, insgesamt 1-mal geändert.

taurisker
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Beitrag von taurisker » Do 13.03.08 10:16

Auch beim Kleinsilber gibt es bei allen großen Hädnlern sei einiger Zeit diesen neuen Typ zu meiner Meinung nach überhöhten Preisen im Angebot.

Die Fundzahl dieses Münzen ist sicher um vieles höher als die der bereits auf dem Markt befindlichen Exemplare und ich gehe deswegen von einem weiteren Preisverfall aus.
Interessante Ausführungen zu dem Thema!
In welchen "Grenzen" sollte sich Deiner Meinung nach die Preisgestaltung bewegen?

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harald
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Beitrag von harald » Do 13.03.08 10:45

Schwierige Frage!

Da bis jetzt die angebliche Seltenheit primär auf die Preis dieses Typs Einfluß hatte, sicher um einiges niedriger als beim bisher angebotenem.
Je nach Erhlatung und Abnutzungsgrad der Prägungen zwischen 300 und 600 Euro.

Gruß
Harald

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Beitrag von pixxer » Do 13.03.08 11:01

Hab schon darauf gewartet, dass jemand von euch mal die Kroisbacher anspricht. Finde diese Prägungen recht interessant, vor allem weil sie aus der unmittelbaren Nähe zu meinem Heimatort stammen.

@Harald: Wenn du von überteuerten Preisen sprichst, meinst du generell alle Typen? 300-600€ für die Kleinsilber oder die Tetradrachmen? Habe erst unlängst bei einem Händler 2 Exemplare gesehen, für jeweils über 1500€. Nicht dass ich da überlegt hätte, aber gut zu wissen wäre es schon. Kennst du genauere Fundzahlen?

Lg Pixxer

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Beitrag von harald » Do 13.03.08 11:36

Hallo Michael!

Ich meinte den Kleinsilbertyp und gehe von einer zweistelligen gefundenen Anzahl aus.

Da ich eben dabei bin diese Schatzfunde aufzuarbeiten, wäre ich sehr daran interessiert Stücke, die sich möglicherweise in der einen oder anderen Sammlung aus diesen Schatzfunden befinden in meine Arbeit aufzunehmen.

Herzlichen Dank im Voraus!

Grüße
Harald

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Beitrag von pixxer » Do 13.03.08 12:34

Welche Infos brauchst du denn Harald?

Am besten schreib mir eine PN.

Lg Pixxer

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Beitrag von biatec » Do 13.03.08 12:39

Hallo Harald, Herfried und Freunde

Hier mal zwei von meinen Stücken (ich habe insgesamt drei), wobei das dritte stempelgleich mit dem rechten ist.

Gewicht zwischen 0,963 - 0,992 g

LG

biatec
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PICT0064.jpg
PICT0062.jpg

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Beitrag von harald » Do 13.03.08 12:46

biatec, schönen Dank!
Ich meine das linke Exemplar stammt aus einem der frühesten Stempel.

Bin schon voll gespannt, was da noch an Überraschungen auf mich zukommt.

Gruß
Harald

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Beitrag von heripo » Fr 14.03.08 07:56

verschoben nach "Geburtstag"

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Beitrag von taurisker » Fr 14.03.08 12:33

Hey biatec,
nette Stücke sind das ... Eigenfund oder Ankauf?
Salü
taurisker

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Beitrag von harald » Mo 17.03.08 18:46

Eine weitere Variante des Kroisbacher Kleinsilbers.
Der Aversstempel war leider schon etwas gebraucht.
Bei der Aversdarstellung wurde der Nasenhöcker ebenfalls vom Großsilber übernommen.

Unedierte Variante
Gewicht: 0,80 Gramm
D. 9mm
Zuletzt geändert von harald am Fr 24.04.09 14:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von biatec » Mo 17.03.08 18:55

Hochinteressantes Stück

Sehr leichtgewichtig für diesen Typ - ich würde auf eine eher späte Entwicklung schließen - da die Abnützung das Gewicht nicht so weit drücken kann.

LG

Stephan

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Beitrag von harald » Mo 17.03.08 19:10

Ich bin ebenfalls Deiner Meinung.
Übrigens stammt keines der von mir gezeigten Stücke an Kroisbacher Kleinsilber aus dem Schatzfund sondern von verschiedenen Plätzen nördlich der Donau, also weitgereiste Kleinmünzen.

Viele Grüße
Harald

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