Ostnorisches Kleinsilber
Moderator: Numis-Student
Ostnorisches Kleinsilber
Ich möchte Euch eines meiner liebsten Kleinsilber vorstellen
Links der wunderschöne Typ der Ostnoriker mit beidseitiger Pferdedarstellung in klassischer extravaganter Form (man beachte den Mähnenschweif auf der Vs)
Die Pferdedarstellung korreliert noch eng mit den Fes Typen und frühen Warasdin Typen
Rechts die Karikatur des Typs - auf seine Weise auch einzigartig
Beide ca. 0,8 g
LG
Stephan
Links der wunderschöne Typ der Ostnoriker mit beidseitiger Pferdedarstellung in klassischer extravaganter Form (man beachte den Mähnenschweif auf der Vs)
Die Pferdedarstellung korreliert noch eng mit den Fes Typen und frühen Warasdin Typen
Rechts die Karikatur des Typs - auf seine Weise auch einzigartig
Beide ca. 0,8 g
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Stephan
- harald
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@biatec
Zufälligerweise habe ich genau diesen Typ in den neuen MÖNG bearbeitet.
Obwohl er von einigen Händlern so wie von Dir als norisch bezeichnet wird, ist diese Zuweisung falsch.
Ohne zu viel von meinem in den nächsten Tagen erscheinenden Aufsatz preisgeben zu wollen kann ich Dir folgende Tipps geben:
Schau mal im Ostkeltischen Typenatlas auf der Taf.39 bei Nr.483 und auf Taf.32, bei Nr.394 nach.
Dort findest Du Darstellungen von Großsilberstücken, die für Dein Kleinsilber Vorbild waren.
Diese Prägung war hauptsächlich in der Slowakei und im Weinviertel verbreitet.
Viele Grüße
Harald
Zufälligerweise habe ich genau diesen Typ in den neuen MÖNG bearbeitet.
Obwohl er von einigen Händlern so wie von Dir als norisch bezeichnet wird, ist diese Zuweisung falsch.
Ohne zu viel von meinem in den nächsten Tagen erscheinenden Aufsatz preisgeben zu wollen kann ich Dir folgende Tipps geben:
Schau mal im Ostkeltischen Typenatlas auf der Taf.39 bei Nr.483 und auf Taf.32, bei Nr.394 nach.
Dort findest Du Darstellungen von Großsilberstücken, die für Dein Kleinsilber Vorbild waren.
Diese Prägung war hauptsächlich in der Slowakei und im Weinviertel verbreitet.
Viele Grüße
Harald
Danke Harald für den Tipp,
was mich interessieren würde - wie ist die Ähnlichkeit des Münzbildes (die Darstellung eines Pferdes auf beiden Münzseiten ist ja nicht häufig) mit dem in Dembskis Katalog des Münzkabinetts abgebildeten "ostnorischen" Kleinsilber zu sehen ?
Oder ist die Münze bei Dembski auch falsch zugeordnet ?
LG
Stephan
was mich interessieren würde - wie ist die Ähnlichkeit des Münzbildes (die Darstellung eines Pferdes auf beiden Münzseiten ist ja nicht häufig) mit dem in Dembskis Katalog des Münzkabinetts abgebildeten "ostnorischen" Kleinsilber zu sehen ?
Oder ist die Münze bei Dembski auch falsch zugeordnet ?
LG
Stephan
- harald
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Hallo biatec!
Da ich im Moment meine Literatur nicht dabei habe, kann ich Dir Deine Anfrage erst am Abend konkret beantworten.
Ich glaube aber, daß die bei Dembski abgebildete Münze ident mit der bei Göbl Norikum ist und es sich dabei um ostnorisches Kleinsilber handelt.
Ich besitze von diesem Typ ebenfalls zwei Exemplare.
Der von dir gezeigte Typ unterscheidet sich durch die Pferdedarstellung
und die Beizeichen.
Das alles aber mit Vorbehalt, da mir im Moment die Nachschlagmöglichkeit fehlt.
Viele Grüße
Harald
Da ich im Moment meine Literatur nicht dabei habe, kann ich Dir Deine Anfrage erst am Abend konkret beantworten.
Ich glaube aber, daß die bei Dembski abgebildete Münze ident mit der bei Göbl Norikum ist und es sich dabei um ostnorisches Kleinsilber handelt.
Ich besitze von diesem Typ ebenfalls zwei Exemplare.
Der von dir gezeigte Typ unterscheidet sich durch die Pferdedarstellung
und die Beizeichen.
Das alles aber mit Vorbehalt, da mir im Moment die Nachschlagmöglichkeit fehlt.
Viele Grüße
Harald
Nur zur Präzisierung lieber Harald,
mir sind die Detailunterschiede betreffend Beizeichen und auch Stil sehr wohl aufgefallen - ich habe die Münze nur deshalb derzeit nach Ostnoricum gelegt, da die bei Göbl und Dembski dargestellte Münze meiner am nächsten kommt.
Da eine beidseitige Pferdedarstellung auf Kleinsilber ja eher ungewöhnlich ist, wäre interessant, ob es hier Verbindungen gibt - ob sich z.B. der eine Typ aus der anderen entwickelt haben könnte.
LG
Stephan
mir sind die Detailunterschiede betreffend Beizeichen und auch Stil sehr wohl aufgefallen - ich habe die Münze nur deshalb derzeit nach Ostnoricum gelegt, da die bei Göbl und Dembski dargestellte Münze meiner am nächsten kommt.
Da eine beidseitige Pferdedarstellung auf Kleinsilber ja eher ungewöhnlich ist, wäre interessant, ob es hier Verbindungen gibt - ob sich z.B. der eine Typ aus der anderen entwickelt haben könnte.
LG
Stephan
- harald
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@biatec,
Auch ich kenne eigentlich außer diesen beiden Typen keine weitere Prägung der Kelten mit Pferd auf beiden Seiten.
Vom Ostnorischen Typ kenne ich 7 Belege.
Einer davon stammt aus einem in den Neunzigern getätigten Schatzfund in Ungarn in Verbindung mit Eravisker- Denaren, welche zwischen 70v. und 60v.Chr. datiert werden.
Der Erhaltungszustand dieser Münze spricht für eine Datierung in denselben Zeitraum oder knapp davor, also ca. 80v.Chr.
Die beiden von dir gezeigten Prägungen aus dem österreichisch- slowakischem
Gebiet gibt es in einer Anzahl von ca. 20 bekannten Exemplaren und datieren zwischen 200v.-150v.Chr.
Somit ist eine gegenseitige Beeinflussung mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Dein Zweites Beispiel entstand durch Stempelumschnitt.
Mir sind Exemplare aus mindestens 4 verschiedenen Stempeln bekannt, was für eine nicht gerade geringe Ausprägezahl spricht.
Die Belege der Norikern stammen alle vom selben Stempel.
Dein zweites Stück findest du abgebildet bei:
Paulsen, Die Münzprägung der Boier unter Nr. 595 mit Fundort Nizbor.
Gruß
Harald
Auch ich kenne eigentlich außer diesen beiden Typen keine weitere Prägung der Kelten mit Pferd auf beiden Seiten.
Vom Ostnorischen Typ kenne ich 7 Belege.
Einer davon stammt aus einem in den Neunzigern getätigten Schatzfund in Ungarn in Verbindung mit Eravisker- Denaren, welche zwischen 70v. und 60v.Chr. datiert werden.
Der Erhaltungszustand dieser Münze spricht für eine Datierung in denselben Zeitraum oder knapp davor, also ca. 80v.Chr.
Die beiden von dir gezeigten Prägungen aus dem österreichisch- slowakischem
Gebiet gibt es in einer Anzahl von ca. 20 bekannten Exemplaren und datieren zwischen 200v.-150v.Chr.
Somit ist eine gegenseitige Beeinflussung mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Dein Zweites Beispiel entstand durch Stempelumschnitt.
Mir sind Exemplare aus mindestens 4 verschiedenen Stempeln bekannt, was für eine nicht gerade geringe Ausprägezahl spricht.
Die Belege der Norikern stammen alle vom selben Stempel.
Dein zweites Stück findest du abgebildet bei:
Paulsen, Die Münzprägung der Boier unter Nr. 595 mit Fundort Nizbor.
Gruß
Harald
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