Noriker-Kugelreiter

Keltische Münzen

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biatec
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Noriker-Kugelreiter

Beitrag von biatec » Do 20.03.08 09:35

Hallo Kollegenschaft,

ich möchte Euch zwei Beispiele des sehr bekannten (aber auch wunderschönen) Kugeltreiter-Typs der Noriker vorstellen, der durch den Schatzfund in Haimburg/Kärnten 1972 Bekanntheit erlangt hat.

Dokumentiert wurden insgesamt 237 Münzen, ausschließlich Tetradrachmen, einerseits bestehend aus 207 Stk. des Kugelreiter-Typs und 30 des ostnorischen FES-Typs. Unter Berücksichtigung der Dunkelziffer dürfte die wahre Menge etwas darüber liegen.

R.Göbl hat die erfassbaren Münzen in seiner Publikation 1989 dokumentiert. Die hier vorgestellten Münzen sind bei Göbl die Nummern:

Links: 165/ 11,98 g
Rechts 110/ 11,72 g

LG

Stephan
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trajanus
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Beitrag von trajanus » Do 20.03.08 10:28

Hallo biatec,
ja, diese Stück sind schon ganz besonders schön und immer wieder eine Augenweide.
Ich glaube ja, und ich hab das schon von vielen Seiten gehört, dass der Schatz von Haimburg nicht "nur etwas" in der Stückzahl darüber gelegen ist.
Hier taucht die Zahl 400 immer wieder auf.
Das zu überprüfen ist jedoch wohl sehr schwer.

Auf alle Fälle "historisch" wichtige Stücke -

Liebe Grüße -
trajanus
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 10:56

Hallo biatec!

Da zeige ich auch einen meiner Kugelreiter her.

Gewicht: 11,98Gramm
Göbl Hainburg 59
Sammlung Lanz 107
Göbl 73 Av.: B1/2 Rev.:B1/1
Provenienz: Dorotheum 04.

Gruß
Harald
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biatec
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Beitrag von biatec » Do 20.03.08 11:19

Deine Münze sollte das Stück 151 bei Göbl Haimburg sein.

LG

Stephan

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harald
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 11:45

@biatec,
herzlichen Dank für Deine Korrektur.
Da ich Göbl- Hainburg nicht besitze habe ich das Zitat aus Kostial, Sammlung Lanz übernommen.

Viele Grüße
Harald

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biatec
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Beitrag von biatec » Do 20.03.08 11:54

Alles klar,

dann ergänze ich vollständig:

Dein Stück stammt aus dem Konvolut der 183 im Jahre 1972 Hrn.Göbl vorgelegten Stücke.

Er ordnet es dem Stempelkombinat 19 zu - Av.Stempel III b/Rev.Stempel 4 (insgesamt 4 Stück vorliegend).
Gewicht bei Göbl 11,981 g.

Ich hatte übrigens das Glück Göbls eigenes Exemplar zu Haimburg aus seinem Nachlass zu erwerben.

LG

Stephan

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Beitrag von harald » Do 20.03.08 12:36

Nochmals herzlichen Dank, biatec für Deine professionelle Zusatzinfo!
Werde ich auf meiner Karteikarte sofort korrigieren.

Dieses Glück blieb mir leider verwehrt, jedoch verdanke ich Göbl persönlich und er war mir in vielen numismatischen Belangen ein wichtiger Lehrmeister.
Die Liebe zu den Kelten verdanke ich jedoch Hermann Lanz, dem Vater des heutigen Firmeninhabers, welchen ich vor über zwanzig Jahren durch die österreichische Gesellschaft für Archäologie kennen und schätzen lernte..

Gruß
Harald

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Beitrag von klosterschueler » Do 20.03.08 20:21

Hallo Harald!

War dieser Herman Lanz ein Grazer (Arzt?)

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Beitrag von payler » Do 20.03.08 21:04

klosterschueler hat geschrieben:Hallo Harald!

War dieser Herman Lanz ein Grazer (Arzt?)

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Ja, da hast du die Geschichter der Familie Lanz:

http://www.numislanz.de/whoiswho.php3

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Beitrag von harald » Do 20.03.08 21:07

Hallo Klosterschüler!
Der Hermann Lanz, den ich kannte war zwar aus Graz aber er war Professor und Diplomingenieur und leitete das Münzgeschäft in Graz am Bahnhofsplatz.
Ich habe noch einen Versteigerungskatalog von ihm aus dem Jahr 1974.
Interessant die Preise mit heute zu vergleichen.

Hermann Lanz sammelte Jahrzehnte keltische Münzen für die Sammlung seiner Frau.
Diese Sammlung wurde später von M. Kostial publiziert und ist heute eines meiner Nachschlagwerke.

Grüße
Harald

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Beitrag von klosterschueler » Fr 21.03.08 08:31

Hallo Harald, Hallo Payler!

Jo, das is er, Hermann Lanz durfte ich bei den Altkremsmünsterern kennenlernen, war damals (anfang 90er) schon eher gebrechlich und hat schlecht gehört, weshalb Unterhaltungen damals mühsam waren. Meine Münzleidenschaft war damals noch nicht mal geboren und geredet hat damals ausschließlich seine Frau - keine Chance ;-)

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Beitrag von trajanus » So 23.03.08 11:38

@Stephan

wieviel Stücke hatte Göbl aus dem Haimburger-Fund in seiner Sammlung?
Ist seine ganze Sammlung veräußert worden?

Schöne Grüße aus Kärnten -

Stefan
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Beitrag von pixxer » Fr 28.03.08 16:11

Wunderbare Münzen diese Kugelreiter.

Ich habe auf ForgeryNetwork ein Exemplar gefunden, bei dem ich absolut keinen Unterschied zu den echten Stücken erkennen würde. Das Foto ist zugegebenermaßen schlecht, aber trotzdem. Soweit ich das erkennen kann stimmt vor allem die Vorderseite bis ins kleinste Detail...

http://www.forgerynetwork.com/asset.asp ... k6qNDY/4I=

Was meint ihr dazu?

Lg Pixxer

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Beitrag von harald » Fr 28.03.08 17:16

Hallo pixxer!
Ich hätte das Stück von forgerynetwork gern unter meinem mit einer Lupe bewaffnetem Auge gehabt, oder zumindest ein schärferes Foto davon.

Es dürfte sich um eine von einem original abgeformte Gußfälschung handeln.
Der typ Kugelreiter zählt unter anderen Typen zu den gefragtesten bei Keltensammlern und bietet sich aus diesem Grund auch an, gefälscht zu werden.

Eine Stempelgleichheit zu einem der hier gezeigten Stücke sehe ich nur auf dem Avers.
Da von diesem Avers an die hundert Stücke gefunden wurden und viele davon im Handel waren, ist es möglich, dass eines davon für diese Fälschung abgeformt wurde.
Die Echtheit der hier gezeigten Exemplare steht für mich außer Zweifel.

Viele Grüße
Harald

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Beitrag von pixxer » Fr 28.03.08 17:30

Hallo Harald!

Freut mich dass auch du auf den ersten Blick (bei diesem schlechten Foto zumindest) deine Mühe bei diesem Exemplar hast.

Dass die hier gezeigten Stücke echt sind bezweifle ich eh nicht, nur finde ich es erschreckend wie gut diese Fälschung gemacht wurde. Aber vielleicht täuscht ja das Foto und in der Hand schaut das Ding ganz anders aus.

Danke auf jeden Fall für deine Einschätzung!

Grüße
Pixxer

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