Währungseinheit

Keltische Münzen

Moderator: Numis-Student

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harald
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Währungseinheit

Beitrag von harald » Do 20.03.08 12:49

Ich bin seit längerer Zeit bestrebt, komplette Währungseinheiten zu sammeln.
Das das mitunter sehr schwierig sein kann, da von vielen Typen nur Großsilber oder Obole bekannt sind liegt auf der Hand.
Umso mehr freue ich mich, wenn es mir doch in einigen Fällen gelingt.

Den Beginn mache ich mit den Vorgängerprägungen des Roseldorfer Typs, dem Typ Apollokopf-Leierblume und dem darauf folgendem Typ Leier-Stern in Form von Drachmen, Hemidrachmen und dem Obol.
Zuletzt geändert von harald am Fr 24.04.09 14:46, insgesamt 1-mal geändert.

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biatec
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Beitrag von biatec » Do 20.03.08 12:57

Ein wunderschöner Querschnitt

Mir gefällt besonders das Kleinsilber sehr gut, bei dem der Kopf noch gut und deutlich ausgeprägt ist - der verkommt ja sehr rasch zu einer buckelförmigen Erhebung und anschließend zum reinen Buckel, wie wir ihn beim KS I und II Roseldorf kennen.

Bei den Drachmen und Halbdrachmen bleibt der Kopf in den mir bekannten Exemplaren immer gut erkennbar.

LG

Stephan

leonardo
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Beitrag von leonardo » Do 20.03.08 13:06

super Zusammenstellung
mit top Münzen
eine schöne Leierblume(tetradrachme) suche ich auch schon lange
interessant sind auch die verschiedenen Sterne

lg leo

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harald
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 13:09

Zur Tetradrachme des Typs Apollokopf-Leierblume, welche ich bereits vorstellte gab es dieses zeitgleiche Kleinsilber.

Man beachte die idente Darstellung der Leierblume und des Pferdes.
Als bemerkenswert erachte ich die Darstellung des behelmten Athenakopfes am Avers, welche sicher durch die Goldprägung des boischen Athena Alkis Typs beeinflußt wurde.

Verbreitung dieser Währung: Südslowakei und Marchfeld



Gewicht des KS: 0,93
In meinem Typenkatalog Typ 3b
Datierung ca.200-180v.Chr.

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harald
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 13:10

Nun das Foto....
Zuletzt geändert von harald am Fr 24.04.09 14:47, insgesamt 1-mal geändert.

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biatec
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Beitrag von biatec » Do 20.03.08 13:16

Auf den ersten Blick ist der Av-Stempel den 1/8 Stater Stempeln sehr ähnlich.

Allerdings in die Gegenrichtung blickend.

LG

Stephan

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harald
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 13:26

biatec, ganz Deiner Meinung.

Harald

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harald
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Beitrag von harald » Do 20.03.08 14:25

Eine weitere Variante dieses Kleinsilbers mit anderem Avers.

Das Pferd am Revers ist, so wie bei der Kroisbacher Variante eindeutig als Hengst erkennbar.

Der Großteil dieses Kleinsilbers vom Typ Leier-Triskeles stammt aus einem nicht mehr nachgeschnittenem, zum Buckel umgewandeltem Aversstempel.

Eine Ähnliche Entwicklung wie beim Kleinsilber des Typs Leier-Stern.

Der Avers zeigt einen Jünglingskopf nach links.

Gewicht: 1,04Gramm
in meinem Typenkatalog Nr. 3a
1 weiteres Stück veröffentlicht bei De la Tour 10047
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Beitrag von tuzzi » Do 20.03.08 15:00

Ich traue mir kaum die Frage zu stellen, aber dann doch: Haben wir Belege dafür wie diese Münzen in ihrer Umlaufzeit von den Kelten bzw anderen Völkern genannt wurden? Kann mir kaum vorstellen dass sie Drachme und Obol sagten, liegt die Sache vielleicht so wie bei den röm. AE Münzen - wir wissen es einfach nicht?

Dank!
Clemens

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Beitrag von harald » Do 20.03.08 15:15

Clemens, genauso ist es.

Es handelt sich um aus dem griechischen übernommene Hilfsbegriffe für gewichtsgleiche Münzen.

Gruß
Harald

kollboy
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Beitrag von kollboy » Do 20.03.08 16:21

aufhören! zeigt nicht immer so schöne münzen her, sonst gefallen mir die meinen nicht mehr! ;)

taurisker
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Beitrag von taurisker » Do 20.03.08 17:33

Harald, du verstehst es immer wieder zu beeindrucken!
Sehr feine Stücke, besonders die aus der Serie.
Und bitte nicht auf kollboy hören ;-) unbedingt weitermachen mit dem Herzeigen!!!
Salü
Herfried

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Beitrag von harald » Do 20.03.08 21:49

kollboy,
für mich sind weniger schöne Münzen genau so wichtig wie die top-seltenen und top- erhaltenen Stücke.
Wie Du weißt ist der schlechte Zustand der keltischen Münzen fast nie auf deren langen Ulauf zurückzuführen sondern meistens ein Zeichen abgenützter Stempel und- oder legierten Silbers.
Die Aussagekraft solcher abgenützter Stücke kann teilweise durchaus größer sein als die von prägefrischen Exemplaren.
Hat man eine Reihe des gleichen Typs von verschieden stark abgenützten Stempeln, kann man sehr viel dabei lernen.
Findet sich auch in so einer Reihe ein Stempelriß, läßt sich durch sein wachsen eine Prägefolge erstellen.
In meiner Sammlung haben aus diesen Gründen auch die weniger schön erhaltenen Stücke die gleiche Existenzberechtigung.


Herfried, keine Angst, Fortsetzung folgt in homöopathischer Dosis,
aber sie folgt.

Viele Grüße
Harald

kollboy
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Beitrag von kollboy » Fr 21.03.08 06:40

harald,

was du sagst, unterschreibe ich vom wissenschaftlichen standpunkt voll und ganz und es interessiert mich als hintergrundinformation auch brennend.

und trotzdem: ich bin halt in erster linie aesthet! ich habe lieber eine künstlerisch wunderschöne allerweltsmünze in bester erhaltung, als die größte seltenheit in schlechter erhaltung oder eine künstlerisch uninteressante, weil in der darstellung unkenntliche münze wie zb einen boierstater aus völlig abgenudelten av- und rvstempeln.
schau dir eine pferdedarstellung auf einer tetradrachme zb vom typ kugelreiter an, wie sie hier gerade gezeigt wurden, oder auf vindeliker-kleinsilber - oder einen rolltierstater: das ist grosse kunst im kleinformat, da krieg ich eine gänsehaut!
(gleiches gilt fuer mich auch fuer römer)


geschmäcker und ohrfeigen...

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harald
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Beitrag von harald » Fr 21.03.08 07:52

kollboy,

Das kann ich zum Teil nachvollziehen, so erging es mir zu Beginn meines Sammelns von Keltenmünzen ebenfalls.
Du darfst dabei aber Deine Ziele nicht zu hoch stecken.
Von einigen Typen gibt es einfach keine vorzügliche, nicht einmal eine sehr schöne Prägung.
Manches Kleinsilber, wie zum Beispiel der süddeutsche Typ mit zurückblickendem Pferd oder unser Typ Kesselschmied wurde nur in legiertem Silber erzeugt und dementsprechend porös ist dessen Oberfläche.

Zum Beispiel des abgenudelten Boierstaters:

Der Stater vom Typ Athena Alkis ist im Gegensatz zum Nikestater nur aus abgenützten Stempeln bekannt.
Auch in den Sammlunge großer Museen und bei Paulsen sucht man diesen Typ in sehr schönem Zustand vergeblich.
Trotzdem komplettieren diese häßlich anzusehenden Münzen jede Kollektion von Boiergold.

Gruß
Harald

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