Dieser seltene Quinar des Typs Dühren ist aus mehreren Gründen bemerkenswert.
Damit beginnt die Ausprägung der für die Phase La-Tene D typischen Quinarprägungen, welche dann im 1.Jh.v.Chr. ihren Höhepunkt mit dem vindelikischen Büschelquinar erreicht.
Prägezeit: 150-120v.Chr.
Benannt wurde dieser Typ nach dem Grabfund von Dühren.
Das Kreuz auf dem Revers hat folgenden Ursprung:
Der keltische Stamm der Volcae Tectosagen, welcher ursprünglich seinen Sitz im heutigen Deutschland hatte, schlug nach seiner Auswanderung in Gallien eine lange Serie von Kreuzmünzen, die "monnaies a la croix".
Diese Kreuzdarstellung ist eine abgewandelte Darstellung der Rose von Rhoda. (Zitat Forrer S67-69) Bei diesem Typ ist eine Rosenblüte von oben dargestellt.
Aus dem so genannten Tectosagenkreuz entsteht dieser Revers, welcher von einem Teil der Volcae Tectosages ausgeprägt wurde, der um die Mitte des 2.Jh. vh Chr. wieder nach Deutschland in das Gebiet des Schwarzwaldes eingewandert ist.
Möglicherweise ist der Buchstabe V am Revers eine Remineszenz an den Stamm der Volcae Tectosages.
Im Gegensatz dazu wird diese These von jüngeren Numismatikern angefochten und dieser Typ eher den Helvetiern zugewiesen.
Mit Sicherheit kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Süddeutschen Kreuzquinare aus diesem Typ entwickelten.
Möglicherweise war er auch indirektes Vorbild für die norischen Kleinsilbermünzen mit Kreuzrevers.
Av: leicht stilisierter Apollokopf (typisch für Quinare) mit Ringellocken rechts.
Rv: Kreuz, in den Winkelfeldern gegenüber liegen drei Ringe und V.
G: 1,83g Dieser Typ wurde fast nur in legiertem Silber ausgeprägt.
D: 15mm
Dembski 436
D.l.T. 9284
Gruß
Harald
Typus Dühren
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