F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Hallo. Ja. Der Stater und ca 70-80% des Jital ( Rest fehlt) sind als Beweismittel sichergestellt worden, weil die Fotos, die ich hier im Forum veröffentlicht habe, alleine nicht ausreichten. Warte mal,, die Bilder ( vorher und nachher) sind hier auch irgendwo in den Postings.
Der Verkaufszustand per Bild ist im Posting Sa 25.05.13 18:03 ----- hier unteres Bild
Und der zurück erhaltene Zustand per Bild ist im Posting Do 06.06.13 17:34---------hier oberes Bild
Der Verkaufszustand per Bild ist im Posting Sa 25.05.13 18:03 ----- hier unteres Bild
Und der zurück erhaltene Zustand per Bild ist im Posting Do 06.06.13 17:34---------hier oberes Bild
Zuletzt geändert von indiacoins am Di 19.11.13 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Unten, der Stater einmal heile, wie er von mir versendet wurde und oberes Bild, mit F-Punze und 2 Brandstellen drauf, wie ich ihn zurück erhalten habe.
Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Also sind es eindeutig Deine Münzen und Fragmente von der Münze , die Du zurück erhalten hast? Tja, ich weiß nicht , ob es überhaupt meine Münzen wären, die ich zurück erhalten hätte. Denn ich hätte keine mit Brandstellen oder in zerbrochenen Zustand versendet. Du weißt wie ich es meine.....
Aber ich weiß, Du hast ein Gewerbe und musst Gewährleistung und Rücknahme garantieren.
Jedoch, wenn der Herr Dr. , seine Münzen zerstört oder verunstaltet, so ist es seine private Sache. Wenn er seine Münzen zerstört, bitte schön. Aber dann gibt es auch kein Geld zurück.
Das sich der Her Dr. zuweit aus dem Fenster gelehnt hat, ist ja schon ausreichend dokumentiert wurden.
Ich unterstelle einmal , das es auch nichts neues von der Staatsanwaltschaft gibt?. Ich gehe einmal davon aus, das es über kurz oder lang zur Einstellung des Verfahrens , aus mangelnden öffentlichen Interesse kommen wird. Du wirst ein Schreiben des verantwortlichen Staatsanwalt bekommen , mit dem Hinweiß-das es Dir offen steht, eine Zivilklage an zu streben.
Das Geschreibsel des Herrn Prä... , ist meiner Meinung nach , mit einem Lächeln zu vernachlässigen.

Aber ich weiß, Du hast ein Gewerbe und musst Gewährleistung und Rücknahme garantieren.
Jedoch, wenn der Herr Dr. , seine Münzen zerstört oder verunstaltet, so ist es seine private Sache. Wenn er seine Münzen zerstört, bitte schön. Aber dann gibt es auch kein Geld zurück.
Das sich der Her Dr. zuweit aus dem Fenster gelehnt hat, ist ja schon ausreichend dokumentiert wurden.
Ich unterstelle einmal , das es auch nichts neues von der Staatsanwaltschaft gibt?. Ich gehe einmal davon aus, das es über kurz oder lang zur Einstellung des Verfahrens , aus mangelnden öffentlichen Interesse kommen wird. Du wirst ein Schreiben des verantwortlichen Staatsanwalt bekommen , mit dem Hinweiß-das es Dir offen steht, eine Zivilklage an zu streben.
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Mit besten Sammlergrüßen,Schlesier.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Nein nein. Es ist für mich immerhin noch Sachbeschädigung. Sonst könnte ja jeder kommen und anderen willkürlich etwas zerstören. Öffentliches Interesse? Die Öffentlichkeit sollte schon ein Interesse daran haben, dass gültiges Recht auch ausgesprochen wird. Und das nicht versucht wird, ein gebrochenes Recht im Nachhinein ungebrochen zu machen. Wenn das in Deutschland nicht mehr garantiert ist, ja was sind wir dann überhaupt noch wert als Bürger?
Wenn ein Zeitsoldat im Dienst ( also ein Beamter) mit seinem KFZ versehentlich einen Gartenzaun nur anditscht, dass vielleicht etwas Farbe abspringt, dann beträgt der Schaden vielleicht 20-30 Euro. Die werden vom Bund dann unbürokratisch erstattet und fertig.
Auf der anderen Seite, hinter den Kulissen aber beginnt ein unangenehmes Disziplinarverfahren wegen Fahrlässigkeit mit Sachbeschädigung als Folge mit möglicher Soldkürzung und Eintrag in die Personalakte, obwohl es unabsichtlich passiert ist und der Mann sich sofort entschuldigt hat. Eventuell noch Negativpunkte, die eine spätere Ernennung zu einem Berufssoldaten verhindern können, wenn mehrere Kandidaten gleichzeitig vorhanden sind.
Der eine Beamte darf es der andere nicht?
Wenn ein Zeitsoldat im Dienst ( also ein Beamter) mit seinem KFZ versehentlich einen Gartenzaun nur anditscht, dass vielleicht etwas Farbe abspringt, dann beträgt der Schaden vielleicht 20-30 Euro. Die werden vom Bund dann unbürokratisch erstattet und fertig.
Auf der anderen Seite, hinter den Kulissen aber beginnt ein unangenehmes Disziplinarverfahren wegen Fahrlässigkeit mit Sachbeschädigung als Folge mit möglicher Soldkürzung und Eintrag in die Personalakte, obwohl es unabsichtlich passiert ist und der Mann sich sofort entschuldigt hat. Eventuell noch Negativpunkte, die eine spätere Ernennung zu einem Berufssoldaten verhindern können, wenn mehrere Kandidaten gleichzeitig vorhanden sind.
Der eine Beamte darf es der andere nicht?
Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Deswegen habe ich ja geschrieben, das der Staatsanwalt Dir schreiben wird, das Dir der Weg der zivilrechtlichen Klage offen steht.indiacoins hat geschrieben:Nein nein. Es ist für mich immerhin noch Sachbeschädigung. Sonst könnte ja jeder kommen und anderen willkürlich etwas zerstören. Öffentliches Interesse? Die Öffentlichkeit sollte schon ein Interesse daran haben, dass gültiges Recht auch ausgesprochen wird. Und das nicht versucht wird, ein gebrochenes Recht im Nachhinein ungebrochen zu machen. Wenn das in Deutschland nicht mehr garantiert ist, ja was sind wir dann überhaupt noch wert als Bürger?
Wenn ein Zeitsoldat im Dienst ( also ein Beamter) mit seinem KFZ versehentlich einen Gartenzaun nur anditscht, dass vielleicht etwas Farbe abspringt, dann beträgt der Schaden vielleicht 20-30 Euro. Die werden vom Bund dann unbürokratisch erstattet und fertig.
Auf der anderen Seite, hinter den Kulissen aber beginnt ein unangenehmes Disziplinarverfahren wegen Fahrlässigkeit mit Sachbeschädigung als Folge mit möglicher Soldkürzung und Eintrag in die Personalakte, obwohl es unabsichtlich passiert ist und der Mann sich sofort entschuldigt hat. Eventuell noch Negativpunkte, die eine spätere Ernennung zu einem Berufssoldaten verhindern können, wenn mehrere Kandidaten gleichzeitig vorhanden sind.
Der eine Beamte darf es der andere nicht?
Das mit dem öffentlichen Interesse, sieht die Staatsanwaltschaft gerne aus einer Sicht.

Mir sagte ein Staatsanwalt einmal, das er wichtigeres zu tun hat, als sich mit so ner Kinderkacke zu beschäftigen. Ich war auch der Meinung, das Recht gebrochen wurde.... Das war es auch, jedoch in den Augen der Staatsanwaltschaft , war es Kinderkacke... Ich könne ja mir einen Anwalt nehmen und eine Klage vor Gericht anstreben. Sicher hätte ich diese Klage vor Gericht auch gewonnen, aber Nutzen und Aufwand...
Was wir als Bürger noch Wert sind, möchte ich lieber nicht kommentieren.
Ich weiß schon , was Du meinst. Gleiches Recht /Strafbemessung für alle.
Natürlich hast Du , aus meiner Sicht auch das Richtige getan und die Zerstörung deines Eigentums zur Anzeige gebracht.
Eigentlich kann es nur für den Herrn Dr. brenzlig werden.
Wie gesagt, ich denke es wird von der Staatsanwaltschaft nicht viel mehr kommen.
Dann, wenn es Dir wert ist, bleibt nur der Gang zu einem Rechtsverdreher.
Beste Grüße, Schlesier.
Mit besten Sammlergrüßen,Schlesier.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Wäre eine Dienstaufsichtsbeschwerde sinnvoll?
http://www.juraforum.de/lexikon/diensta ... beschwerde
http://www.juraforum.de/lexikon/diensta ... beschwerde
Zuletzt geändert von stampsdealer am Di 19.11.13 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Dies dürfte aber erst erfolgversprechend sein, wenn vor Gericht ein entsprechendes Urteil gefällt wurde. Dies wird den Herrn Dr. vielleicht den Angstschweiß auf die Stirn treiben?stampsdealer hat geschrieben:Außer der Anzeige wegen Sachbeschädigung könnte man sich Gedanken über das Instrument einer möglichen Dienstaufsichtsbeschwerde machen.
http://www.juraforum.de/lexikon/diensta ... beschwerde
Und hat den Herrn Prä... vorgeschickt.

Mit besten Sammlergrüßen,Schlesier.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Also hackt vorher keine Krähe der anderen ein Auge aus. Nur wenn ein Gerichtsurteil gefällt wurde, lassen sich die weiteren beamtenrechtlichen Disziplinarmaßnahmen nicht mehr vermeiden.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Unterhalb der Ebene der Sachbeschädigung: Welche Kommunikationspflichten/Mitwirkungspflichten hat eine Behörde, eine Uni?
Ich denke u. a. an die unbeantwortet gebliebenen Briefe von Robert Tye.
Gibt es da nicht einen Weg eine offizielle Beschwerde vorzutragen?
Ich denke u. a. an die unbeantwortet gebliebenen Briefe von Robert Tye.
Gibt es da nicht einen Weg eine offizielle Beschwerde vorzutragen?
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Ja, ich habe eine zeitweilige Beorderung zurück in das Beamtenverhältnis beantragt.Und ich habe einen Zwischenbescheid vorliegen. Da müßte jetzt in den nächsten Tagen der endgültige Bescheid eintreffen. Sollte man gegen mich in jenem Beorderungszeitraum ( Dienstverhältnis) beabsichtigen, etwas zu unternehmen, dann geht das wie oben schon angedeutet direkt vor ein Dienstgericht. Die Sachbeschädigung würde dann im Zusammenhang automatisch mit berücksichtigt werden.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Folgender Text wurde einer PDF-Datei (S.163) der Dissertation von M. Nüsse am Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
zu Frankfurt am Main entnommen und soll dem interessierten Leser einen Überblick über die gängigen Analysemethoden für Münzen und die damit verbundenen Problematiken geben (LA wird hier korrekterweise als "Destruktive Methode" bezeichnet, da streng genommen eine Probenentnahme stattfindet):
7.1.3 Metallanalysen an Münzen
7.1.3.1 Metallanalytische Untersuchungen: Methoden und deren Probleme
Stilistische Untersuchungen und Vergleiche der Münzbilder zur Unterscheidung von „offiziellen“ Münzen (d.h. Münzen, die in Rom bzw. auch in Lyon geprägt wurden) und Imitationen („echte“ Imitationen und solche von „halboffiziellen“ Münzstätten in anderen Provinzen) in Zusammenhang auch mit einfachen physikalischen Parametern wie Form und Dicke des Schrötlings, Farbe und Gewicht der Münze, Stempelstellung u. ä. reichen offensichtlich allein nicht aus, klare Kriterien zur Unterscheidung zwischen diesen Münzvarianten zu formulieren, obwohl sie natürlich dazu dienen können, Gruppen von Münzen anhand dieser Parameter zu bilden (siehe z.B. 238).
Schon sehr früh wurden aus verschiedenen Gründen zunehmend Materialuntersuchungen an Münzen durchgeführt. Mit diesen Messungen standen zusätzliche Parameter zur Verfügung, um neben vielen anderen Fragestellungen wie Reihenfolge und Datierung von einzelnen Münzeditionen, Herkunft des verwendeten Metalls, Lokalisierung der Prägestätten, Echtheit der Münzen, auch die oben angesprochenen Fragen besser klären zu können. Einen Überblick über die verschiedenen physiko-chemischen Methoden und ihre historische Entwicklung ist bei Rehren und Pernicka nachzulesen239.
Im folgenden sollen kurz die wichtigsten physiko-chemischen Methoden der Münzanalyse und ihre Vor- bzw. Nachteile vorgestellt werden, bevor auf die spezifische Situation bei imitierten Kupfermünzen eingegangen werden kann. Man unterscheidet zunächst zwischen zerstörungsfreien („non-destructive“) Methoden und Methoden, bei denen Proben der Münzen für die Analyse entnommen werden müssen („destructive“ methods). Die wichtigsten dieser Methoden sollen im Folgenden kurz vorgestellt und diskutiert werden.
Zu den zerstörungsfreien Methoden gehören Neutronen Aktivierungsanalyse (NAA), Röntgen-Fluoreszenz-Analyse (Energie-dispersive X-ray fluorescence analysis, ED-XRF), Protonen- oder Ionen-induzierte Röntgen oder Gamma-Emission (PIXE oder PIGE) wie auch die Röntgen-Fluoreszenz-Analyse mit Synchrotron-Strahlung (SR-XRF). Dabei ist die NAA nur insofern zerstörungsfrei, als die zu messende Probe der Münze durch die Bestrahlung mit Neutronen im Reaktor selbst nicht zerstört wird (sie wird nur radioaktiv, die Radioaktivität zerfällt jedoch innerhalb einiger Tage oder Wochen). Es kann aber i.a. nur eine sehr kleine
238 Siehe als schöne Beispiele dafür: Kenyon 1987 und Kenyon 1992.
239 Rehren/Pernicka 2008.
164
Probe in den Reaktor überführt werden, so dass man wieder auf eine Probenentnahme angewiesen ist.
Für einige andere Methoden wie Atom Absorptions-Methode, AAM240, optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES), Laser Ablation Massenspektrometrie (LA-ICP–MS) oder Secondary Ion Mass Spectrometry (SIMS) muss eine kleine Probe des zu untersuchenden Artefakts entnommen werden („destructive“ methods). Bei Münzen wird im allgemeinen Material entnommen, indem mit einem sehr dünnen Bohrer Späne („turnings“) aus ihrem schmalen Randbereich herausgebohrt werden. Falls dies nicht möglich ist, muss ein kleiner Teil der Münze abgeschnitten und bis auf das Metall mechanisch gereinigt werden. Die solcherart erhaltenen Münzproben werden für AAM, ICP-OES oder ICP-MS in Säuren aufgelöst und der Messung zugeführt.
Das klassische destruktive Verfahren ist die nasschemische Analyse von Münzen. Dieses Verfahren wurde von Cope (1972) eingesetzt, die damit erzielten Ergebnisse wurden 1997 zusammenfassend publiziert241.
Zu den modernen destruktiven Methoden gehört auch die Messung mit der Elektronenstrahlmikrosonde (Electron Probe Micro Analysis, EPMA) mit wellenlängendispersivem System (WDS). Auch bei der EPMA ist eine Probenentnahme nötig, bei dieser Technik sind jedoch wegen der Geometrie der zur Anregung der charakteristischen Röntgenstrahlung verwendeten Elektronen nur sehr kleine Messflächen von einigen μm2 nötig, wodurch ortsaufgelöste Messungen an verschiedenen, optisch kontrollierbaren Stellen des Präparates möglich werden. Die Methode der EPMA ist insbesondere für die Analyse von Kupferobjekten sehr gut geeignet, weil unlegiertes Kupfer im Wesentlichen ein homogenes Material ist (Ausnahmen sind Blei-Einschlüsse, siehe unten). Unter statistischen Gesichtspunkten sind daher wenige Punktmessungen mit der WDS-EPMA ausreichend, um eine mit nasschemischen Analysen (z.B. AAS) vergleichbare Durchschnittsanalyse zu erhalten. Mit der WDS-EPMA können die Hauptbestandteile (hier Kupfer) und die Neben- und Spurenelemente in einem Analysengang gemessen werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil vor anderen hochauflösenden mikroanalytischen Methoden wie z.B. der LA-ICP-MS. Schwierig hingegen ist eine Analyse mit der EPMA auf die Durchschnittsgehalte an Objekten insbesondere aus Bronze, die zum Teil neben einer zweiphasigen Kupfer-Zinnlegierung zuweilen auch noch sehr viel Blei in der Legierung enthalten (etwa in Gussbronzen). Blei ist mit Kupfer bzw. einer Kupfer-Zinn Legierung nicht mischbar und liegt daher in Form von oft rundlichen Einschlüssen im Kupfer vor. In Fällen
240 Z.B. Riederer 1974.
241 Cope 1972, Cope u.a. 1997.
165
solcher heterogener Legierungen ist eine Analyse auf Basis der Ortsauflösung für die Gewinnung einer chemischen Durchschnittsanalyse nicht zufriedenstellend242.
Ein wichtiges Problem beim Einsatz von zerstörungsfreien Methoden ist die oft korrodierte Oberfläche der Münzen. Eine sorgfältige Reinigung mit chemischen oder physikalischen Mitteln ist immer nötig, insbesondere bei der viel verwendeten ED-XRF-Methode, aber auch bei der PIXE oder PIGE-Methode. Die oberflächige Reinigung der Münze kann dadurch zu einer optischen Veränderung des Objektes führen. Eine Methode zur Reinigung der Münzen für die ED-XRF-Methode wurde von Carter vorgestellt243. Sie beruht auf einer elektrolytischen Behandlung mit heißer Natriumcarbonat-Lösung, anschließender Reinigung der Münze gefolgt von einem mechanischen Abtragen von etwa 15 μm der Oberflächenschicht mit einem starken Luftstrom, der chemisch reines Aluminium-Pulver enthält. Dieses und ähnliche Verfahren (z.B. mit Laser Abrasion244) verhindern jedoch nicht, dass Messungen an der Oberfläche von Münzen durch vorherige Oberflächen-Anreicherung eines Legierungsbestandteils verfälscht oder zumindest beeinflusst werden, wie es z.B. bei Silbermünzen oft beschrieben wurde. Bei Silberlegierungen, insbesondere, wenn Kupfer vorhanden ist, kann es zu einer Anreicherung des Silbers an der Oberfläche kommen. Auch eine vorsätzliche Anreicherung von Silber an der Oberfläche durch Bleichen („blanching“) des Schrötlings vor der Prägung ist möglich, oder auch eine Behandlung von Kupfer-Schrötlingen mit heißem Silberchlorid, bei der sich eine Silberschicht auf den Kupferkern legt. Auch bei Bronzemünzen kann es zu einer Anreicherung von Kupfer an der Oberfläche nach einer langen Lagerung im Boden kommen. Der Einfluss der Korrosionsschicht auf Messungen der Münzelemente zeigen z.B. Messungen an römischen Bronze- und Kupfermünzen (Sesterze, Dupondien und Asse), die von Denker u.a. (2005) mit der PIXE-Methode untersucht wurden245 (siehe folgende Tabelle aus dieser Arbeit).
zu Frankfurt am Main entnommen und soll dem interessierten Leser einen Überblick über die gängigen Analysemethoden für Münzen und die damit verbundenen Problematiken geben (LA wird hier korrekterweise als "Destruktive Methode" bezeichnet, da streng genommen eine Probenentnahme stattfindet):
7.1.3 Metallanalysen an Münzen
7.1.3.1 Metallanalytische Untersuchungen: Methoden und deren Probleme
Stilistische Untersuchungen und Vergleiche der Münzbilder zur Unterscheidung von „offiziellen“ Münzen (d.h. Münzen, die in Rom bzw. auch in Lyon geprägt wurden) und Imitationen („echte“ Imitationen und solche von „halboffiziellen“ Münzstätten in anderen Provinzen) in Zusammenhang auch mit einfachen physikalischen Parametern wie Form und Dicke des Schrötlings, Farbe und Gewicht der Münze, Stempelstellung u. ä. reichen offensichtlich allein nicht aus, klare Kriterien zur Unterscheidung zwischen diesen Münzvarianten zu formulieren, obwohl sie natürlich dazu dienen können, Gruppen von Münzen anhand dieser Parameter zu bilden (siehe z.B. 238).
Schon sehr früh wurden aus verschiedenen Gründen zunehmend Materialuntersuchungen an Münzen durchgeführt. Mit diesen Messungen standen zusätzliche Parameter zur Verfügung, um neben vielen anderen Fragestellungen wie Reihenfolge und Datierung von einzelnen Münzeditionen, Herkunft des verwendeten Metalls, Lokalisierung der Prägestätten, Echtheit der Münzen, auch die oben angesprochenen Fragen besser klären zu können. Einen Überblick über die verschiedenen physiko-chemischen Methoden und ihre historische Entwicklung ist bei Rehren und Pernicka nachzulesen239.
Im folgenden sollen kurz die wichtigsten physiko-chemischen Methoden der Münzanalyse und ihre Vor- bzw. Nachteile vorgestellt werden, bevor auf die spezifische Situation bei imitierten Kupfermünzen eingegangen werden kann. Man unterscheidet zunächst zwischen zerstörungsfreien („non-destructive“) Methoden und Methoden, bei denen Proben der Münzen für die Analyse entnommen werden müssen („destructive“ methods). Die wichtigsten dieser Methoden sollen im Folgenden kurz vorgestellt und diskutiert werden.
Zu den zerstörungsfreien Methoden gehören Neutronen Aktivierungsanalyse (NAA), Röntgen-Fluoreszenz-Analyse (Energie-dispersive X-ray fluorescence analysis, ED-XRF), Protonen- oder Ionen-induzierte Röntgen oder Gamma-Emission (PIXE oder PIGE) wie auch die Röntgen-Fluoreszenz-Analyse mit Synchrotron-Strahlung (SR-XRF). Dabei ist die NAA nur insofern zerstörungsfrei, als die zu messende Probe der Münze durch die Bestrahlung mit Neutronen im Reaktor selbst nicht zerstört wird (sie wird nur radioaktiv, die Radioaktivität zerfällt jedoch innerhalb einiger Tage oder Wochen). Es kann aber i.a. nur eine sehr kleine
238 Siehe als schöne Beispiele dafür: Kenyon 1987 und Kenyon 1992.
239 Rehren/Pernicka 2008.
164
Probe in den Reaktor überführt werden, so dass man wieder auf eine Probenentnahme angewiesen ist.
Für einige andere Methoden wie Atom Absorptions-Methode, AAM240, optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES), Laser Ablation Massenspektrometrie (LA-ICP–MS) oder Secondary Ion Mass Spectrometry (SIMS) muss eine kleine Probe des zu untersuchenden Artefakts entnommen werden („destructive“ methods). Bei Münzen wird im allgemeinen Material entnommen, indem mit einem sehr dünnen Bohrer Späne („turnings“) aus ihrem schmalen Randbereich herausgebohrt werden. Falls dies nicht möglich ist, muss ein kleiner Teil der Münze abgeschnitten und bis auf das Metall mechanisch gereinigt werden. Die solcherart erhaltenen Münzproben werden für AAM, ICP-OES oder ICP-MS in Säuren aufgelöst und der Messung zugeführt.
Das klassische destruktive Verfahren ist die nasschemische Analyse von Münzen. Dieses Verfahren wurde von Cope (1972) eingesetzt, die damit erzielten Ergebnisse wurden 1997 zusammenfassend publiziert241.
Zu den modernen destruktiven Methoden gehört auch die Messung mit der Elektronenstrahlmikrosonde (Electron Probe Micro Analysis, EPMA) mit wellenlängendispersivem System (WDS). Auch bei der EPMA ist eine Probenentnahme nötig, bei dieser Technik sind jedoch wegen der Geometrie der zur Anregung der charakteristischen Röntgenstrahlung verwendeten Elektronen nur sehr kleine Messflächen von einigen μm2 nötig, wodurch ortsaufgelöste Messungen an verschiedenen, optisch kontrollierbaren Stellen des Präparates möglich werden. Die Methode der EPMA ist insbesondere für die Analyse von Kupferobjekten sehr gut geeignet, weil unlegiertes Kupfer im Wesentlichen ein homogenes Material ist (Ausnahmen sind Blei-Einschlüsse, siehe unten). Unter statistischen Gesichtspunkten sind daher wenige Punktmessungen mit der WDS-EPMA ausreichend, um eine mit nasschemischen Analysen (z.B. AAS) vergleichbare Durchschnittsanalyse zu erhalten. Mit der WDS-EPMA können die Hauptbestandteile (hier Kupfer) und die Neben- und Spurenelemente in einem Analysengang gemessen werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil vor anderen hochauflösenden mikroanalytischen Methoden wie z.B. der LA-ICP-MS. Schwierig hingegen ist eine Analyse mit der EPMA auf die Durchschnittsgehalte an Objekten insbesondere aus Bronze, die zum Teil neben einer zweiphasigen Kupfer-Zinnlegierung zuweilen auch noch sehr viel Blei in der Legierung enthalten (etwa in Gussbronzen). Blei ist mit Kupfer bzw. einer Kupfer-Zinn Legierung nicht mischbar und liegt daher in Form von oft rundlichen Einschlüssen im Kupfer vor. In Fällen
240 Z.B. Riederer 1974.
241 Cope 1972, Cope u.a. 1997.
165
solcher heterogener Legierungen ist eine Analyse auf Basis der Ortsauflösung für die Gewinnung einer chemischen Durchschnittsanalyse nicht zufriedenstellend242.
Ein wichtiges Problem beim Einsatz von zerstörungsfreien Methoden ist die oft korrodierte Oberfläche der Münzen. Eine sorgfältige Reinigung mit chemischen oder physikalischen Mitteln ist immer nötig, insbesondere bei der viel verwendeten ED-XRF-Methode, aber auch bei der PIXE oder PIGE-Methode. Die oberflächige Reinigung der Münze kann dadurch zu einer optischen Veränderung des Objektes führen. Eine Methode zur Reinigung der Münzen für die ED-XRF-Methode wurde von Carter vorgestellt243. Sie beruht auf einer elektrolytischen Behandlung mit heißer Natriumcarbonat-Lösung, anschließender Reinigung der Münze gefolgt von einem mechanischen Abtragen von etwa 15 μm der Oberflächenschicht mit einem starken Luftstrom, der chemisch reines Aluminium-Pulver enthält. Dieses und ähnliche Verfahren (z.B. mit Laser Abrasion244) verhindern jedoch nicht, dass Messungen an der Oberfläche von Münzen durch vorherige Oberflächen-Anreicherung eines Legierungsbestandteils verfälscht oder zumindest beeinflusst werden, wie es z.B. bei Silbermünzen oft beschrieben wurde. Bei Silberlegierungen, insbesondere, wenn Kupfer vorhanden ist, kann es zu einer Anreicherung des Silbers an der Oberfläche kommen. Auch eine vorsätzliche Anreicherung von Silber an der Oberfläche durch Bleichen („blanching“) des Schrötlings vor der Prägung ist möglich, oder auch eine Behandlung von Kupfer-Schrötlingen mit heißem Silberchlorid, bei der sich eine Silberschicht auf den Kupferkern legt. Auch bei Bronzemünzen kann es zu einer Anreicherung von Kupfer an der Oberfläche nach einer langen Lagerung im Boden kommen. Der Einfluss der Korrosionsschicht auf Messungen der Münzelemente zeigen z.B. Messungen an römischen Bronze- und Kupfermünzen (Sesterze, Dupondien und Asse), die von Denker u.a. (2005) mit der PIXE-Methode untersucht wurden245 (siehe folgende Tabelle aus dieser Arbeit).
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Die Anwendung der "Destruktiven Methode" bei Münzen hat für mich etwas von der Hexenprobe, bei der die vermeintliche Hexe gefesselt ins Wasser geworfen wurde. Ertrank sie dabei (der Teufel half ihr nicht) war sie unschuldig aber leider tot (machte ja nix- sie kam dann ja in den Himmel)
Stellt sich das untersuchte Münzlein als echt heraus darf sich der Besitzer darüber freuen daß das von den hirnverbrannten Vollpfosten zerstörte Stück einmal echt war - wirklich Klasse!!!
Eines weiteren Kommentars enthalte ich mich jetzt - ich könnte mich sonst strafbar machen...
Stellt sich das untersuchte Münzlein als echt heraus darf sich der Besitzer darüber freuen daß das von den hirnverbrannten Vollpfosten zerstörte Stück einmal echt war - wirklich Klasse!!!
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Ruhe bzw. nur trügerische Ruhe? Wo bleibt die nächste Erwiderung von Praetor?
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Ich habe dieses Wochenende mit einiger Freude interessante Münzen bei indiacoins erworben, u. a. Judea aus der Zeit von Nero. Vielleicht behalte ich das Stück von Judea auch für mich, zumal ich aktuell kein Sammelgebiet habe. Das wäre vielleicht der Einstieg in ein neues Sammelgebiet.
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Re: F-Stempel auf Münzen meines Eigentums- Hilfe gesucht
Obwohl Stade in Niedersachsen liegt, hat hier unser spezieller Freund scheinbar noch nicht mitgewirkt.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=7&t=49317
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