Bestimmung span. Münze

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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Chippi
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Bestimmung span. Münze

Beitrag von Chippi » Sa 25.06.05 15:31

Hallo,

habe vor einiger Zeit diese Münze gekauft - sie soll aus Spanien des 14.Jh. stammen.
Kann jemand diese Münze genauer bstimmen? Danke!
Eine Seite ein Gebäude (Burg?) und der Buchstabe S, Schrift ringsrum.
Andere Seite ein Löwe und Schrift ringsrum.

Gruß Chippi
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tournois
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Beitrag von tournois » So 03.07.05 21:52

Hallo Chippi,
bei diesem stück handelt es sich eindeutig um einen Blanca, eine Groschenmünze aus Spanien. (Sehr schlechte Erhaltung)
Leider kann ich die Umschrift nicht genauer entziffern. Ich bin aber der Meinung das es sich um ein Stück von Enrique III el Doliente (Heinrich III der Kranke) 1390-1406 handelt.
Ein Blanca ist eine aus einer Kupfer-Silber-Legierung bestehende Münze, eine sogenannte Billonmünze. Der Anteil des Kupfers überwiegt hierbei!
Beim Prägen wurden die Münzen durch die Oxidation des Kupfers sehr dunkel, daher hat man sie nach der Prägung einer chemischen Behandlung, dem Weißsieden, unterzogen. Hierzu benutzte man eine Lösung aus Kochsalz und Weinstein. Beim Beizen wurde das an der Oberfläche enthaltene Kupfer "weggefressen", so daß eine Schicht Silber übrig blieb. Dieses polierte man um den Eindruck einer "gehaltvollen" Silbermünze zu erwecken.
Pendants zu diesen Münzen findet man auch in Frankreich und Deutschland unter den Bezeichnungen "Blanc" (F) und "Albus oder Weißpfennig" (D).
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Beitrag von Chippi » Mo 04.07.05 09:40

Hallo tournois,

danke für deine Mühe!
Doch so schlecht erhalten finde ich die Münze nicht; geb zu, sie hat ein paar Randausbrüche, was zur unleserlichen Umschrift führt.
Ist die Münze so noch was wert? Oder weg damit?

Gruß Chippi
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Beitrag von tournois » Mo 04.07.05 10:52

Chippi hat geschrieben:Hallo tournois,

danke für deine Mühe!
Doch so schlecht erhalten finde ich die Münze nicht; geb zu, sie hat ein paar Randausbrüche, was zur unleserlichen Umschrift führt.
Ist die Münze so noch was wert? Oder weg damit?

Gruß Chippi
Nun, sammelwürdig ist allemal das, was einem selber als sammelwürdig erscheint.
Wegwerfen würde ich sie nicht, ist sie doch ein Zeitzeugnis des Mittelalters. Und einen gewissen (geringen) Wert hat sie sicherlich auch noch.
Ich habe mal ein Lot von diesen Münzen (Erhaltung SS, ohne Randausbrüche) gekauft, um die 5,- Euro das Stück..........

Was sammlest Du eigentlich genau?
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Beitrag von gorostiza » Mo 04.07.05 11:48

Hallo Chippi,

das Sammeln ist eine ganz individuelle Angelegenheit, es gibt keine allgemein gültige Regel! Der Sammler oder derjenige der die Münzen als Geldanlage zusammenträgt und der über viel, viel Geld verfügt (wie der Grossbauer Heu in seinem Stall hat) wird sicherlich nach anderen Gesichtspunkten auf die Erhaltung schauen als derjenige der Münzen seines Wohnortes, eines Kaisers, eines Landes oder vielleicht auch nur gewisse Nominale (Kreuzer, Pfenige etc.) erforscht. Da gibt es Münzen, die es in guter oder vorzüglicher Erhaltung gar nicht gefunden werden können. Da muss man froh sein, überhaupt einmal ein Belegstück zu finden! Gerade Spanien in seiner Blütezeit produzierte Münzen an masse für den riesigen Welthandel. So waren auch die wertvolleren Nominale in Gold und Silber in stetigem Umlauf und deshalb meist abgenutzt. Ich sammle antike griechische Münzen (vorwiegend Bronzen und Kleinsilbermünzen). Von vielen griechischen Städten Kleinasiens habe ich noch nie ein Stück gefunden, obwohl ich an den Börsen die Händlertische absuche und die Auktionen gründlich studiere, ausser in den Katalogen der grossen Sammlungen und Museen. Da würde ich mit Handkuss ein solches Stück dieser Erhaltung in meine Sammlung aufnehmen.

Darum merke: Nur Deine eigener Gesichtspunkt ist massgebend, was Du sammelst!

Gruss
goro

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Beitrag von Chippi » Mo 04.07.05 17:51

Hallo,

danke für eure Kommentare. Die Münze hätte eigentlich 7€ gekostet, habe sie aber einfach gegen eine meiner Doppelten getauscht. Die Münze ist übrigens meine einzige Münze aus den europäischen Mittelalter. Besitze aus der Zeit nur noch ein AE-Kahavanu aus dem Reich Chola von Raja-Raja Chola (958-1024). :D Sammle ich aber auch nicht, sondern Römer, deut. KR, Auslandsmünzen von der Neuzeit bis 1945.
Und was ganz unnumismatisches: Bücher bis 1945. :D

Gruß Chippi
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Beitrag von Chippi » Mo 04.07.05 17:52

Prägestätte der Münze ist Segovia? Wegen den "S" auf der Münze.

G.C.
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Beitrag von tournois » Mo 04.07.05 21:03

Chippi hat geschrieben:Prägestätte der Münze ist Segovia? Wegen den "S" auf der Münze.

G.C.
Nein, Segovia hat meines Wissens nach ein Aquädukt als Münzzeichen. Diese Münzen scheinen seltener zu sein, weil sie in der mir zur Verfügung stehenden Literatur preislich höher bewertet werden. (Um etwa das Siebenfache)

"S" steht für Sevilla.
Zuletzt geändert von tournois am Di 05.07.05 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Chippi » Mo 04.07.05 21:24

Danke für die Aufklärung!

Gruß Chippi
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Beitrag von Obelix » Mo 04.07.05 21:43

@Chippi

Sammelst Du Spanien?
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Beitrag von Chippi » Mo 04.07.05 21:48

Besitze nur die eine span. Münze aus dem MA und noch ein paar spätere ab 1944 - also nicht wirklich. Bin eher an deut. KR und Rom (antikes) interessiert.

Gruß Chippi
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