Bitte um Silberlingsbestimmung

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bubi
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Bitte um Silberlingsbestimmung

Beitrag von bubi » Mi 07.03.07 15:33

Heute auf nem Waldweg gefunden.
Bitte um Bestimmung. Ach ja, so eine ähnliche hatte ich vor etwa Zwei Wochen schonmal hier in nem Thread.
Danke,
Gruß
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dionysus
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Beitrag von dionysus » Mi 07.03.07 16:36

Also auf den ersten Blick würd ich das für einen Prager Groschen halten. Wenn sich kein anderer bemüht, schau ich nachher nochmal genauer nach.

Gruß
Maico
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Salier
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Beitrag von Salier » Mi 07.03.07 16:40

Hallo Bubi,
Prager Groschen,Karl IV. von Luxemburg 1346-1378.,Münzstätte Kuttenberg.Donebauer 836.

Gruß
Salier
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heripo
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Beitrag von heripo » Do 08.03.07 00:34

lieber Salier

erlaube mir ( es sind nicht alle so kundig ) eine Ergänzung zu Deiner völlig richtigen Bestimmung:

So wie die alten Kaiserdynastien - Karolinger - Ottonen - Salier - Staufer -
Habsburger in der Geschichtsschreibung benannt werden, handelt es sich also
auch hier um ein Kaisergeschlecht des sog. Hl. Röm. Reichs - man nennt sie auch die Lützelburger )alte Bezeichnung) oder Luxemburger Kaiser !

Mit der Wahl des Geschlechts der "relativ kleinen Lützelburger Grafen" wollten die damaligen Reichsfürsten eigentlich erreichen, daß eben kein allzu mächtiger König oder Kaiser mehr aufstünde, der gegen der Fürsten partikuläre Interessen stünde.

Nun Karl IV. - Sohn Johann's " des Blinden" von Lützelburg - hat's Denen (Fürsten) aber mächtig gezeigt - er verstand es als beinahe Noname-Graf nochmals zu einem wahrlich bedeutenden König zu erstarken ! Er macht aus Prag seine Residenz (erbaute den Hradschin ) - gründete dort eine bedeutende Universität - betrieb eine geschickte Heiratspolitik auch mit seinen Verwandten, so daß er fast die gesamten Ostreiche wie Polen, Böhmen, fest in das Hl. Röm. Reich einbinden und nochmals zu einem der mächtigsten Kaiser aufsteigen konnte.

Die Prager Groschen sind zu einer weltweit sehr bedeutenden Währung geworden - vergöeichbar dem frz. Gros-Tournois ( der ja auch sein Vorbild war ).

Es gibt viele Varianten von Johannes "primus" bis Wenceslaw - und viele Städte haben Prager Groschen mit ihren Emblemen beigestemptelt !
Ein sehr schönes Sammel - Gebiet !

An der meist sehr starken Abnützung der Prager Groschen lässt sich übrigens erkennen, daß es sich um seine sehr "aktive", beliebte Währung handelte !
Leider - als die Silbervorräte im Erzgebirge immer mehr abnahmen - wurde die Qualität des Silbergehalts immer schlechter - damit verlor der Prager Groschen dann auch seine Bedeutung. ( bald sollte ihm ja dann auch der Joachims - Taler folgen der dann zum Thaler - Taler - Dollar .... wurde )

Dies also nur als kleiner historischer "Beischlag".

Gruß heripo

bubi
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Beitrag von bubi » Do 08.03.07 08:32

Danke für eure Informationen!!
Grüße

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Salier
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Beitrag von Salier » Do 08.03.07 14:38

Hallo Heripo,
schön Dich auch mal wieder im Forum zu sehen und natürlich kannst du mich jederzeit Ergänzen.Man kann immer was dazulernen

Schöne Grüße nach Waiblingen
Salier
Sancta Colonia Agrippina

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