Silbergehalt Prager Groschen
Silbergehalt Prager Groschen
Hallo Münzfreunde,
Bisher war ich immer der Meinung, dass die massive Verschlechterung der Prager Groschen erst unter Johann v. Luxemburg (König 1310-1346) eintrat, während die ersten Prager Groschen um 1300 noch sehr guthaltig waren. Jetzt habe ich jedoch einige Prager Groschen aus der Zeit von Wenzel II. (1271-1305), die erhebliche Kupferausblühungen aufweisen. Die ganze Münze macht einen rechten "Silbersud-Eindruck" (dünne, brüchige Silberschicht auf der Oberfläche, darunter teilweise Kupferoxidanreicherungen). Kurzum, der Silbergehalt scheint schon bei diesen frühen Prägungen nicht besonders gewesen zu sein.
Hat jemand Informationen zur Entwicklung des Silbergehaltes der Prager Groschen zwischen 1300 und 1400? Ein Vergleich zum Silbergehalt der frz. Turnosengroschen würde mich ebenfalls interessieren. Vielen Dank im Voraus für alle Hinweise!
Adios, Bert
Bisher war ich immer der Meinung, dass die massive Verschlechterung der Prager Groschen erst unter Johann v. Luxemburg (König 1310-1346) eintrat, während die ersten Prager Groschen um 1300 noch sehr guthaltig waren. Jetzt habe ich jedoch einige Prager Groschen aus der Zeit von Wenzel II. (1271-1305), die erhebliche Kupferausblühungen aufweisen. Die ganze Münze macht einen rechten "Silbersud-Eindruck" (dünne, brüchige Silberschicht auf der Oberfläche, darunter teilweise Kupferoxidanreicherungen). Kurzum, der Silbergehalt scheint schon bei diesen frühen Prägungen nicht besonders gewesen zu sein.
Hat jemand Informationen zur Entwicklung des Silbergehaltes der Prager Groschen zwischen 1300 und 1400? Ein Vergleich zum Silbergehalt der frz. Turnosengroschen würde mich ebenfalls interessieren. Vielen Dank im Voraus für alle Hinweise!
Adios, Bert
Hallo Locnar,
vielen Dank für die Literatur, das war genau das, was ich gesucht habe!
Nach Castelin hatten also die Prager Groschen unter Wenzel II einen Feingehalt von mindestens 0,930, was ja schon sehr hoch ist. Bei meiner Münze ist das aber definitv nicht der Fall. Ich habe zur Verdeutlichung mal ein paar Detailbilder rangehängt.
Ich befürchte, da wird es sich wohl um zeitgenössische Fälschungen handeln.
Adios, Bert
vielen Dank für die Literatur, das war genau das, was ich gesucht habe!
Nach Castelin hatten also die Prager Groschen unter Wenzel II einen Feingehalt von mindestens 0,930, was ja schon sehr hoch ist. Bei meiner Münze ist das aber definitv nicht der Fall. Ich habe zur Verdeutlichung mal ein paar Detailbilder rangehängt.
Ich befürchte, da wird es sich wohl um zeitgenössische Fälschungen handeln.
Adios, Bert
- Schwarzschaf
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Ich gebe dir vollauf recht - nach meinem Dafürhalten eindeutig eine zeitgenössische Fälschung - ich besitze einige davon - allerdings ungarische und polnische - ähnlicher Machart.Anonymous hat geschrieben:Hallo Locnar,
vielen Dank für die Literatur, das war genau das, was ich gesucht habe!
Nach Castelin hatten also die Prager Groschen unter Wenzel II einen Feingehalt von mindestens 0,930, was ja schon sehr hoch ist. Bei meiner Münze ist das aber definitv nicht der Fall. Ich habe zur Verdeutlichung mal ein paar Detailbilder rangehängt.
Ich befürchte, da wird es sich wohl um zeitgenössische Fälschungen handeln.
Adios, Bert
LG. RC
Weil ich nicht alles weiß, bin ich neugierig
Re: Silbergehalt Prager Groschen
Noch unter Wenzel II. ist der Silbergehalt von 3,6 auf 3,5g gesunken (1300-1305), bis 1310 dann auf 3,4g. Johann sorgte erst mal für eine Wertstabilisierung, von 1310 bis 1327 sinkt der Silbergehalt nur um ca. 0,02 g dann kommt es zu einer deutlichen Abwertung und stärkeren jährlichen Gewichtsverlust als in den ersten Regierungsjahren Johanns. Trotz dessen, dass 1346 der Groschen weniger als 3,1g Silber hält, tust du Johann unrecht. Unter Johann war die durchschnittliche jährliche Abnahme des Feingewichtes geringer als unter Wenzel II., nur eben abrupter und nicht stetig sinkend.Anonymous hat geschrieben:Bisher war ich immer der Meinung, dass die massive Verschlechterung der Prager Groschen erst unter Johann v. Luxemburg (König 1310-1346) eintrat, während die ersten Prager Groschen um 1300 noch sehr guthaltig waren.
- klosterschueler
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