Silbergehalt Prager Groschen

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Silbergehalt Prager Groschen

Beitrag von Gast » Mi 27.06.07 23:29

Hallo Münzfreunde,

Bisher war ich immer der Meinung, dass die massive Verschlechterung der Prager Groschen erst unter Johann v. Luxemburg (König 1310-1346) eintrat, während die ersten Prager Groschen um 1300 noch sehr guthaltig waren. Jetzt habe ich jedoch einige Prager Groschen aus der Zeit von Wenzel II. (1271-1305), die erhebliche Kupferausblühungen aufweisen. Die ganze Münze macht einen rechten "Silbersud-Eindruck" (dünne, brüchige Silberschicht auf der Oberfläche, darunter teilweise Kupferoxidanreicherungen). Kurzum, der Silbergehalt scheint schon bei diesen frühen Prägungen nicht besonders gewesen zu sein.

Hat jemand Informationen zur Entwicklung des Silbergehaltes der Prager Groschen zwischen 1300 und 1400? Ein Vergleich zum Silbergehalt der frz. Turnosengroschen würde mich ebenfalls interessieren. Vielen Dank im Voraus für alle Hinweise!

Adios, Bert

klaupo
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Beitrag von klaupo » Do 28.06.07 00:04

Kennst du diesen Titel?

Jaroslav Posvar, Die Währung in den Ländern der böhmischen Krone. Eine Übersicht der Zahlungsmittel vom neunten bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. - Akademische Druck- u. Verlagsanstalt Graz - Austria 1970. 129 S., XII Tafeln

Gruß klaupo

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Beitrag von Gast » Do 28.06.07 12:36

Hallo Klaupo,

ich habe leider überhaupt keine Literatur über Prager Groschen, daher auch meine Anfrage.
Dennoch danke für den Tip!

Adios, Bert

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Beitrag von Gast » Do 28.06.07 16:44

Ich schlage vor, du fragst mal nach bei unserem Speialisten für Prager Groschen:

heripo
LG
petzlaff

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Beitrag von Locnar » Do 28.06.07 17:35

Hallo Bert,

ich schaufel dir mal Literatur rüber.
Gruß
Locnar

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Beitrag von Gast » Do 28.06.07 20:40

Hallo Locnar,

vielen Dank für die Literatur, das war genau das, was ich gesucht habe!

Nach Castelin hatten also die Prager Groschen unter Wenzel II einen Feingehalt von mindestens 0,930, was ja schon sehr hoch ist. Bei meiner Münze ist das aber definitv nicht der Fall. Ich habe zur Verdeutlichung mal ein paar Detailbilder rangehängt.
Ich befürchte, da wird es sich wohl um zeitgenössische Fälschungen handeln.

Adios, Bert
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Beitrag von diwidat » Do 28.06.07 21:05

Das müssen Die doch glatt bei den Römern abgeschaut haben.
Das habe ich bisher noch nicht gesehen. Könnte sich gut in meiner Fälschungssammlung machen. :wink:

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Beitrag von Schwarzschaf » Fr 29.06.07 12:30

Anonymous hat geschrieben:Hallo Locnar,

vielen Dank für die Literatur, das war genau das, was ich gesucht habe!

Nach Castelin hatten also die Prager Groschen unter Wenzel II einen Feingehalt von mindestens 0,930, was ja schon sehr hoch ist. Bei meiner Münze ist das aber definitv nicht der Fall. Ich habe zur Verdeutlichung mal ein paar Detailbilder rangehängt.
Ich befürchte, da wird es sich wohl um zeitgenössische Fälschungen handeln.

Adios, Bert
Ich gebe dir vollauf recht - nach meinem Dafürhalten eindeutig eine zeitgenössische Fälschung - ich besitze einige davon - allerdings ungarische und polnische - ähnlicher Machart.
LG. RC
Weil ich nicht alles weiß, bin ich neugierig

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Beitrag von Locnar » Fr 29.06.07 12:49

Jetzt versteh ich die Welt nicht mehr, wo ist der der Bert geblieben?
Gruß
Locnar

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Beitrag von Bert » Fr 29.06.07 22:36

Irgendwie ist mein alter Account im Nirvana verschwunden, habe mich jetzt wieder neu angemeldet.

Also, danke für eure Antworten!

Adios, Bert

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Re: Silbergehalt Prager Groschen

Beitrag von Marc » Mi 07.11.07 03:15

Anonymous hat geschrieben:Bisher war ich immer der Meinung, dass die massive Verschlechterung der Prager Groschen erst unter Johann v. Luxemburg (König 1310-1346) eintrat, während die ersten Prager Groschen um 1300 noch sehr guthaltig waren.
Noch unter Wenzel II. ist der Silbergehalt von 3,6 auf 3,5g gesunken (1300-1305), bis 1310 dann auf 3,4g. Johann sorgte erst mal für eine Wertstabilisierung, von 1310 bis 1327 sinkt der Silbergehalt nur um ca. 0,02 g dann kommt es zu einer deutlichen Abwertung und stärkeren jährlichen Gewichtsverlust als in den ersten Regierungsjahren Johanns. Trotz dessen, dass 1346 der Groschen weniger als 3,1g Silber hält, tust du Johann unrecht. Unter Johann war die durchschnittliche jährliche Abnahme des Feingewichtes geringer als unter Wenzel II., nur eben abrupter und nicht stetig sinkend.

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Beitrag von klosterschueler » Mi 07.11.07 18:56

Sorry, falscher Tread
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