Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

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Seldor
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Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Seldor » Fr 21.07.17 12:48

Ein Gruß an alle Kölner-Pfennige Kenner und Fans,
ich habe einen "kaputten" Pfennig (?) von Rainald von Dassel.
Das es sich um EB. von Dassel, 1. Typ handelt, ist sicher.
Die Rs. ist relativ gut erhalten (3 Türme, 5 Arkaden mit Tor in der mittleren + ///NIA PAC///).
Die Vs. ist dagegen sehr schlecht. Das ist nicht der größte Problem.
Die Münze entspricht in Durchmesser (10,0 mm) und Gewicht (0,62 g) dem Hälbling (Häv. 491).
Die Größe der Darstellung auf der Rs. entspricht dem aber nicht,
der Stempel ist insgesammt etwa 20% größer.
Es ist aber auch etwas kleiner, als die Darstellung auf dem Pfennig.
Ich fand im Netz nur ein Exemplar von Häv. 489 (WAG 51/970) und dieser hilft mir nicht weiter.
Als einzige Referenz benutze ich zur Zeit die Tafeln von Hävernick (Original Ausgabe 1935)
Kann da Jemand helfen? Hat Jemand eine (skalierte) Abbildung von Häv. 489, 490 und 491?
Bitte um Hilfe.
Seldor

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Tube
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Re: Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Tube » Sa 22.07.17 04:24

Hallo Seldor

Ohne Bild ist das ein rumstochern im Dunklen. Ich denke aber es geht um dieses Stück:

https://www.sixbid.com/browse.html?auct ... ot=3132147

Sollte dem so sein, denke ich, wird es sich wohl eher um einen Philipp von Heinsberg Hävernick 549 handeln. Zum eine passt die Hand mit dem Krummstab besser zur 549, zum anderen lese ich auf der Rückseite ... NIAPAI... Unter der 489 scheinen aber nur Umschriften mit +SEA COLONIA PACISMAT vorzukommen. Unter 549 dagegen +EIA COLONIA PAICHAI.

Bei dem Stück fehlt einiges an Gewicht durch den Ausbruch, Korrosion und die verschwundene Vorderseite. Vielleicht war es zusätzlich noch ein leicht untergewichtiges Stück. Aber für einen Hälbling ist er zu schwer mit den ganzen Fehlern.

Viele Grüße
Tube

Seldor
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Re: Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Seldor » Mo 24.07.17 11:04

Hallo Tube,
du liegst absolut richtig. Sowohl bei dem Exemplar (KMK E-Auction 3/606),
als auch bei der Zuordnung – Häv. 549.
Es ist mit Sicherheit nicht Häv. 489 wie der Händler es beschrieben hat.
Jetzt, durch deinen Hinweis, betrachtete ich die Münze neu.
Die Wirklichkeit traf die Wunschvorstellung und alles stimmt plötzlich.
Die Fahne mit Kugelkreuz ist noch deutlich zu erkennen, ebenso wie die
auffällige Mitra, auch ein T auf etwa 2 Uhr ist gut zu erkennen.
Schade, ich habe mich sehr über einen Pfennig von Rainald von Dassel gefreut,
auch in diesem Zustand. Jetzt habe ich einen ziemlich teuren 4. Typ von Philipp.
Ich muss es als Lehrgeld sehen.
Dennoch, das Vertrauern in die Qualität des Händlers geht verloren. Leider.
Danke für deinen Hinweis.
mit Gruß
Seldor

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Tube
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Re: Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Tube » Mo 24.07.17 13:55

Hallo Seldor

Ich kenne das Kölner Münzkabinett nur als absolut seriöses Geschäft noch unter Tyll Kroha. Sicherlich können auch dort Fehler passieren, besonders wenn der Einlieferer die Münze mit einer falschen Bestimmung einliefert. Ich würde ihnen einfach mal eine Mail schicken mit einem Link zu diesem Beitrag. Ich denke sie werden die Münze ohne Probleme zurücknehmen.

Es währe schön, wenn Du darüber berichtest.

Viele Grüße
Hans-Jürgen

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Re: Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Comthur » Sa 29.07.17 15:21

Würde ich auch so machen. Man hat ein - gut begründetes - Rückgaberecht und selbst auf Kulanz wäre dies auch für den Händler sicher die bessere Variante als einen Kunden (samt negativ belastetem Leumund) zu verlieren.
Sicher wird der Händler nicht "böse" sein und ganz sicher hat man keine "Sanktionen" zu erwarten.
Nun ja, sollte der Händler sich wieder Erwarten sperren a la Pech gehabt ... eine schärfer formulierte Ansage absenden und mit Veröffentlichung / zur Diskussion Stellung des Sachverhaltes im Numismatikforum (etc.) drohen. Spätestens danach sollte die (portofreie!) Rückgabe möglich sein.

P.S.: (Auch) Unter www.ma-shops.de sollte man immer mal wieder die Angebote und Preise vergleichen. Auch derzeit sind doch einige recht schöne Stücke zu sicher nicht überteuerten Preisen zu haben ... ;-) . Bei Auktionen muß man ja immer noch Provision, Mehrwertsteuern und ggf. Portokosten beachten, was sich leider an der Gesamtrechnung nicht unerheblich auswirkt.

Viele Grüße
Daniel
HONOR MAGRI JVDICIVM DILIGIT

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Re: Pfennige (1. Typ) Rainald von Dassel

Beitrag von Seldor » Mi 02.08.17 20:44

Hallo Tube,
danke für die Idee, ich folgte deinem Rat, mit Erfolg!
Heute wurde die Sache abgeschlossen, das KMK hat die Münze
zurückgenommen und ich muss doch kein Lehrgeld bezahlen.
Und dennoch viel dabei gelernt.
Vielen Dank, ich schulde dir mindestens zwei Kölsch.
mit besten Wünschen
Seldor

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