Medaille/Jeton Olympischen Spiele 1972 - Gold ?!

[Fugger2012]

Hallo,
Ich habe vor ein paar Tagen die abgebildete Medaille gefunden und frage mich nun ob Sie aus Gold ist.
Im Internet finde ich die selbe immer nur in Bronze. (http://www.catawiki.de/catalog/medaille ... xx-munchen )
Da ich aber schon ein paar mal Gold in der Hand hatte, fühlt es sich vom Eigengewicht schon eher wie Gold an.
Zudem steht auf dem Rand .900
Der Durchmesser beträgt 1,8cm, Gewicht wie oben angegeben 3,6 gr
Weiß jemand ob es die Medaille auch als Goldprägung gab?
Ich danke euch im voraus für eure Hilfe

Mfg und Frohe Ostern !

[Lutz12]

Aus Kupfer/Bronze ist das Stück sehr häufig und wiegt ca. 1,8 g. Der Gewichtsunterschied ist also schon mal auffällig und könnte erster Beweis sein, dass Dein Stück aus Gold ist. Das Münzzeichen P auf der Vorderseite ist auf meinen Kupferstücken nicht vorhanden, der Stempel unterscheidet sich also etwas. Auch die Schriftgröße und Schriftanordnung unterscheidet sich von der Kupfer-Ausgabe. Aufgrund der großen Anzahl der 1972 ausgegebenen Medaillen kann das aber auch nur Zufall sein, da sicherlich mehrere Stempel eingesetzt wurden. Was mich aus der Ferne skeptisch werden lässt, ist die Dicke der Medaille, die gegen Gold spricht, auch der die unsauberer Randpunze 900. Ein Schnelltest kann die Zweifel aber beseitigen, indem Du rechnerisch die Dichte ermittelst (Durchmesser, Gewicht, Dicke). Der große Dichtunterschied zwischen Kupfer/Bronze und Gold liefert trotz Messungenauigkeit bei der Dicke (Relief) hinreichend sicher ein Ergebnis für oder gegen Gold .
Gruß Lutz

[Fugger2012]

Ok, die Dicke sieht auf dem Bild nicht so deutlich aus. Ist aber ziemlich genau 0,1cm.
Also Durchmesser= 1,8cm
Dicke= 0,1cm
Gewicht= 3,6gr
Dementsprechend müsste ja dann:
Volumen= Pi x (Durchmesser / 2) ² x Dicke
=> 3,141528 x (1,8/2)² x 0,1 = 0,254469cm³

und die Dichte: 3,6/0,254469= 14,14 gr/cm³

Ist das soweit richtig? Würde ja grundsätzlich eher gegen .900er Gold sprechen oder?!

[Lutz12]

Hab Deine Rechnung jetzt nicht überprüft, aber das Ergebnis würde dann doch für Gold sprechen, weil die Dicke am Randstab gemessen wird, die Medaille im Feld aber weniger dick ist. Also ist die "echte" Durchschnittsdicke kleiner als gemessen, die errechnete Dichte ist daher die "Mindest-Dichte", also in echt größer. Im Bereich der in Frage kommenden Metalle ist Kupfer/Bronze bei ca. 8,9 / Silber bei ca. 10.8 und Gold so um 19. Spricht also alles für Gold, vorausgesetzt Du hast die Werte ganz genau ermittelt .
Gruß Lutz

[Fugger2012]

Ach das freut mich zu hören
Habe auch nochmal den Volumen Test mit einem Glas Wasser gemacht, da kommt meine Waage auf 0,2gr. Was dann zu einer Dichte von 18 führt.
Allerdings ist die Waage mit nur einer Nachkommastelle da natürlich nicht genau genug, aber sollte ja dann soweit passen und irgendwas dazwischen sein.
Danke für die Hilfe!
Ich wünsche noch Frohe Osterfeiertage.

[olricus]

Hallo Fugger2012,
sicher ist die Medaille aus Gold, Deine Rechnung ist vollkommen richtig, aber wie schon Lutz12 schrieb, ist die Dicke
nicht so einfach zu bestimmen, da ja der Rand, das Motiv und das Feld unterschiedlich hoch sind, zusätzlich zeigt die
Angabe .900 den Goldgehalt an.
Zur Olympiade 1972 gab es sehr viele private Medaillen der verschiedensten Anbieter, die heut nur noch den
Metallwert haben oder man findet einen Liebhaber.
Gruß olricus

[Lutz12]

Fällt mir gerade auf, was auch für Gold spricht ist das Gewicht dass auch als Dukatengewicht bekannt ist. Viele Deutsche Medaillen wurden im Gewicht der alten Dukaten geprägt (ca. 3,45 g). So sind auch viele kleine Städtemedaillen genau in diesem Gewicht geprägt wurden, wenn auch meist in 986er Gold.
Gruß Lutz