Torfstecher hat geschrieben:
... 1910 waren 1000 Mark natürlich noch ein ziemlicher Haufen Geld, aber die Scheine wurden nach dem ersten Weltkrieg mit unverändertem Datum munter weitergedruckt, bis die Inflation sie völlig wertlos machte ...
Das kann man so nicht stehen lassen. Es ist richtig, dass 1000 Mark 1910 ein Haufen Geld war. Bis auf das gedruckte Datum hat der Schein von Janinas Oma nichts mit dem Jahr 1910 gemeinsam. Ursrünglich wurden die Scheine mit roten Seriennummern und Siegeln gedruckt. Das war bis zum Ende des 1. Weltkriegs so. Wie der eine oder andere weiß, endete der 1. Weltkrieg mit dem Waffenstillstandsabkommen im November 1918. In diesem Abkommen wurde geregelt, dass das Deutsche Reich alle zwischen 1914 und 1918 in den besetzten Gebieten im Westen ausgegebenen Banknoten in Gold einzulösen hatte. Das betraf in der Hauptsache die 100er und 1000er, die in Massen von Händlern (zum Teil für 120% des Nennwertes) aufgekauft wurden, um später in Frankreich und Luxemburg der Bank zur Einlösung in Gold vorgelegt zu werden. Um solche Machenschaften zu verhindern, versuchte die Reichsbank alle Scheine, die in Frage kamen, einzuziehen oder zu stempeln. Neu ausgegebene Noten (ab Dezember 1918) bekamen dann grüne Seriennummern und Siegel, so dass man ohne Problem erkennen konnte, dass es sich um einen Schein handelt, der nach dem Kriegsende in den Umlauf kam. 1000 Mark waren auch noch zu dieser Zeit ein Haufen Geld, so kostete das Kilo Brot damals knapp 50 Pfennig. Die Scheine mit grünen Seriennummern wurden gedruckt bis 1919, denn schon im März 1919 wurde der Agiohandel mit Banknoten per Gesetz (siehe RGBl. Seite 263) verboten. Erst ab 1921 wurde der 1000er wieder hergestellt, allerdings wieder mit roter Seriennummer und roten Siegeln.