Hallo Byzantiner
Ich bitte Euch um Bestimmungshilfe, ist dies ein Follis des Maurice Tiberius? Leider ist ihm in den letzten 1400 Jahren ziemlich übel mitgepielt worden, durchbohrt, abgeknabbert und gestaucht und zerkratzt. Er sieht in natura noch wesentlich besser aus, hab ihn bei künstlichen Licht fotografiert. Münzstätte ist Antiochia. Von der Legende ist nicht mehr viel vorhanden ITH kann man noch entziffern. Aber passt das zu Maurice Tiberius? Mich würde auch noch interessieren was es mit den verschiedenen Schreibweisen des M auf den 40 Nummis Stücken auf sich hat. Diese Schreibweise vom M auf meiner Münze ist denke ich seltener, von welchen Herrschern wurde sie benutzt.
Viele Grüsse von Antonian
Maurice Tiberius ?
Moderator: Wurzel
- Antonian
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Maurice Tiberius ?
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- dionysus
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Hallo Antonian,
auf die Averslegenden darfst du bei den Prägungen aus Antiochia nicht viel geben. Hier wurde seit Justin II. oft frei nach Schnauze geschrieben und abkopiert, in den meisten Fällen scheinen die Stempelschneider Analphabeten gewesen zu sein.
Einheitlich als DN MaUrI - CNPaUT geschrieben wird die Legende erst bei der Nachfolgeausgabe mit normalem M. Trotzdem beindruckt immer wieder der tolle Stil der Münzen die dort hergestellt wurden.
Zu deiner Münze:
Es ist ein Follis des Maurice Tiberius wie du vermutet hast.
Avers: M. Tib in Konsularsrobe und mit Trifoliumskrone (mit Pendilien) frontal. Er hält in der Linken ein Adlerzepter und Rechts eine Mappa.
Von der Legende erkenne ich noch mITH.
Revers: Großes m, darüber Kreuz. Links ANNO, rechts Jahreszahl III / U - das wäre das 8. Regierungsjahr. Mich wundert die Schreibweise etwas, denn normalerweise ist die 8 als G / II ausgeschrieben. Scheinbar sind aber beide Varianten möglich, bestimmt auch nicht aussergewöhnlich, nur mir einfach noch nicht aufgefallen. Im Abschnitt befindet sich das Münzstättenkürzel TH€UP´.
Das abgerundete (lombardische) m wurde von Tiberius II. eingeführt und von Mauricius wohl bis ins 9. Regierungsjahr verwendet. Dann wurde wieder auf das normale M umgestellt. Es ist also keinesfalls selten, wenngleich man diesen Typus schon weniger häufig als den "normalen" auffindet.
Die Referenznummer deiner Münze im Sear ist 532.
Liebe Grüße
Maico
auf die Averslegenden darfst du bei den Prägungen aus Antiochia nicht viel geben. Hier wurde seit Justin II. oft frei nach Schnauze geschrieben und abkopiert, in den meisten Fällen scheinen die Stempelschneider Analphabeten gewesen zu sein.
Einheitlich als DN MaUrI - CNPaUT geschrieben wird die Legende erst bei der Nachfolgeausgabe mit normalem M. Trotzdem beindruckt immer wieder der tolle Stil der Münzen die dort hergestellt wurden.
Zu deiner Münze:
Es ist ein Follis des Maurice Tiberius wie du vermutet hast.
Avers: M. Tib in Konsularsrobe und mit Trifoliumskrone (mit Pendilien) frontal. Er hält in der Linken ein Adlerzepter und Rechts eine Mappa.
Von der Legende erkenne ich noch mITH.
Revers: Großes m, darüber Kreuz. Links ANNO, rechts Jahreszahl III / U - das wäre das 8. Regierungsjahr. Mich wundert die Schreibweise etwas, denn normalerweise ist die 8 als G / II ausgeschrieben. Scheinbar sind aber beide Varianten möglich, bestimmt auch nicht aussergewöhnlich, nur mir einfach noch nicht aufgefallen. Im Abschnitt befindet sich das Münzstättenkürzel TH€UP´.
Das abgerundete (lombardische) m wurde von Tiberius II. eingeführt und von Mauricius wohl bis ins 9. Regierungsjahr verwendet. Dann wurde wieder auf das normale M umgestellt. Es ist also keinesfalls selten, wenngleich man diesen Typus schon weniger häufig als den "normalen" auffindet.
Die Referenznummer deiner Münze im Sear ist 532.
Liebe Grüße
Maico
Zuletzt geändert von dionysus am Mo 22.12.08 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
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- Antonian
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Hallo Maico,
Besten Dank für Deine schnelle Hilfe und die sehr detailierten Erläuterungen zu so später Stunde. So nach und nach fülle ich doch die Lücken bei meinen Byzantiner auf, und ebenso wird, so hoffe ich, mein Wissen wachsen.
Viele Grüße von
Antonian
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