Ottonische Münze von Huysburg
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Ottonische Münze von Huysburg
Hallo,
im Buch "Zweihundert seltene Münzen des Mittelalters" von Wilhelm Gottlieb Becker, Dresden 1813, wird folgende Münze abgebildet und beschrieben:
[ externes Bild ]
Die Inschrift vorn: INP-ATOR OTTO Rückseine: HVSBURG CIVNA
Es wird beschrieben, dass diese Münze aus der Zeit Ottos III. stammen könnte oder erst aus der Zeit Ottos des IV., die aber in die Brakteatenzeit fällt.
Der Ort Huysburg befindet sich im Huy, einem Wald nördlich von Halberstadt, den Jagdbann schenkte Kaiser Otto III. 997 dem Bischof von Halberstadt. Es kann sich dort ein Königssitz befunden haben, etwas um 780 soll dort eine fränkische Sicherungsburg in der Zeit der Sachsenkriege gestanden haben. 1080 wurde auf der Huysburg ein Benediktinerkloster begründet, in der Urkunde wird von der civitas huysburg gesprochen.
Als Münzstätte ist mir, der ich Heimatforschung betreibe, nur diese eine Münze bekannt, die im Münzkabinett Dresden liegt.
Kennt jemand mehr Münzen mit Huysburg-Prägung? Ist die Zuordnung zu Otto III. wahrscheinlich?
Vielen Dank für Hinweise
Martin Hentric h
im Buch "Zweihundert seltene Münzen des Mittelalters" von Wilhelm Gottlieb Becker, Dresden 1813, wird folgende Münze abgebildet und beschrieben:
[ externes Bild ]
Die Inschrift vorn: INP-ATOR OTTO Rückseine: HVSBURG CIVNA
Es wird beschrieben, dass diese Münze aus der Zeit Ottos III. stammen könnte oder erst aus der Zeit Ottos des IV., die aber in die Brakteatenzeit fällt.
Der Ort Huysburg befindet sich im Huy, einem Wald nördlich von Halberstadt, den Jagdbann schenkte Kaiser Otto III. 997 dem Bischof von Halberstadt. Es kann sich dort ein Königssitz befunden haben, etwas um 780 soll dort eine fränkische Sicherungsburg in der Zeit der Sachsenkriege gestanden haben. 1080 wurde auf der Huysburg ein Benediktinerkloster begründet, in der Urkunde wird von der civitas huysburg gesprochen.
Als Münzstätte ist mir, der ich Heimatforschung betreibe, nur diese eine Münze bekannt, die im Münzkabinett Dresden liegt.
Kennt jemand mehr Münzen mit Huysburg-Prägung? Ist die Zuordnung zu Otto III. wahrscheinlich?
Vielen Dank für Hinweise
Martin Hentric h
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Re: Ottonische Münze von Huysburg
Hallo Martin,
W.G. Becker bezweifelt selbst die Zuweisung dieser Münze und der Nr.65 an Otto III. womit er recht hatte. Es handelt sich um Gepräge Ottos IV. 1198-1218., wobei es sich um Sterlinge handelt. Die Nr. 65 wird Dortmund zugeordnet.
Meyer23, Hävernick 1092, Berghaus 67.
Ob es noch weitere Sterlinge mit der HVSBURG-Umschrift in anderen Museen gibt, ist mir leider nicht bekannt. Es ist jedoch kein Exemplar in den großen Sammlungen und Auktionen der letzten 100 Jahre vorgekommen.
schöne Grüße
Salier
W.G. Becker bezweifelt selbst die Zuweisung dieser Münze und der Nr.65 an Otto III. womit er recht hatte. Es handelt sich um Gepräge Ottos IV. 1198-1218., wobei es sich um Sterlinge handelt. Die Nr. 65 wird Dortmund zugeordnet.
Meyer23, Hävernick 1092, Berghaus 67.
Ob es noch weitere Sterlinge mit der HVSBURG-Umschrift in anderen Museen gibt, ist mir leider nicht bekannt. Es ist jedoch kein Exemplar in den großen Sammlungen und Auktionen der letzten 100 Jahre vorgekommen.
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Re: Ottonische Münze von Huysburg
Danke Salier!
Das hilft mir schon weiter, diese Münze in die erste Zeit des Klosters und des Kirchenbaus dort einzuordnen. Wie kann ich deine Hinweise "Meyer 23, Hävernick 1092, Berghaus 67" verfolgen? Ich hab hier keine Literatursammlung gefunden, sorry.
Viele Grüße
Martin Hentrich
Das hilft mir schon weiter, diese Münze in die erste Zeit des Klosters und des Kirchenbaus dort einzuordnen. Wie kann ich deine Hinweise "Meyer 23, Hävernick 1092, Berghaus 67" verfolgen? Ich hab hier keine Literatursammlung gefunden, sorry.
Viele Grüße
Martin Hentrich
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Re: Ottonische Münze von Huysburg
Hallo,
Adolf Meyer - Die Münzen der Stadt Dortmund, Wien 1883.
Walter Hävernick- Die Münzen und Medaillen von Köln, Vom Beginn der Prägung bis 1307.
Band I., Köln 1935 ( von IV, Band II, III und IV. sind von Alfred Noss)
Peter Berghaus - Die Münzen von Dortmund, Band 1 der Dortmunder Münzgeschichte,
Dortmund 1978
Gruß
Salier
Adolf Meyer - Die Münzen der Stadt Dortmund, Wien 1883.
Walter Hävernick- Die Münzen und Medaillen von Köln, Vom Beginn der Prägung bis 1307.
Band I., Köln 1935 ( von IV, Band II, III und IV. sind von Alfred Noss)
Peter Berghaus - Die Münzen von Dortmund, Band 1 der Dortmunder Münzgeschichte,
Dortmund 1978
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Re: Ottonische Münze von Huysburg
Hallo,
nochmals danke! Dann beschäftigen sich diese drei Quellen also mit der Zuordnung der Nr. 65 zu Dortmund/Köln. Die Zurdnung von Nr. 66 auf Otto IV. ist dann wegen der Ähnlichkeit der Prägung. Und Quellen für die Prägung Huysburg gibt es weiter keine, das eine Exemplar in Dresden ist also ein Unikat. Danke!
Viele Grüße
Martin Hentrich
nochmals danke! Dann beschäftigen sich diese drei Quellen also mit der Zuordnung der Nr. 65 zu Dortmund/Köln. Die Zurdnung von Nr. 66 auf Otto IV. ist dann wegen der Ähnlichkeit der Prägung. Und Quellen für die Prägung Huysburg gibt es weiter keine, das eine Exemplar in Dresden ist also ein Unikat. Danke!
Viele Grüße
Martin Hentrich
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Re: Ottonische Münze von Huysburg
Hallo MartinWHentrich
Der Huy, ist ein mit herrlichem Laubwald bewachsener Höhenzug, er erhebt sich etwa ¾ Stunden westlich von Schwanebeck (Kr. Oschersleben ) An seiner höchsten Stelle, da wo der Höhenzug steil nach Süden, Westen und Norden abfällt, liegt auf einem Vorsprung, das altehrwürdige Benediktiner-Kloster Huysburg, oder wie es im Volksmund genannt wird, die Huysburg. Ja, seine Anfänge sind sagenhaft. Sogar von einer Stadt ist die Rede, die hier gelegen haben soll, weil man das Wort urbs in einer Urkunde falsch verstanden hat. Man könnte höchstens an einen befestigten d. h. einfach umwallten Punkt denken, der in den Zeiten der Not ein Zufluchtsort war. Wahrscheinlich aber handelt es sich nur um ein kleines Gehöft, das mitten im Wald als Jagdhaus hier im Anfange des 11. Jahrhunderts angelegt worden ist und von den Halberstädter Chronisten palatium genannt wird. Dieser erste Anfang wird in das Jahr 1038 gesetzt. Es erweiterte sich die Ansiedlung durch Zuzug. Auf diesen Anfängen erhob sich dann das Kloster, das Bischof Burchard II (Buko 1059-1088) am 1. November 1084 bestätigte. Von Münzprägungen auf der Huysburg ist nichts bekannt. Das alles und mehr kann man nachlesen bei Dr. Schmidt Gustav, „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Oschersleben“. Halle/Sa. 1891. solltest du bei Deinen Heimatforschungen noch mehr über Huysburger Münzen erfahren, es würde mich interessieren. Gruß Bertolt
Der Huy, ist ein mit herrlichem Laubwald bewachsener Höhenzug, er erhebt sich etwa ¾ Stunden westlich von Schwanebeck (Kr. Oschersleben ) An seiner höchsten Stelle, da wo der Höhenzug steil nach Süden, Westen und Norden abfällt, liegt auf einem Vorsprung, das altehrwürdige Benediktiner-Kloster Huysburg, oder wie es im Volksmund genannt wird, die Huysburg. Ja, seine Anfänge sind sagenhaft. Sogar von einer Stadt ist die Rede, die hier gelegen haben soll, weil man das Wort urbs in einer Urkunde falsch verstanden hat. Man könnte höchstens an einen befestigten d. h. einfach umwallten Punkt denken, der in den Zeiten der Not ein Zufluchtsort war. Wahrscheinlich aber handelt es sich nur um ein kleines Gehöft, das mitten im Wald als Jagdhaus hier im Anfange des 11. Jahrhunderts angelegt worden ist und von den Halberstädter Chronisten palatium genannt wird. Dieser erste Anfang wird in das Jahr 1038 gesetzt. Es erweiterte sich die Ansiedlung durch Zuzug. Auf diesen Anfängen erhob sich dann das Kloster, das Bischof Burchard II (Buko 1059-1088) am 1. November 1084 bestätigte. Von Münzprägungen auf der Huysburg ist nichts bekannt. Das alles und mehr kann man nachlesen bei Dr. Schmidt Gustav, „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Oschersleben“. Halle/Sa. 1891. solltest du bei Deinen Heimatforschungen noch mehr über Huysburger Münzen erfahren, es würde mich interessieren. Gruß Bertolt
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