Lucius Domitius Alexander war der Vicarius der Provinz Afrika, die zu dem Reichsteil gehörte, der auch Italien umfaßte. Im Jahr 308 war der zuständige Oberherrscher dieses Reichsteils umstritten. Maximianus Herculius war aus der "Rente" zurückgekehrt, kämpfte gegen seinen eigenen Sohn Maxentius, der von den Römern zu ihrem Kaiser ausgerufen worden war, als die Praetorianergarde auf kaiserlichen Befehl aufgelöst werden sollte und die Steuerbefreiung der Stadt rückgängig gemacht wurde. In diesen Auseinandersetzungen fürchtete Maxentius einen Aufstand in Afrika, deshalb befahl er dem Oberbefehlshaber Domitius Alexander, seinen Sohn als Geisel nach Rom zu schicken. Alexander verstand die Zeichen der Zeit, schickte seinen Sohn nicht und ließ sich stattdessen zum mittlerweile 7. Kaiser ausrufen, der im Kampf um einen Anteil an der Macht im römischen Reich mitspielte. Domitius Alexander besaß Macht, weil er die Kornversorgung Roms sabotieren konnte. Die Bevölkerung Roms hungerte und die Stellung des Maxentius war gefährdet. Deshalb mußte er den Domitius Alexander besiegen, was im Jahr 310 geschah. Maxentius feierte einen prächtigen Triumph, übrigens der letzte in Rom, der noch im alten Stil abgehalten wurde.
Zu dieser Münze, ich kann mich an eine erinnern, die mit 8.500 Franken in der Auktion Münzen und Medaillen AG, Basel 92 (2002), 296 geschätzt war. Es handelte sich damals allerdings um das beste überhaupt bekannte Exemplar. Sie wurde an einen Sammler in München für 8.000 Franken verkauft, das macht mit Aufgeld und Steuer 9.844 CHF = ca. 6.562 Euro.
Beste Grüße
Berenike