Ein Augenschmaus...
Moderator: Wurzel
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Ein Augenschmaus...
...ist meine Münze nun wirklich nicht, aber vielleicht reicht der Erhaltungsgrad noch gerade aus, um sie wenigstens bestimmen zu können.
Eine Ähnlichkeit mit http://www.wildwinds.com/coins/byz/isaa ... nus/i.html ist doch vorhanden, oder ?
Bin gespannt !
Eine Ähnlichkeit mit http://www.wildwinds.com/coins/byz/isaa ... nus/i.html ist doch vorhanden, oder ?
Bin gespannt !
Mein lieber Schwan - jetzt geht es in dieser Rubrik aber richtig zur Sache
Lieber Secundus,
von ISAAC COMNENUS, Usurpator auf Cypern gibt es nur eine Billon-Schüssel (hätte jetzt gerade eben beinahe "Bouillon-Schüssel" geschrieben
) mit zwei stehenden Personen im Avers, nämlich ISAAC C. und St. GEORG. Letzterer hält bei ISAAC C. ein Schwert in der linken Hand (DOC IV, o.Abb., 2.1-2.4 Nicosia). Das kann ich nun beim besten Willen auf deiner Münze nicht erkennen.
Ich denke, du bist ein paar Jahre später gelandet, und zwar im byzantinischen Exilkaiserreich von Nicaea. Dein Stück dürfte ein THEODOROS II DUCAS-LASCARIS (1254-1258) aus Magnesia sein (Sear 2144, DOC IV, Platte XXXVI, 12). Allerdings habe ich noch ein kleines optisches Problem mit den "Socken" des Heiligen St. Theodor (rechte Figur)
Herzlichen Glückwunsch
Anbei ein Stück aus meiner eigenen Sammlung:
petzi

Lieber Secundus,
von ISAAC COMNENUS, Usurpator auf Cypern gibt es nur eine Billon-Schüssel (hätte jetzt gerade eben beinahe "Bouillon-Schüssel" geschrieben

Ich denke, du bist ein paar Jahre später gelandet, und zwar im byzantinischen Exilkaiserreich von Nicaea. Dein Stück dürfte ein THEODOROS II DUCAS-LASCARIS (1254-1258) aus Magnesia sein (Sear 2144, DOC IV, Platte XXXVI, 12). Allerdings habe ich noch ein kleines optisches Problem mit den "Socken" des Heiligen St. Theodor (rechte Figur)
Herzlichen Glückwunsch

Anbei ein Stück aus meiner eigenen Sammlung:
petzi
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Welch angenehme Überraschung!
Hätte ich ein Stück von vergleichbarer Erhaltung bei den Römern eingestellt, hätte es ordentlich Schelte gehagelt, aber hier bekommt man dafür auch noch Glückwünsche - die Byzantiner werden mir immer symphatischer.
Und da man von solchen Streicheleinheiten nie genug bekommen kann, gleich noch etwas zum Bestimmen.
Eine Schüsselchen von ...nein, nicht schon wieder Manuel.. , aber vielleicht von Alexius III, vergleichbar mit dieser:
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb2012.html
Dm ist 29 - 31 mm, Legende auf der Vs. ...O - ΗΘεΙ
Hätte ich ein Stück von vergleichbarer Erhaltung bei den Römern eingestellt, hätte es ordentlich Schelte gehagelt, aber hier bekommt man dafür auch noch Glückwünsche - die Byzantiner werden mir immer symphatischer.
Und da man von solchen Streicheleinheiten nie genug bekommen kann, gleich noch etwas zum Bestimmen.
Eine Schüsselchen von ...nein, nicht schon wieder Manuel.. , aber vielleicht von Alexius III, vergleichbar mit dieser:
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb2012.html
Dm ist 29 - 31 mm, Legende auf der Vs. ...O - ΗΘεΙ
@secundus
du hast fast Recht, es ist ALEXIOS III ANGELUS (1185-1204). Deine Münze ist Sear 2013. Die vollständige Legende lautet KERO - ΗΘεΙ (Gott, der Herr).
Sear 2012/2013 gibt es in etlichen interessanten Varianten. Ausserdem prägten die bulgarischen und serbischen Herrscher zeitgleich Imitationen dieser Münze. Letztere sind fast häufiger anzutreffen als "echte" ALEXIOSse - zumindest ist das meine subjektive Empfindung.
Dein Stück ist ein originaler Byzantiner und nicht ganz typidentisch mit deinem Wildwinds-Zitat Sear 2012. Achte mal auf das Beizeichen über den Köpfen.
Genauer gesagt, es ist ein Typ A(ii), geprägt zwischen 1197-1203, erkennbar an der Avers-Inschrift und dem Andreaskreuz mit 4 Punkten in den Winkeln auf dem Gürtel des Kaisers (linke Figur) - DOC IV, Platte XXIII 3.b
Frühere Ausgaben (Typ A(i), Sear 2011) haben keine Avers-Inschrift.
Es gibt dann noch Prägungen mit 5 Gürtelpunkten wie auf einem Würfel, aber ohne Andreaskreuz (Typ B). Gelegentlich ist der mittlere Gürtelpunkt von einem kleinen Kreis umgeben (Typ D). Andere Typen zeigen zusätzlich Sterne im Revers als Beizeichen (Typ C).
Oft sind aufgrund der schlechten Erhaltung die Typen nicht eindeutig zu bestimmen. Dein Stück ist übrigens prima erhalten und damit eindeutig katalogisierbar.
Ich habe heute einen separaten Thread über die ALEXIOS-Typen eingestellt:
http://www.numismatikforum.de/ftopic7037.html
petzi
du hast fast Recht, es ist ALEXIOS III ANGELUS (1185-1204). Deine Münze ist Sear 2013. Die vollständige Legende lautet KERO - ΗΘεΙ (Gott, der Herr).
Sear 2012/2013 gibt es in etlichen interessanten Varianten. Ausserdem prägten die bulgarischen und serbischen Herrscher zeitgleich Imitationen dieser Münze. Letztere sind fast häufiger anzutreffen als "echte" ALEXIOSse - zumindest ist das meine subjektive Empfindung.
Dein Stück ist ein originaler Byzantiner und nicht ganz typidentisch mit deinem Wildwinds-Zitat Sear 2012. Achte mal auf das Beizeichen über den Köpfen.
Genauer gesagt, es ist ein Typ A(ii), geprägt zwischen 1197-1203, erkennbar an der Avers-Inschrift und dem Andreaskreuz mit 4 Punkten in den Winkeln auf dem Gürtel des Kaisers (linke Figur) - DOC IV, Platte XXIII 3.b
Frühere Ausgaben (Typ A(i), Sear 2011) haben keine Avers-Inschrift.
Es gibt dann noch Prägungen mit 5 Gürtelpunkten wie auf einem Würfel, aber ohne Andreaskreuz (Typ B). Gelegentlich ist der mittlere Gürtelpunkt von einem kleinen Kreis umgeben (Typ D). Andere Typen zeigen zusätzlich Sterne im Revers als Beizeichen (Typ C).
Oft sind aufgrund der schlechten Erhaltung die Typen nicht eindeutig zu bestimmen. Dein Stück ist übrigens prima erhalten und damit eindeutig katalogisierbar.
Ich habe heute einen separaten Thread über die ALEXIOS-Typen eingestellt:
http://www.numismatikforum.de/ftopic7037.html
petzi
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Hallo petzlaff,
durch Deine bulgarische Typentafel ermuntert, auch die feineren Details zu würdigen, fällt mir jetzt auf, dass auf diesem Alexios III sowohl der Kaiser, als auch St. Konstantin jeweils ihren eigenen Kreuzglobus in der Hand halten, wärend auf meinem beschnittenen Alexios ( http://www.numismatikforum.de/ftopic2843.html ), den ich an Hand der Tafeln als Typ B(b) = DOC 3e, Sear 2013 bezeichnen würde, sich beide einen Kreuzglobus teilen müssen. Das ist doch auch ein wichtiges Unterscheidungskriterium, oder ?
durch Deine bulgarische Typentafel ermuntert, auch die feineren Details zu würdigen, fällt mir jetzt auf, dass auf diesem Alexios III sowohl der Kaiser, als auch St. Konstantin jeweils ihren eigenen Kreuzglobus in der Hand halten, wärend auf meinem beschnittenen Alexios ( http://www.numismatikforum.de/ftopic2843.html ), den ich an Hand der Tafeln als Typ B(b) = DOC 3e, Sear 2013 bezeichnen würde, sich beide einen Kreuzglobus teilen müssen. Das ist doch auch ein wichtiges Unterscheidungskriterium, oder ?
@secundus:
absolut korrekt bestimmt und schlussgefolgert.
Allerdings muss man auch berücksichtigen, daß gerade unter ALEXIOS III in den Münzstätten ordentlich geschlampert wurde und zahlreiche Doppelschläge vorkommen, die die beiden Figuren in den unmöglichsten Winkeln gegeneinander darstellen und aus einem Kreuzglobus auch schon mal (aufgrund des Doppelschlages) 2 werden.
Bei deiner Münze ist eindeutig nur ein gemeinsamer Globus plus darunterhängender Stola vorhanden.
Anbei ein recht seltenes Beispiel für einen Tripelschlag Typ A(ii)
Gruß - petzi
absolut korrekt bestimmt und schlussgefolgert.
Allerdings muss man auch berücksichtigen, daß gerade unter ALEXIOS III in den Münzstätten ordentlich geschlampert wurde und zahlreiche Doppelschläge vorkommen, die die beiden Figuren in den unmöglichsten Winkeln gegeneinander darstellen und aus einem Kreuzglobus auch schon mal (aufgrund des Doppelschlages) 2 werden.
Bei deiner Münze ist eindeutig nur ein gemeinsamer Globus plus darunterhängender Stola vorhanden.
Anbei ein recht seltenes Beispiel für einen Tripelschlag Typ A(ii)
Gruß - petzi
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Auch im absolut nüchternen Zustand betrachtet sehe ich immer noch 2 Kreuzgloben, allerdings wegen der doppelten Haarbommeln (´tschuldigung für den Ausdruck) des Alex auch Anzeichen eines Doppelschlags.
PS. Vermute, Deine oben abgebildete Müntze hast Du mit dem Canon eingescannt und die untere mit dem alten HP, der maximal 150dpi schafft.
PS. Vermute, Deine oben abgebildete Müntze hast Du mit dem Canon eingescannt und die untere mit dem alten HP, der maximal 150dpi schafft.
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