10 Pfennig auf beiden Seiten absolut identisch und perfekt?

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Petek
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10 Pfennig auf beiden Seiten absolut identisch und perfekt?

Beitrag von Petek » Fr 31.08.07 03:04

Hallo Ihr Lieben,
was mich seit Jahren verfolgt:
Vor Jahren (noch Azubi) hatte ich ein 10 Pfennigstück in Geldbeutel entdeckt, das auf beiden Seiten absolut gleich und beidseitig perfekt geprägt war.
Ich dachte mir damals das es wohl viel Wert wäre. Leider hatte dies damal eine etwas ältere Kollegin mitbekommen und mir "freundlicherweise" sehr nahegelegt das gute Stück von Ihrem Vater "prüfen" zu lassen, was ich damals dummerweise ohne Nachweis tat...

- Ihr anhnt es schon?:
Auf mehre Nachfragen meinerseits sagte Sie mir, das das keinerlei Wert hätte, aber leider leider sei das Stück verloren gegangen, worauf Sie mir 10 Pfennige ersetzte.
Die Geschichte ist wirklich wahr! Kann mir jemand sagen, was die Münze in etwa geschätzt Wert wäre?
Wie gesagt, ich ärgere mich seit Jahren über meine aufgrund meines damaligen jungen Alters ausgeprägte Dummheit und Gutgläubigkeit. :mad:

Wie gesagt die Prägung war auf beiden Seiten gleich und ansonsten Perfekt und nicht verschoben, etc. (hatte mir das damals genau mit Vergrößerungsglas angesehen).

Kann mir jemand einen ungefähren Wert nennen, da ich keine Ahnung habe was die wirklich Wert sein könnte - ich denke aber wohl recht viel???
Vielleicht bekomme ich ja dann Ruhe...
Herzlichen Dank für Eure Hilfe und Mühe!!!

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jeggy
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Beitrag von jeggy » Fr 31.08.07 08:32

Man muss dabei bedenken, dass es schon immer Trickmünzen gegeben hat, z.B.

http://www.viennamagic.com/shop/shop.ph ... &s=&id=491
http://www.shop.zaubertricks.de/product ... seite.html

Vielleicht war es eine solche...
Wer hat's erfunden?

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soggi
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Beitrag von soggi » Fr 31.08.07 18:07

Hallo!

Es tut mir leid für Dich, daß Du auf solche Mießlinge reingefallen bist...eine wirklich selten blöde Ausrede, die da angeführt wird.

Es gibt wie jeggy schon sagt solche Trickmünzen...daß die so echt aussehen, hätte ich aber nicht gedacht...die dürften doch normalerweise gar nicht verkauft werden!?. Dann gibt es noch absichtliche (Ver-) Fälschungen wo z.b. zwei Vorderseiten (oder auch Rückseiten) von halbierten Stücken zusammengesetzt werden. Es gibt wohl aber auch solche Stücke, die von der Prägestätte kommen und durch Versehen beim Prägen entstanden sind. Normalerweise wird sowas aussortiert, kann aber auch schonmal übersehen werden.

Der Wert läßt sich dabei nicht festlegen...sowas ist wohl normalerweise Auktionsware, da entscheidet die Anzahl und die Kaufwilligkeit der interessierten Bieter.

Gruß
soggi
Zuletzt geändert von soggi am Fr 31.08.07 20:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Dietemann » Fr 31.08.07 18:38

Ich kann mir eigentlich keinen Herstellungsfehler vorstellen, der zwei gleiche Münzseiten produziert, denn eigentlich werden beide Stempel ja zugleich geprägt. Es wäre also nur möglich, dass als Unterstempel der Oberstempel eingesetzt worden ist und dass ist doch recht unwahrscheinlich, vermutlich technisch sogar unmöglich.

Aber über die Trickmünzen habe ich herzhaft gelacht, dass es so Etwas gibt ist wirklich unglaublich. Und dass so eine Münze in den Zahlungsverkehr kommt, halte ich für durchaus wahrscheinlich. Der Schaden hält sich ja in Grenzen und absichtlich passiert so Etwas nicht, dafür sind die Münzen viel zu teuer.

Ein bißchen Schadenfreude habe ich schon, dass der damalige Sammler mit seiner Unehrlichkeit nicht weit gekommen ist und auch auf einen Scherz- bzw. Magierartikel hereingefallen ist. Wenn die Story nicht so glaubhaft erzählt wäre, hätte ich einen Streich gegen einen Sammler vermutet, der geglückt ist.

Zum Wert: Es ist meines Wissens bisher noch keine ähnliche Münze versteigert worden. Ich vermute, dass bei einer Auktion andere Sammler ähnlich reagieren und ein höherer zwei- oder dreistelliger Betrag herauskommen könnte. Ganz wohl wäre mir aber als ehemaliger Besitzer nicht, wenn sich dann die Münze als Scherzartikel herausstellt und ich eventuell dafür gerade stehen muss.

Fazit: Reich geworden wäre man mit der Münze auch nicht, mit Arbeiten erzielt man allemal bessere Ergebnisse, als mit dem Verkauf von Münzen. Es lohnt sich dies als Lehrgeld und Erfahrung zu buchen (das hat vermutlich jeder schon einmal bezahlt) und sich neuen und schönen Dingen zuzuwenden. Wenn man den Kopf frei hat, ist man offen für andere Sachen und kann die alten Dinge ruhen lassen.

Wenn Du möchtest schenke ich Dir ein paar meiner spanischen Doubletten und Du wirst selbst Münzsammler. Wenn mann nicht auf Raritäten aus ist, ist das ein sehr entspannendes Hobby.

Viele Grüße, Dietemann

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Beitrag von Gerhard Schön » Fr 31.08.07 19:28

Dietemann hat geschrieben:Es wäre also nur möglich, dass als Unterstempel der Oberstempel eingesetzt worden ist und dass ist doch recht unwahrscheinlich, vermutlich technisch sogar unmöglich.
Zumindest die Münzdirektoren in Deutschland sagen, dass das wegen unterschiedlicher Halterungen nicht möglich ist. Ich glaube daher nicht, dass das Stück echt und wertvoll war.
Im Ausland sind solche Fehlprägungen durchaus möglich, zum Beispiel gibt es Eurocentmünzen mit zwei Wertseiten, wofür gemeinhin die Monnaie de Paris verdächtigt wird.
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

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Beitrag von soggi » Fr 31.08.07 20:22

Ich habe solche Stücke auf jeden Fall schon wahrgenommen (glaube Deutsches Reich)...ob solche Stücke bei den bundesdeutschen Münzen vorkommen und es bei diesen überhaupt möglich war/ist, wußte ich nicht, deshalb sollte das auch nur als Vermutung anzusehen sein.

Gruß
soggi
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Beitrag von Petek » Mi 26.09.07 05:15

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten! Die beruhigen mich. Ich hatte schon den Verdacht das ich durch meine Naivität ein kleines Vermögen verloren hätte. Sofern es sich um eine Trickmünze gehandelt hatte, hat sich der Hersteller sehr viel Mühe damit gemacht. :idea:

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Re: 10 Pfennig auf beiden Seiten absolut identisch und perfe

Beitrag von MeFISToh » Mi 04.07.18 21:29

Hallo Petek!
Ich habe mich hier extra angemeldet, weil ich auf diesen Eintrag im Forum nach konkreter Suche gestoßen bin. Ich kenne diese oder so eine Münze auch und auch mich beschäftigt es immer noch. Auf beiden Seiten war "Kopf" allerdings "verdreht". Diese Münze hat ein Kumpel von mir besessen, ich bot ihm 10 Mark dafür, was er nicht wollte, Tage später hat er sie im Eifer des Gefechts ausgegeben. Ich könnte bis heute im Strahl kotzen, wenn ich darüber nachdenke. Aber... ich weiß nicht wie so etwas passieren kann, die Münze fiel unter anderen nicht auf, nicht ob ihres Gewichtes, Glanzes oder irgendetwas anderem. Sie schien einfach ein Fehler zu sein.

PS:Wird der Post gelöscht, wenn ich meinen Account wieder lösche? Ich bin eh schon Jäger und Sammler, wenn ich jetzt auch noch mit Münzen anfange... :wink:

MfG

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Re: 10 Pfennig auf beiden Seiten absolut identisch und perfe

Beitrag von Numis-Student » Mi 04.07.18 22:25

Hallo,

du siehst, ein Forum macht eigentlich nur dann Sinn, wenn Beiträge über lange Zeiträume verfügbar bleiben.

Ich bitte dich daher, deinen Beitrag und dein Nutzerkonto nicht zu löschen.

Du musst ja nicht für 3000€ im Monat sammeln ;-) Auch mit kleinem Geldbeutel sind interessante Spezialsammlungen möglich.

Schöne Grüsse,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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