Patina?

Reinigungstips, Aufbewahrung, Handschuhe, Pinzetten, Olivenöl, Literatur, Software usw.
Antworten
lutzi
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17.12.07 12:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Patina?

Beitrag von lutzi » Sa 05.01.08 20:30

Hallo Münzenfreunde

Bin was Münzen angeht leider (noch) der absolute Neuling. Habe neulich 2 silvereagle erworben. Der von 1992 glänzt richtig schön silbrig, während der 2007er eher matt weiss glänzt. Ist das kräftige glänzen der 92er Münze auf die Patina zurück zu führen, bzw wird der der 07er eagle in 15 Jahren auch mal so hübsch glänzen? Dumme Frage ich weiss, aber ich hoff jemand weiss Antwort!

gruss lutzi

Benutzeravatar
Pflock
Beiträge: 1852
Registriert: Sa 05.11.05 20:47
Wohnort: Am Mittelpunkt Deutschlands (am echten natürlich ;o)
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 33 Mal

Beitrag von Pflock » So 06.01.08 18:03

Ich gehe davon aus, daß es sich hier um verschiedene Prägearten handelt. Die eine wird in Spiegelglanz oder Polierter Platte (PP), die andere in Stempelglanz geprägt sein.

Eine Patina macht eine Silbermünze eher Grau oder Schwarz und der Glanz geht verloren. So wie bei altem Silberbesteck oder Leuchtern. Deshalb muß man diese immer ordentlich putzen. MACH DAS ABER BLOSS NIE MIT MÜNZEN!!! Hier würdest Du die Sammelwürdigkeit und damit den Wert der Münze zerstören.

Am besten Du legst mal die Münzen nebeneinander auf einen Scanner und stellst das Bild hier ein. Wie das geht, ist hier beschrieben. Dann könnte man eher was dazu sagen.

P.S. Bist Du sicher, daß beide aus Silber sind? Der Eagle wurde auch in Platin geprägt. Dies steht aber auf der Münze drauf und würde einen erheblichen Wertunterschied bedeuten. Eine Beschreibung findes Du hier.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
:Fade-color

lutzi
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17.12.07 12:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von lutzi » Di 08.01.08 12:32

so hier nen Foto: Tut mit fast leid den Webspace mit sowas zu belasten. Hab als Vergleich mal nen 68er Kennedy Halfdollar unten hingelegt. Die Bilder hab ich am Fenster unter Tageslicht aufgenommen. Hab leider noch nicht die ideale Aufnahmetechnik drauf. Hoffe man erkennt trotzdem genug.

Hab noch eine Frage zur Aufbewahrung in den Münzkapseln. Macht es sinn die Münzen in den Kapseln bei offener Kapsel für kurze Zeit auf die Heizung zu stellen, damit eventuell anhaftende Feuchte verdunstet. und dann anschließend diese zu verschließen, um so eine langfristige gute Aufbewahrung in der Kapsel zu haben?

Ist bei den Münzen in der Kapsel mit Schäden zu rechnen wenn sie etwas kleiner, hinsichtlich Höhe und Durchmesser der Kapsel sind? Bin mir sicher das einige kleine Kratzer bzw Fehlstellen während der Lagerung in der Kapsel entstanden sind. Nun versuch ich zu ergründen, wie diese entstanden sind um diese in Zukunft zu verhindern!

Zum Beispeil habe ich auf dem 07er eagle eine ca 1-2mm große dunkle Verfarüng die ähnlich dem Grundton des 92er ist. Vermute mal das sich beim Einkapseln nen Mikrowassertropfen auf der Oberfläche befand.

Zudem sind im Brustbereich der Liberty beider Eagle im nachhinein noch kleine Kratzer entstanden. Eine mögliche Erklärung könnte für mich sein das die Münze eine größere oder gleich große Höhe wie die Kapsel hat, und sich dort eine Druckstelle gebildet hat.

Viele dumme Fragen, ich weiss, aber hab noch keine Ahnung zur Konservierung und will möglichst viele Fehler vermeiden. Den Megathread zu dem Thema hab ich mir schon durchgelsen und viel gelernt.
Dort wurde das Arbeiten mit Baumwollhandschuhen vom Drogeriemarkt empfohlen. War jetzt bei Schlecker, Lidl und Aldi und hab keine gefunden.

Die Verkäuferin hat mir zu nem Baumarkt geraten der aber ewig weit weg ist. Weiss wer welche Kette besagte Handschuhe führt?

Ansonsten Klasse Forum. Hoff mal das ich irgendwann auch mal nen paar Fragen beantworten kann :)

gruss lutzi
Dateianhänge
IMG_0269.JPG

Benutzeravatar
Donk
Beiträge: 479
Registriert: Sa 10.06.06 01:21
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Donk » Di 08.01.08 18:38

Der 92er ist einfach angelaufen

lutzi
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17.12.07 12:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von lutzi » Di 08.01.08 19:13

@Donk

Damit meinst du die natürliche Patinabildung? Kann man die Patinabildung durch lagern in Kapseln je stoppen, oder wird diese nur verlangsamt und wie stark in etwa?
Gibt es dazu Erafhrungswerte?

Gruss lutzi

Benutzeravatar
tilos
Beiträge: 3550
Registriert: Di 21.08.07 17:47
Hat sich bedankt: 232 Mal
Danksagung erhalten: 463 Mal

Beitrag von tilos » Mi 09.01.08 14:49

lutzi hat geschrieben: Hab noch eine Frage zur Aufbewahrung in den Münzkapseln. Macht es sinn die Münzen in den Kapseln bei offener Kapsel für kurze Zeit auf die Heizung zu stellen, damit eventuell anhaftende Feuchte verdunstet. und dann anschließend diese zu verschließen, um so eine langfristige gute Aufbewahrung in der Kapsel zu haben?
...
gruss lutzi
Ist weniger sinnvoll, da ja erwärmte Luft auch mehr Feuchtigkeit enthalten kann (Stichworte: Sättigungsvermögen u. absoluter Feuchtegehalt) als kalte Luft. Bei Abkühlung steigt dann rapide die relative Luftfeuchtigkeit und kondensiert u.U. sogar in dem Behältnis aus. Da Du ohne geeichte Messgeräte diese Prozesse nicht nachvollziehen kannst, lass es lieber. Wenn du schon trocknen möchtest, dann am Besten im Tiefkühlfach. Dort wird die Feuchtigkeit ausgefroren - Stichwort Gefrierbrand.
In Hinsicht auf Deine Silbermünzen bringt das alles ohnehin nicht viel. Das Anlaufen ist zumeist bedingt durch sauer reagierende Luftschadstoffe bzw. durch gleichartige Exhalate (Ausdünstungen) der Kunststoffbehältnisse oder des Holzes von Sammlungskästen/Schränken (z.B. hoher Gerbsäuregehalt von Eichenholz) bzw. der dort verwendeten Lacke und Leime.
Bei der Anwendung von Silberreinigungslösungen unbedingt darauf achten, dass es sich um reine Reduktionsmittel handelt, also vor allem keine Säuren enthalten sind, die Deine Münzen ansonsten anätzen würden.

Ein langes Thema, deshalb nur ein paar Gedankensplitter dazu.

Beste Grüße

Tilos

lutzi
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17.12.07 12:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von lutzi » Mi 09.01.08 18:41

@Tilos

Danke für die Gedankensplitter zum Thema Erwärmen vor dem Einkapseln. Hat mir schon viel weiter geholfen. Sicher bei der Luftfeuchtigkeit in Zusammenhang mit der Temperatur hast du schon recht. Hab in Rahmen meiner Ausbildung auch einige Erfahrung durch die Chloridgehaltbestimmung bei Betonproben (da sehr kleine Probemengen verwendet wurden und diese bis zur Gewichtskonstant runtergetrocknet werden mussten, bevor diese gewogen wurden) Würde in dem Zusammenhang nicht ein Abkühlen im Exikator sinnvoll sein, oder greifen die wasseraufnehmenden Salze des Exikator wiederrum das Silber an? Hab zufällig noch nen kleinen ausgemusterten Exikator aus meiner Ausbildung noch zur Hand.

gruss lutzi

Benutzeravatar
tilos
Beiträge: 3550
Registriert: Di 21.08.07 17:47
Hat sich bedankt: 232 Mal
Danksagung erhalten: 463 Mal

Beitrag von tilos » Do 10.01.08 18:17

lutzi hat geschrieben:@Tilos

Danke für die Gedankensplitter zum Thema Erwärmen vor dem Einkapseln. Hat mir schon viel weiter geholfen. Sicher bei der Luftfeuchtigkeit in Zusammenhang mit der Temperatur hast du schon recht. Hab in Rahmen meiner Ausbildung auch einige Erfahrung durch die Chloridgehaltbestimmung bei Betonproben (da sehr kleine Probemengen verwendet wurden und diese bis zur Gewichtskonstant runtergetrocknet werden mussten, bevor diese gewogen wurden) Würde in dem Zusammenhang nicht ein Abkühlen im Exikator sinnvoll sein, oder greifen die wasseraufnehmenden Salze des Exikator wiederrum das Silber an? Hab zufällig noch nen kleinen ausgemusterten Exikator aus meiner Ausbildung noch zur Hand.

gruss lutzi

Also wenn Du Trocknungsmittel im Exsikkator hast, funktioniert das ja durch die "wasseranziehenden" Eigenschaften des Mittels schon ohne weitere Aktivitäten. An der Temperatur musst Du dort nichts ändern. Soweit ich mich erinnere, wirken die Trocknungsmittel nicht auf die Probe zurück, wäre ja auch katastrophal in der Analytik.
Trocknen im Gefrierfach ist einfacher. Aber wie schon angedeutet, der Feuchtegehalt der Umgebungsluft einer Wohnung - egal ob niedrig oder hoch - ist völlig unbedenklich für Silbermünzen, die Gefahren lauern woanders.
Gruß
Tilos

lutzi
Beiträge: 32
Registriert: Mo 17.12.07 12:05
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von lutzi » Do 10.01.08 18:48

@Tilos

Nochmals vielen Dank. Hat mir sehr weiter geholfen. Und wieder ne Frage weniger... :)

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste