Stimmt die Zeitanangabe auf Münzen ?

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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investans
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Stimmt die Zeitanangabe auf Münzen ?

Beitrag von investans » Di 01.04.03 20:26

Hallo,

im Bayerischen Fernsehen war gerade ein höchstinteressanter Beitrag "Jesus von Nazareth", in dem der wissenschaftlich fundierte Kenntnisstand zum Thema dargestellt worden ist. Danach ist es so, daß die derzeitige Zeitrechnung im 6. Jh. durch .... (hab' ich leider vergessen, wer das war) festgelegt wurde. Der gute Mann hat einfach die seit Geburt Jesu bis zum Tode Kaiser Augustus vergangenen Jahre gezählt und die Zeiten der nachfolgenden Kaiser und Herrscher dazu addiert und die Summe all dessen als vergangene Jahre seit Christi Geburt definiert. Nun hat aber die moderne Wissenschaft festgestellt, daß er sich um 6 Jahre verzählt hat; in Wirklichkeit ist Christus 6 Jahre vor der offiziellen Zeitrechnung geboren ! Dann stimmt das auch mit dem Stern von Betlehem und all den anderen Hinmelskonstellationen. Ergo sind alle Münzdatierungen eigentlich falsch. Da der Fehler aber ein systematischer ist, dürfte das keine weiteren Auswirkungen haben, oder ... :?: 8O

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Beitrag von Intef » Di 01.04.03 20:36

Psssst, sonst werden wir noch von der archäologischen Lehrmeinung wegen Ketzerei und Verleumnug umgebracht!...... :lol:
Scherz! Dazu muss ich sagen das hab ich auch schon gehört die haben sogar mal gesagt das wir uns um 100 Jahre verzählt haben, aber da erzählt sowieso jeder was anderes also lieber mit Vorsicht betrachten!

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Beitrag von payler » Di 01.04.03 20:43

hallo @investans!

wenn ich mich richtig erinnere war zuerst der julianische kalender (nach julius cäsar) dann der jetzt gülige, der gregorianische kalender (nach papst greogor der ???).
da hast du schon recht mit der zeitrechnung.

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Re: Stimmt die Zeitanangabe auf Münzen ?

Beitrag von Wuppi » Di 01.04.03 21:25

investans hat geschrieben:Ergo sind alle Münzdatierungen eigentlich falsch. Da der Fehler aber ein systematischer ist, dürfte das keine weiteren Auswirkungen haben, oder ... :?: 8O

Oh oh ... dann müssen wir wohl die ganzen Münzlein einschmelzen - so gehts ja eigentlich mit Fehlprägungen. Ich werde dann die Tage die Adresse bekanntgeben wo ihr dann bitte eure falsch Datierten Münzen hinschickt - ich werde mich um die Entsorgung kümmern ;) ... in der Karibik beim Cocktails schlurfen am Strand meiner Strandvilla ;)))


Aber sowas hab ich auch schon oft gehört - so von wg. verrechnet. Aber naja was solls ;) .... mhhh anderseits wenn wir jetzt 6 Jahre zurückdrehen - bin ich wieder 19 ;)))) - und wir könnten den 2. Golfkrieg verhindern, 11. September usw. also lasst uns umstellen ;)

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Beitrag von Intef » Di 01.04.03 21:33

6 Jahre ja da hat ich noch Geld das ich aber für eine Resie Nach Bagdad ausgegeben habe hät ich gewusst das es denn 3 Golfkrieg gibt hät ich es lieber in Metall mit Zeichen drauf investiert... :wink:

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Beitrag von Wuppi » Di 01.04.03 21:54

Hi

ist Bagdad was für Geschichtsinteressierte? Nach 2 Golfkriegen sollte da ja net mehr viel Geschichtsträchtiges stehen?

Bis denn
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Beitrag von Intef » Di 01.04.03 22:21

Tut mir leid aber ich kann an eurem Galgenhumor nichts finden! Natürlich gibt es da noch was zu sehen Die Prunkpaläste, die RE-Bildungen der Stadt Babylon, Die große Schah-Brücke, die Moscheen.... aber das ist nicht alles die Menschen sind längst nicht so wie sie das Fernsehen darstellt.!

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Beitrag von Wuppi » Di 01.04.03 22:27

Hi

@intef: sorry ... meinte das jetzt ernst - Bagdad hat ja schon viel mitgemacht - wurds im 19.Jh nicht auchmal zerstört? - daher die Frage ob da noch was GESCHICHTLICHES steht - bomben machen ja leider weder vor unschuldigen zivilisten noch vor Kulturdenkmälern halt :(

Bis denne
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Beitrag von Intef » Mi 02.04.03 13:46

Ja du hast leider recht ausser ein paar Ruinen des Schah-palastes von 1856 steht da leider nichts mehr....Kolonialismus und diese bedeppten Kriege haben das Land und die Stadt völlig zermürbt...schade Bagdad ist eigentlich eine schöne Stadt- aber warum sollte sie nicht zerstört werden?
Es ist ja such gerechtfertigt wegen einer Regierung (die die CIA ganz schnell ohne Krieg kalt machen könnte) ein ganzes Land zu zerstören....was auch ncith gesagt wurde das einige Teile der Nachbildung von Babylon auch schon zerstört sind :cry:...

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Beitrag von berenike » Mi 02.04.03 16:56

Darf ich mal kurz zurückkehren zur Datierung?
Ich glaube, es muß mal kurz was Grundsätzliches geklärt werden. Wir haben heutzutage praktisch nur noch Aerendatierungen, Aerendatierung heißt, daß man von einem postulierten Jahr 1 anfängt zu zählen. Solche Aerendatierungen stammen aus der Zeit des Hellenismus. Die erste Datierung dieser Art war die der Seleukiden. Von ihnen habens dann unzählige andere Städte gelernt. Dabei war der Beginn der Aerendatierung oft ein "Koventionsdatum", also ein Datum, von dem man nicht genau wußte, wann es stattfand. Für "Ab urbe condita" in Rom gab es z. B. zur Zeit Caesars unterschiedliche Ansätze (diese Datierung wurde übrigens von Historikern eingeführt und hat nie einen Niederschlag in der täglichen Form der römischen Datierung gefunden).
Auf jeden Fall ist es für eine Datierung völlig unwichtig, ob sie auf einem "wahren" oder einem "falschen" Datum beruht, wichtig ist nur, daß die gemeinsame Kovention funktioniert. Daß wir diese Aerendatierung heute benutzen - und nicht konkurrierende andere, von denen es bis zum Anfang des letzten Jahrhunderts noch welche gab - ist ja sowieso nur reine historische Entwicklung.
Wir müssen uns also wirklich keine Gedanken machen, ob wir unsere Datierung ändern müssen, nur weil Christus in einem anderen Jahr geboren sein soll. Das ist für unsere Zeitrechnung, schlicht und ergreifend unwichtig - nichts anderes meinen übrigens heute eine Reihe von (sich modern dünkenden) Wissenschaftlern, wenn sie statt n. Chr. und v. Chr. nuZ (nach unserer Zeitrechnung) und vuZ (vor unserer Zeitrechnung) benutzen.
Beste Grüße
:D
Berenike

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PS

Beitrag von berenike » Mi 02.04.03 16:58

Im übrigen gibt es in der frühen Moderne oft den Fall, daß Münzen nicht in dem Jahr geprägt wurden, das draufsteht. Was sollen wir mit denen machen?
Einschmelzen?
Berenike

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Beitrag von Gast » Mi 02.04.03 17:05

Im Grunde genommen ist das sogar der Regelfall, dass ein anderer Jahrgang als das tatsächliche Prägejahr draufsteht. Meines Wissens stellt der aufgeprägte Jahrgang meist das Jahr dar, in dem das entsprechende Gesetz zur Ausprägung die Legislative passiert hat (so z.B. auch bei Banknoten). Der einzige Staat, der in der Moderne sowohl das "Jahr des Gesetzes" als auch das tatsächliche Prägejahr gemeinsam auf seinen Münzen verewigte war Spanien. Dort findet man das tatsächliche Prägejahr in den kleinen Sternen irgendwo auf der Münze. (Zumindest bei den Franco-Prägungen und den älteren Juan Carlos Münzen).

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