Die Zeit der Soldatenkaiser
Moderator: Homer J. Simpson
- donolli
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Die Zeit der Soldatenkaiser
ich möchte denjenigen unter euch, die sich wie ich besonders für diese epoche interessieren meine momentane feiertagslektüre vorstellen:
Die Zeit der Soldatenkaiser: Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284) von Klaus-Peter Johne (2008)
das zweibändige werk, entstanden im rahmen eines dfg-forschungsprojekts, ist mit knapp 180 euronen leider nicht ganz billig aber für mich das beste übersichtswerk, was es momentan zu dieser (sonst immer etwas stiefmütterlich behandelten) epoche gibt. auf knapp 1200 seiten wird nicht nur der reine ablauf der geschichtlichen ereignisse beleuchtet, sondern das buch enthält auch kapitel verschiedenster historiker zum thema quellenlage, diverse soziokulturelle aspekte, politik, nachbarvölker des imperium romanum, MÜNZWESEN, religionen, etc.
grüße
olli
Die Zeit der Soldatenkaiser: Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284) von Klaus-Peter Johne (2008)
das zweibändige werk, entstanden im rahmen eines dfg-forschungsprojekts, ist mit knapp 180 euronen leider nicht ganz billig aber für mich das beste übersichtswerk, was es momentan zu dieser (sonst immer etwas stiefmütterlich behandelten) epoche gibt. auf knapp 1200 seiten wird nicht nur der reine ablauf der geschichtlichen ereignisse beleuchtet, sondern das buch enthält auch kapitel verschiedenster historiker zum thema quellenlage, diverse soziokulturelle aspekte, politik, nachbarvölker des imperium romanum, MÜNZWESEN, religionen, etc.
grüße
olli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)
danke für den Tip.
Ich habe das Buch "Die Soldatenkaiser" von Franz Altheim.
Das buch ist von 1939 und hat ein Geleitwort von Heinrich Himmler
Als ich das Buch das erste mal aufschlug, dachte ich zunächst an einen Irrtum.
Dann gibt es noch :
Andreas Alföldi "Studien zur Weltkrise des 3.Jahrhundert nach Christus"
1967 ; 460 Seiten + 78 Münztafeln
Ich habe das Buch "Die Soldatenkaiser" von Franz Altheim.
Das buch ist von 1939 und hat ein Geleitwort von Heinrich Himmler
Als ich das Buch das erste mal aufschlug, dachte ich zunächst an einen Irrtum.
Dann gibt es noch :
Andreas Alföldi "Studien zur Weltkrise des 3.Jahrhundert nach Christus"
1967 ; 460 Seiten + 78 Münztafeln
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für einen schnellen und auch billigeren Einblick in die Zeit der Soldatenkaiser ist das Werk von Michael Sommer, die Soldatenkaiser, von 2004 zu empfehlen allerdings ohne die Ausführlichkeit in puncto Wirtschaft und im speziellen die Numismatik doch dafür wird wiederum ein ausführlicheres Literaturverzeichnis geboten.
- beachcomber
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Dieses Aha-Erlebnis hatte ich schon als Schüler (Jugendjahre eines Sammlers...), als ich Bücher über diese Epoche suchte und mir über eine Sortimentsbuchhandlung (kein Antiquariat) vom Verlag Vittorio Klostermann dieses Ding kommen ließ und auch dachte, wo und wann leben wir denn hier. Erschienen beim Ahnenerbe, Vorsatzspruch von Himmler, Danksagung an ihn und Göring.Ich habe das Buch "Die Soldatenkaiser" von Franz Altheim.
Das buch ist von 1939 und hat ein Geleitwort von Heinrich Himmler
Als ich das Buch das erste mal aufschlug, dachte ich zunächst an einen Irrtum.
Das war für mich während des Studiums ein schöner Ansatzpunkt, gelegentlich auch etwas deutlicher auf unheilvolle Kontinuitäten im deutschen Wissenschaftsbetrieb hinzuweisen.
Iotapianus
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Hallo Donolli,
ohne dir nahe treten zu wollen halte ich dieses Werk, speziell für das Gallische Sonderreich, für "veraltet". Warum veraltet?
1. fehlen die Auswertungen der neuesten Erkenntnisse vom LDA in Niedersachsen, LDA Thüringen und LDA Sachsen-A. (Schlachtfeld Kalefeld; römische Schuhnägel bei Weimar, mögliches römisches Marschlager bei Barby)
2. fehlt die komplette Neuauswertung der römischen Töpferofenanlagen von Haarhausen/Thüringen ( 14C-Methode 256-276 n.Chr. an Hand eines Stück Holzes); Frau Dr. Dusek (LDA Thüringen) hatte 1992 in ihrer ersten Publikation nur eine erste Bestandsaufnahme gemacht, leider ist sie Ende 2009 mit 72 Jahren verstorben
Zitat von Prof. Dr. Günthe Behm-Blancke (gestorben 1994):
"Um ihre germanischen Erzfeinde, die Alemannen, am Limes in Schach zu halten, entfalteten die gallischen Kaiser nach den Untersuchungen von Radnoti eine rege diplomatische Tätigkeit. Durch eine kluge Bündnispolitik (römisches Emporium in Haarhausen nach Behm-Blancke 1979) errichteten sie im freien Germanien eine zweite Front (Kalefeld? 2008) im Rücken des gefürchteten Gegners..."
Die zweite Front hat sich für mich mit Kalefeld schon bewiesen. Aktuell diskutiert man von wo die Römer gekommen sind. Man geht von zwei Routen aus. Entwerder von N oder W. Hilfestellung könnte hier der "Schatzfund vom Winnefeld" im Solling/Northeim leisten.
Frank Berger schrieb einst:
"Ein in Nordwestdeutschland einzigartiger Fund wurde 1879 beim Anpflanzen junger Bäume im Solling, nahe dem Forsthaus Winnefeld, entdeckt. Dort lagen verstreut dicht unter der Oberfläche 133 Kupfer-und Bronzemünzen. Es waren fast ausschließlich Sesterzen der Zeit von Hadrian bis Postumus (117-268)."
Man erinnere sich, auch die Funde vom Schlachtfeld lagen dicht unter der Oberfläche. Auch hier Münzen des 2.-3. Jh. Es fanden sich zum Münzfund im Solling damals keine Gefäß- bzw. Scherbenbruchstücke (Flucht-Verlust?). Für mich steht dies bezüglich fest, dass die bisherigen Silberdenare mit Severus Alexander nicht die Schlußmünzen bilden können.
Link: http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... 3&t=p&z=11
Auch Kaiser Gallienus hat nicht geschlafen, ist dieser doch eine Bündnispolitik mit den Markomannen eingegangen.
MfG Michael
ohne dir nahe treten zu wollen halte ich dieses Werk, speziell für das Gallische Sonderreich, für "veraltet". Warum veraltet?
1. fehlen die Auswertungen der neuesten Erkenntnisse vom LDA in Niedersachsen, LDA Thüringen und LDA Sachsen-A. (Schlachtfeld Kalefeld; römische Schuhnägel bei Weimar, mögliches römisches Marschlager bei Barby)
2. fehlt die komplette Neuauswertung der römischen Töpferofenanlagen von Haarhausen/Thüringen ( 14C-Methode 256-276 n.Chr. an Hand eines Stück Holzes); Frau Dr. Dusek (LDA Thüringen) hatte 1992 in ihrer ersten Publikation nur eine erste Bestandsaufnahme gemacht, leider ist sie Ende 2009 mit 72 Jahren verstorben
Zitat von Prof. Dr. Günthe Behm-Blancke (gestorben 1994):
"Um ihre germanischen Erzfeinde, die Alemannen, am Limes in Schach zu halten, entfalteten die gallischen Kaiser nach den Untersuchungen von Radnoti eine rege diplomatische Tätigkeit. Durch eine kluge Bündnispolitik (römisches Emporium in Haarhausen nach Behm-Blancke 1979) errichteten sie im freien Germanien eine zweite Front (Kalefeld? 2008) im Rücken des gefürchteten Gegners..."
Die zweite Front hat sich für mich mit Kalefeld schon bewiesen. Aktuell diskutiert man von wo die Römer gekommen sind. Man geht von zwei Routen aus. Entwerder von N oder W. Hilfestellung könnte hier der "Schatzfund vom Winnefeld" im Solling/Northeim leisten.
Frank Berger schrieb einst:
"Ein in Nordwestdeutschland einzigartiger Fund wurde 1879 beim Anpflanzen junger Bäume im Solling, nahe dem Forsthaus Winnefeld, entdeckt. Dort lagen verstreut dicht unter der Oberfläche 133 Kupfer-und Bronzemünzen. Es waren fast ausschließlich Sesterzen der Zeit von Hadrian bis Postumus (117-268)."
Man erinnere sich, auch die Funde vom Schlachtfeld lagen dicht unter der Oberfläche. Auch hier Münzen des 2.-3. Jh. Es fanden sich zum Münzfund im Solling damals keine Gefäß- bzw. Scherbenbruchstücke (Flucht-Verlust?). Für mich steht dies bezüglich fest, dass die bisherigen Silberdenare mit Severus Alexander nicht die Schlußmünzen bilden können.
Link: http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... 3&t=p&z=11
Auch Kaiser Gallienus hat nicht geschlafen, ist dieser doch eine Bündnispolitik mit den Markomannen eingegangen.
MfG Michael
MORITURI TE SALVTANT
also mir erschließt sich spontan nicht, was ein gefundenes Stück Holz an den Münzbeschreibungen zum Gallischen Reich ändern sollte??? Wenn die von Dir zitierten Personen sinnvolle Ergänzungen anzubringen haben, steht ihnen das sicher frei- allerdings finde ich es reichlich vermessen, eine ganze Arbeit in Frage zu stellen ...
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Hallo Donolli und Nephrurus,
ich meinte ja auch nicht die gesamte Werk. Ich schrieb, dass es mir lediglich nur um die Zeit des Gallischen Sonderreichs (259-274 n.Chr.) ging. Wir wissen praktisch nichts darüber. Die Quellenlage die uns die Griechen und Römer hinterlassen haben ist sehr dünn. Das Werk von Johne kam zwar 2008 raus, heisst aber im Umkehrschluß auch, dass er für diese Arbeit jahrelang schon Daten gesammelt hat. Nehmen wir seine Publikation "Die Römer an der Elbe" (2006 erschienen). Da schreibt er auch sinngemäß, dass es nach der augusteischen Zeit die Römer sich nicht mehr weit in Feindgebiet trauten. Seit einem Jahrhundert, praktisch seit dem Tod Mommsens, hatte praktisch die gesamte Archäologenschaft so gedacht. Kalefeld hat uns zum Glück eines besseren belehrt. Umdenken ist angesagt.
Es gibt ein schönes Sprichwort: "Nichts ist beständiger als die Veränderung."
Gruß Michael
ich meinte ja auch nicht die gesamte Werk. Ich schrieb, dass es mir lediglich nur um die Zeit des Gallischen Sonderreichs (259-274 n.Chr.) ging. Wir wissen praktisch nichts darüber. Die Quellenlage die uns die Griechen und Römer hinterlassen haben ist sehr dünn. Das Werk von Johne kam zwar 2008 raus, heisst aber im Umkehrschluß auch, dass er für diese Arbeit jahrelang schon Daten gesammelt hat. Nehmen wir seine Publikation "Die Römer an der Elbe" (2006 erschienen). Da schreibt er auch sinngemäß, dass es nach der augusteischen Zeit die Römer sich nicht mehr weit in Feindgebiet trauten. Seit einem Jahrhundert, praktisch seit dem Tod Mommsens, hatte praktisch die gesamte Archäologenschaft so gedacht. Kalefeld hat uns zum Glück eines besseren belehrt. Umdenken ist angesagt.
Es gibt ein schönes Sprichwort: "Nichts ist beständiger als die Veränderung."
Gruß Michael
MORITURI TE SALVTANT
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