DER MÜNZFUND VON KÖNIGSWIESEN
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DER MÜNZFUND VON KÖNIGSWIESEN
habe in einer Broschüre folgenden Artikel gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Einen leuchtenden Beweis, dass es in Österreich und im besonderen im Lande ob der Enns nicht nur Prägungen österreichischer, bayrischer und salzburgischer Münzstätten im Umlauf waren, sondern vielmehr eine Unzahl verschiedenster Münzen deutscher und ausländischer Prägungen – bedingt durch die Kriegsereignisse und die damit verbundenen Truppendurchmärsche und –einqauatierungen- liefert der Münzfund von Königswiesen.
1894 wurde beim Aufbau der abgebrannten „Kapelmühle“ in Kastendorf, Gemeinde Königswiesen, in den Mauern der Schlafkammer in einem schon gebrochenen Topf 1516 meist kleinere Silbermünzen gefunden. Die ältesten Münzen dieses Fundes sind Prager Groschen Wenzels II. aus den Jahren 1278 bis 1283, die jüngsten ein Groschen Ferdinand II. und ½ Batzen der Abtei Kempten aus dem Jahr 1625. Dieser Umstand, dass nur zwei Münzen aus dem kritischen Jahr 1625 stammen, lässt den Schluss zu, dass die Furcht vor politischen Ereignissen die Verbergung dieser Münzen zu Beginn des Jahres 1625 veranlasst hat. Dass sich unter der Vielzahl der Münzen nur 50 Kippermünzen befanden, bezeugt dass der ursprüngliche Besitzer, ein Müller, bereits die Umwechslung vorgenommen hatte, bzw. dass er, wie es immer in den beschwerden laut wurde, als Gewerbetreibender gar keinen minderwertige Münzen angenommen hatte.
Die Tatsache, dass diese 1516 Silbermünzen aus ca. 100 verschiedenen Münzstätten stammen, liefert die beste Illustrierung für die verworrene münzgeschichtliche Lage am Vorabend des oberösterreichischen Bauernkrieges.
Die Mehrzahl der Fundmünzen waren Groschen (3er), dann auch Pfennige, aber nur wenige grössere Nominale.
Die Streuung seiner Münzstätten in diesem Fund:
Österreich und Erblände
Wien
Linz
Graz
Klagenfurt
Hall
Prag
Olmütz
Breslau
Jägerndorf
Teschen
Troppa
Erzbischöfe
Köln
Magdeburg
Olmütz
Salzburg
Bischöfe
Basel
Brixen
Chur
Fulda
Halbersadt
Minden
Paderborn
Passau
Strassburg
Worms
Weltliche Fürsten und Herren
Anhalt
Battenburg
Bayern
Brandenburg
Braunschweig
Freiburg
Hanau
Holstein
Jülich-Cleve-Berg
Königstein
Lauenburg
Leimingen-Westerburg
Leuchtenberg
Mansfeld
Montfort
Oettingen
Oldenburg
Ostfriesland
Pfalz-Neuburg
Pfalz-Simmern
Pfalz-Zweibrücken
Pfalz-Veldenz
Preussen
Reichstein
Reckheim
Sachsen
Schlesien:Liegnitz-Brieg
Münsterberg-Öls
Solms
Stoltberg
Trautson
Wild – u. Rheingrafen
Waldeck
Württemberg
Italien:Mirandola
Venedig
Brabant
Niederlande
Schweiz:
St. Gallen
Luzern
Schaffhausen
Uri, Schwyz, Unterwalden
Zürich
Zug
Polen
Litauen
Städte:
Aachen
Braunschweig
Campen
Colmar
Constanz
Elbing
Frankfurt a. Main
Göttingen
Hagenau
Hameln
Isny
Kaufbeuern
Kempten
Magdeburg
Marsberg
Nördlingen
Nordheim
Nürnberg
Regensburg
Riga
Strassburg
Worms
Zwoll
Anmerkung von payler:
Königswiesen Gemeinde in Oberösterreich
http://www.riskommunal.at/koenigswiesen/
Einen leuchtenden Beweis, dass es in Österreich und im besonderen im Lande ob der Enns nicht nur Prägungen österreichischer, bayrischer und salzburgischer Münzstätten im Umlauf waren, sondern vielmehr eine Unzahl verschiedenster Münzen deutscher und ausländischer Prägungen – bedingt durch die Kriegsereignisse und die damit verbundenen Truppendurchmärsche und –einqauatierungen- liefert der Münzfund von Königswiesen.
1894 wurde beim Aufbau der abgebrannten „Kapelmühle“ in Kastendorf, Gemeinde Königswiesen, in den Mauern der Schlafkammer in einem schon gebrochenen Topf 1516 meist kleinere Silbermünzen gefunden. Die ältesten Münzen dieses Fundes sind Prager Groschen Wenzels II. aus den Jahren 1278 bis 1283, die jüngsten ein Groschen Ferdinand II. und ½ Batzen der Abtei Kempten aus dem Jahr 1625. Dieser Umstand, dass nur zwei Münzen aus dem kritischen Jahr 1625 stammen, lässt den Schluss zu, dass die Furcht vor politischen Ereignissen die Verbergung dieser Münzen zu Beginn des Jahres 1625 veranlasst hat. Dass sich unter der Vielzahl der Münzen nur 50 Kippermünzen befanden, bezeugt dass der ursprüngliche Besitzer, ein Müller, bereits die Umwechslung vorgenommen hatte, bzw. dass er, wie es immer in den beschwerden laut wurde, als Gewerbetreibender gar keinen minderwertige Münzen angenommen hatte.
Die Tatsache, dass diese 1516 Silbermünzen aus ca. 100 verschiedenen Münzstätten stammen, liefert die beste Illustrierung für die verworrene münzgeschichtliche Lage am Vorabend des oberösterreichischen Bauernkrieges.
Die Mehrzahl der Fundmünzen waren Groschen (3er), dann auch Pfennige, aber nur wenige grössere Nominale.
Die Streuung seiner Münzstätten in diesem Fund:
Österreich und Erblände
Wien
Linz
Graz
Klagenfurt
Hall
Prag
Olmütz
Breslau
Jägerndorf
Teschen
Troppa
Erzbischöfe
Köln
Magdeburg
Olmütz
Salzburg
Bischöfe
Basel
Brixen
Chur
Fulda
Halbersadt
Minden
Paderborn
Passau
Strassburg
Worms
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Brandenburg
Braunschweig
Freiburg
Hanau
Holstein
Jülich-Cleve-Berg
Königstein
Lauenburg
Leimingen-Westerburg
Leuchtenberg
Mansfeld
Montfort
Oettingen
Oldenburg
Ostfriesland
Pfalz-Neuburg
Pfalz-Simmern
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Pfalz-Veldenz
Preussen
Reichstein
Reckheim
Sachsen
Schlesien:Liegnitz-Brieg
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Solms
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Waldeck
Württemberg
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Venedig
Brabant
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Zug
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Hagenau
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Isny
Kaufbeuern
Kempten
Magdeburg
Marsberg
Nördlingen
Nordheim
Nürnberg
Regensburg
Riga
Strassburg
Worms
Zwoll
Anmerkung von payler:
Königswiesen Gemeinde in Oberösterreich
http://www.riskommunal.at/koenigswiesen/
Zuletzt geändert von payler am Di 18.11.03 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
- Obelix
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Gibt es eine genauere Auflistung welche Münzen von wo gekommen sind?
Vielleicht sogar Bilder des kleinen Schätzchens?
Ist der vielleicht irgendwo ausgestellt oder ist der über etliche Händler verteilt worden?
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Vielleicht sogar Bilder des kleinen Schätzchens?
Ist der vielleicht irgendwo ausgestellt oder ist der über etliche Händler verteilt worden?
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Superschnelle Antwort vom Oberösterreichischen Landesmuseum Abt. Numismatik bekommen!!!! Danke dafür.
Sehr geehrter Herr XXXXXXX,
vielen Dank für Ihr mail. Es handelt sich um den Fund von Kastendorf (MG Königswiesen, VB Freistadt), der 1894 aufgedeckt wurde und insgesamt 1516 Münzen enthielt. Davon gelangte ein Teil von 51 Exemplaren an das Museum. Derzeit liegen 42 Stücke in unserer Fundsammlung, der rest scheint aus der Kriegsverlagerung nicht zurückgekehrt zu sein, es wäre jedoch möglich, dass sich einzelne Stücke bei der Sammlungsrestituierung nach dem Krieg in die Generalsammlung "verirrt" haben, was ich noch nie überprüft habe.
Selbstverständlich können Sie das Material gerne im Original einsehen, ich bitte lediglich um Terminvereinbarung, da ich dienstlich viel unterwegs sein muß.
Wenn Sie etwas Zeit gewähren, könnte ich Ihnen im Vorfeld ein Verzeichnis der Münzen schicken, ich muß sie nur erst aktuell bestimmen.
Mit freundlichen grüßen
XXXXXXXXXX
- blade_runner
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