immer wieder wird bei grünem Belag und Substanzverlust an der Münze vor der sogenannten Bronzepest gewarnt, die womöglich in der Kassette noch andere Münzen anstecken kann etc.
In einem Artikel zur Begutachtung der Himmelsscheibe von Nebra sagt der Restaurator vom Landesamt für Denkmalpflege in Halle:
" ... Tatsächlich glaubten früher selbst Museumsrestauratoren an die sogenannte Bronzepest, bei der eingelagertes Chlorit, ähnlich wie beim Verrosten von Eisen, zur fortschreitenden Zerstörung des Objektes führt - ein Irrtum. "Aber deswegen hat man die Patina früher oft bis aufs Metall abgefräst". http://www.faz.net/s/Rub163D8A690801495 ... ntent.html Also alles ein historischer Irrtum? Was ist denn zB mit dieser Münze? Ist sowas nun Patina oder Bronzepest? http://www.muenzauktion.com/sesambestco ... de&id=1803
ob man Kupfer(II)chlorid nun als Patina bezeichnen kann, halte ich für leicht grenzwertig.
Jedenfalls finde ich, dass der Artikel vor Überheblichkeit strotzt ...
Gruß
Jürgen
"Morgen ist auch noch ein Tag", sagte die Eintagsfliege...
Ich würde sagen, die verlinkte Münze hat keine Bronzepest.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
ich würde auch sagen. dass die verlinkte Münze zu 99% nicht von der Bronzepest befallen ist.
Zur Illustration Derselben hänge ich mal eine Münze aus der Schrottkiste als Bild an, die eindeutig befallen ist.
Die hellgrünen Ausblühungen und der damit verbundene Materialverlust sind deutlich erkennbar.
Also für ein Phantom halte ich das nicht.
Gruß
Maico
Edit: Aussagekräftigeres Bild gewählt.
Dateianhänge
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
1.) Ist das eine Indo-Parther-AE-Drachme (Gondophares o. ä.)?
2.) Folgende Prutah habe ich mir bestellt (s. u.). Der Händler mailte mir, dass sie nach seinem Eindruck "grüner" geworden sein könnte und hat mir Rücknahme angeboten, falls es einen Metallprozess gäbe. Ich hab sie noch nicht in der Hand gehabt, kann aber erstmal keinen Substanzverlust erkennen. Da die hebräische Legende super lesbar ist, wäre eine Korrosion natürlich jammerschade. Was ist Dein Eindruck dazu?
Schwierig einzuschätzen.
Auf der rechten Seite könnte etwas am Arbeiten sein (die runden Flecken), ich möchte mich da aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Wenn du die Münze hast, stell doch mal bitte ein größeres Bild davon ein.
Deinem Follis würde ich mal mit der heiß-kalt Methode zu Leibe rücken.
Bevor er ganz auseinander fällt, kannst Du auch den Verlust der Patina verschmerzen.
Die Münze über einer Gasflamme (Bunsenbrenner) bis zur dunklen
Rotglut erhitzen und dann in Wasser abschrecken.
Die Bronzepest mag das Höllenfeuer nicht und die Verkrustungen den Kälteschock auch nicht. So wirst Du beides auf einem Schlag los.
Mit Natron abreiben und zum Patinieren auf den Fenstersims legen - draußen!.
Deine Seele wird es überstehen.
Bei den Amerikanern müssen hier immer noch einpaar Warnhinweise stehen!
1. Münzen sind keine Lebensmittel, nicht verschlucken.
2. Glühende Metallteile nicht mit den Fingern anfassen, Brandblasen heilen sehr schlecht.
3. Nach dem Öffnen des Gashahnes das Gas sofort entzünden und nicht einathmen -> Rauschzustände vermeiden!
an dem Teil experimentiere ich schon eine ganze Weile rum.
Erst manuelle Entfernung der Bronzepest, da kamen dann schon die tiefen Löcher zum Vorschein (Da hatte das Teil auch noch eine ordentliche Patina).
Danach einlegen in verdünnten Salmiakgeist, wobei ich feststellen musste, dass das ganze aufgrund der teils recht dicken Patina nicht vernünftig funktionierte. Also hab ich mich entschlossen erstmal die Patina mit Essig zu entfernen. - Danach hab ich das Teil mit Natron und Wasser neutralisiert.
Anschließend noch einmal in den Salmiak - hat anscheinend nicht viel gebracht, denn der jetzige Bronzefraß hat sich innerhalb der letzten Woche gebildet.
Deine heiß-Kalt Methode könnte ich jetzt wirklich auch noch mal ausprobieren, verkehrt machen kann ich an dem Teil eh nichts mehr - ich war schon fast soweit es auf dem nächstgelegenen Acker zu "entsorgen".
Gruß
Maico
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