Münzen wieder wie neu ;-)

Reinigungstips, Aufbewahrung, Handschuhe, Pinzetten, Olivenöl, Literatur, Software usw.
Antworten
Muenzneuling
Beiträge: 72
Registriert: Mi 01.05.13 03:07
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von Muenzneuling » Fr 21.03.14 20:07


Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 24029
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 11640 Mal
Danksagung erhalten: 6449 Mal

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von Numis-Student » Fr 21.03.14 20:38

Also wenn DIESE Seite ein Expertenportal sein sollte, sollten sie den für Numismatik zuständigen "Experten" unehrenhaft entlassen...

So einen Blödsinn liest man selten.

Damit SINKT der Wert ganz erheblich: entweder auf den Schmelzwert oder (bei DM) auf den Umtauschwert bei der Bundesbank.

Das wäre mein Kommentar dazu gewesen, leider funktioniert die Kommentarfunktion nicht.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Benutzeravatar
Pflock
Beiträge: 1852
Registriert: Sa 05.11.05 20:47
Wohnort: Am Mittelpunkt Deutschlands (am echten natürlich ;o)
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 34 Mal

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von Pflock » Sa 22.03.14 10:14

Unten links ist ein Link "Kupermünzen reinigen - so wirds gemacht". Da wiederrum werden unsere Bedenken geteilt:
Patina liefert den Beweis für das Alter eines Objekts

Sammler seltener Stücke sollten beim Kupfermünzen reinigen vorsichtig sein. Denn der Wert kann durch eine zu übertriebene Behandlung sinken. Jede Reinigung kann Spuren hinterlassen, und erkennbar gesäuberte Münzen verlieren an Originalität. Wichtig ist zunächst die Frage, welche Art von Verunreinigung vorliegt. Frische Fingerabdrücke sind noch das geringste Problem. ...
Aber das scheint ein anderer Autor zu sein.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
:Fade-color

silbermichel
Beiträge: 148
Registriert: So 13.10.13 19:52
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von silbermichel » Sa 22.03.14 12:22

Numis-Student hat geschrieben:Also wenn DIESE Seite ein Expertenportal sein sollte, sollten sie den für Numismatik zuständigen "Experten" unehrenhaft entlassen...
In einer FB-Gruppe schneien immer wieder Laien rein, die ihre geerbten Münzen verbimmeln wollen. Fast jeder schreibt im Text "die müsste ich noch reinigen..." , "die müssten mal gereinigt werden..." oder ähnliches.
Warum meinen eigentlich fast alle Laien, dass Münzen durch Putzen wertvoller würden ? Eine solche miese Internetseite, wie im Eingangspost verlinkt, ist jedenfalls Wasser auf die Mühlen der Münzlaien. Schlimm sowas. :mad:

Besonders schlimm ist es, wenn die Person sowas wie "ich habe die mal wieder glänzend gemacht..." schreibt und eine sehr wertvolle Münze ruiniert hat, wie in einem konkreten Fall ein Germanisches Museum in PP !

Benutzeravatar
Numis-Student
Moderator
Beiträge: 24029
Registriert: Mi 20.02.08 22:12
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 11640 Mal
Danksagung erhalten: 6449 Mal

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von Numis-Student » Mo 24.03.14 11:27

Tja, das kommt vermutlich daher, dass "neue" Münzen immer schön glänzen, und alte, angelaufene wohl nicht so viel wert sind... Denn wenn man sie poliert, glänzen sie ja wieder "wie neu" (und müssen daher wertvoller sein als ein "angegammeltes" Stück).

Als Kind habe ich übrigens auch Urlaubsreste poliert, dass sie schön glänzen :( (Allerdings war ich schon als Kind der Meinung, "alte" Münzen dürfen auch alt aussehen (also alles vor 1950 :D).

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Benutzeravatar
Nummus
Beiträge: 8
Registriert: Do 09.01.14 14:41
Wohnort: Seligenstadt
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von Nummus » Mo 26.05.14 16:49

Münzen mit dem Dremel reinigen OMG :D

also ich halte mich da an eine gute Blog Anleitung:

"Sammler sollten Ihre Münzen und Medaillen wenn möglich so belassen wie sie sind. Um die Schönheit Ihrer Prägekunst zu erhalten ist die fachgerechte Aufbewahrung und Pflege sehr wichtig. Patina, so nennt man Verfärbungen der Münzen, und andere Verschmutzungen sind auch Zeitzeugnisse, welche das Alter und die Geschichte des Sammlerstücks dokumentieren.

Bei Bodenfunden oder anderen starken Verschmutzungen können Sie behutsam versuchen die Münze oder Medaille zu reinigen. Sie sollten aber bedenken, dass überreinigte Münzen ihren Sammlerwert verlieren. Auch wenn alles dazu getan wird, dass Prägungen lange ihren Glanz behalten, Stücke aus Silber oder Kupfer verändern sich mit der Zeit. Profis sehen darin einen Hinweis auf die Echtheit des Metalls. Ein übliches Anlaufen des Metalls über die Jahre sollte daher kein Anlass für eine unüberlegte Reinigung der Münzen sein.

Bevor Sie also zu Spezialmitteln greifen, können Sie eine verschmutzte Prägung mit milder Seifenlauge und einem weichen Pinsel oder einer weichen Bürste versuchen zu reinigen. Nach einer Spülung mit klarem Wasser lassen Sie die Münze trocknen oder tupfen sie mit einem Küchentuch vorsichtig ab. Hochwertige Münzen und Medaillen sollten Sie nicht mit bloßen Fingern angreifen, da sonst Fingerabdrücke oder Beschädigungen durch Schweiß entstehen können... "

Quelle: http://muenzkontor.wordpress.com/2013/1 ... medaillen/

sarsaparilla
Beiträge: 21
Registriert: Mo 02.02.15 11:43
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Münzen wieder wie neu ;-)

Beitrag von sarsaparilla » Mo 02.02.15 14:55

Hmm, komisch, das es hier (in diesem thread) nicht angesprochen wurde (ich blätter´ mich zwar schon seit Sunden durch´s Forum [bin heute neu angekommen], habe diesbezüglich aber noch nix gefunden...):

Die meines Erachtens erst einmal beste Reinigungsmethode habe ich durch die Anwendung mit einem ULTRASCHALL~Reinugungsgerät gemacht.

Kalkfreises Wasser im Kocher ziemlich heiß gemacht (nicht wirklich kochend).
Einen sehr kräftigen Schuß Haushaltsreiniger (Spülmittel) ins Reinigungsgerät.
Dann das heiße Wasser dazu. Mit Bürste oder Pinsel beide Flüssigkeiten vermischt.
Gold~/Silber~ oder Kupfermünzen im Sieb ins vermischte Reinigungsbad gesenkt und Gerät angeschaltet.

Meist endet der Reinigungsvorgang (je nach Gerät) nach 3 bis 5 Minuten.
Diesen Vorgang hab´ ich je nach Reinigungsbedarf bis zu einem Dutzend Mal wiederholt.

Zur Sicherheit (vermutlich Kopfkino) hab´ ich die Münzen nach der Hälfte der Anwendungen umgedreht und erneut weitere Male eingeschaltet.

Nach 6 bis 12 Durchgängen waren die Münzen ERKENNBAR sauberer OHNE das auf mechanische Art und Weise daran herumgescheuert/~gebürstet/~poliert wurde oder mit mehr oder weniger leicht ätzenden Flüssigkeiten daran herumgemurkst wurde.

* * * * *

Wer Silbersulfid oder andere Oxidationsspuren von der Münzoberfläche entfernen will, dem sei vielleicht dieser Rat eine Hilfe:

Reines Metall jeglicher Art dehnt sich je nach Temperatur aus oder zieht sich zusammen.
Oxidationsausblühungen (im Volksmund 'Rost' genannt) kann das aufgrund seiner atomaren Struktur NICHT.

Wenn man also 100%igen Erfolg bei der Entfernung von Oxidation haben möchte, sollte man seine mit 'Rost' behaftete Münze ein paar Tage in ein säurefreies Kriechöl (oder Entrosteröl) legen, damit jegliche Oxidation vom Öl unterwandert wird.
Danach die Münze in Aceton baden (wichtig). Dies ist ein Fettlöser, der zu 100% bei ALLEN Ölen und Fetten funktioniert und sich gleichzeitig VOLLKOMMEN rückstandsfrei verflüchtigt (im Gegensatz zu der in vergleichbaren Fällen häufiger verwendeten Nitroverdünnung). Aceton greift Metalle nicht an (gibt´s übrigens im gut sortierten Baumarkt).
Die ENTfettung der vorher in Öl getauchten Münze ist deshalb wichtig, weil sie jetzt für einen Tag in den Gefrierschrank verfrachtet wird (und Öl ein Einfrieren mehr oder weniger verhindert, da Öl nicht so leicht einfriert, sondern nur zäher wird).

Bevor die Münze am nächsten Tag aus dem Gefrierfach genommen wird, im Wasserkocher eine ausreichende Menge Wasser zum Sieden bringen und danach in ein Gefäß geben (selbiges vorher mit kochendem Wasser vorwärmen).
Siedendes Wasser ins Gefäß geben.
Die Münze aus dem Gefrierfach nehmen und vorsichtig ins kochende Wasser fallen lassen.

Der blitzschnelle Temperaturunterschied von gut 100° sorgt dafür, daß sich das nicht oxidierte Metall der Münze ausdehnt.
Diesem Ausdehnugsprozeß kann der 'Rost' nicht folgen und löst sich dadurch aus oder von seiner vormaligen Position.

Sollte er nicht sofort abfallen, dürfte jetzt eine weitere Reinigung im Ultraschall~Reinigungsbad den noch anhaftenden Oxidationsspuren den Rest geben...

* * * * *

Aus juristischen Gründen kann ich natürlich keine Gewähr und keine Haftung für obigen Tip übernehmen, aber nichtsdestotrotz dürfte die Methode einwandfrei funktionieren,
auch wenn ich sie bisher nicht wirklich testen mußte, da meine gesammelten Münzen keine Oxidationen aufweisen.
"Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden." (Oscar Wilde)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder