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von Thiesauger » Sa 08.05.10 13:38
Da sich noch niemand der Experten zu einer "Standardantwort" bequemt hat, mache ich das jetzt mal.
Eine "gespaltene Pille" entsteht durch - wie der Name schon sagt - ein Kernstück welches nach dem Walzprozess des Innenteils in zwei (oder drei) Teile zerfallen ist.
Wie kommt es dazu?:
Das Innenteil besteht aus 3 Schichten - die äußeren sind nicht magnetisierbar und der "Kern des Kerns" ist magnetisierbar.
Die genaue Zusammensetzung dafür ist:
1 Euro: Cu75Ni25 / Ni7 / Cu75Ni25
2 Euro: Cu75Zn20Ni5 / Ni12 / Cu75Zn20Ni5
Wie schon erwähnt müssen diese Schichten zu einem großen Blech gewalzt werden (Zaine), aus denen dann die Kerne (Innenteile des 2 oder 1 Euro Stücks) gestanzt werden.
Hin und wieder kann es dazu kommen, dass z.B. beim Stanzen die gewalzten Schichten nicht mehr halten und auseinanderfallen. Dies führt dazu, dass die spätere Münze:
1. leichter und
2. evtl. nicht magnetisierbar wird.
Dadurch, dass der Kern fehlende Schichten hat (und dadurch natürlich dünner als normal ist), lastet mehr Prägedruck auf dem Ringmaterial, sodass die Riffel im Ring etwas deutlicher zu sehen sind als normal und ggf. die Randschrift fehlt. Außerdem ist das Prägebild des Kerns i.d.R. deutlich zu schwach.
Ich hoffe das genügt zur Veranschaulichung, wie ein solches Stück entsteht bzw. entstehen könnte.
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