Chinesische Schriftzeichen

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Moderator: Locnar

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diwidat
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Chinesische Schriftzeichen

Beitrag von diwidat » Mo 07.01.08 19:45

Ein China Mann sucht im Schwalzwald velzweifelt seine Untelkunft - da sieht er am Wegrand einen Bauern arbeiten, den er fragt:
Bauel, wissen wo ist meine Helbelge - heisst "Zum blaunel Bäl"?

Der Bauer hat keine Ahnung, bis seine Frau sagt - in China können sie kein R sprechen, da war alles klar.

In meinem Fundus China Münzen haben sich nun ein paar chinesisch Schriftzeichen eingefunden. Da sie offensichtlich nicht ganz regulär sind, kann ich sie weder finden noch deuten.
Es gibt sicherlich einen netten Forumskollegen, der mir da helfen kann !?
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klosterschueler
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Beitrag von klosterschueler » Mo 07.01.08 23:41

Hallo Diwidat!

Ich kann dir zwar keine Deutung der Schriftzeichen anbieten, kann aber eine ganz nette Schnurre zum L und R bei Chinesen beisteuern:

Meine Frau arbeitet an einer Kunsthochschule, an der natürlich viele Asiaten und somit auch Chinesen studieren. Und manche Chinesen können das R ganz gut aussprechen, manche wiederum garnicht.
Letztens einer sich gewünscht, dass das Londo nochmal gespielt wird....

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areich
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Beitrag von areich » Di 08.01.08 12:26

Aber komischerweise sieht man in der englischen Version dieser Witze immer das genaue Gegenteil, d.h. dort wird R statt L gesprochen.
Ob das wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht.

diwidat
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Beitrag von diwidat » Di 08.01.08 14:51

Als George Busch in der letzte Umweltschutz Konferenz den chinesischen Außenminister getroffen hat, fragte er ihn:
"do you have election in china too?"
da antwortete der:
"what do you think, evely molning"

fred888
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Beitrag von fred888 » Mi 09.01.08 02:29

Hallo Diwidat

Die Zeichen sind im alte traditionellen Stil geschrieben und dazu noch vermanscht. War nicht so einfach die Bedeutung herauszufinden.

1. verrueckt
2. fesch, elegant
3. komm, komm diese Richtung
4. zusammen, zusammen kommen


Grusss aus dem noch 25 Grad warmen Dongguan

Fred

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Mi 09.01.08 09:24

Das mit der Aussprache des r und des l bei Asiaten ist mir nicht so ganz klar.

Die Thailänder z.B. haben den Buchstaben r und können ihn auch sprechen. In den Nachrichtensendungen kann man das schön hören.

Trotzdem wird, vor allem im Alltag, das r als l gesprochen.
Also z.B. statt "roi" für hundert sagen sie "loi".

(manche, die vornehm klingen wollen, sagen dann "grüa" für Salz, obwohl das tatsächlich "glüa" heißt).

Als Begründung für l statt r hört man dann oft, dass es erstens einfacher auszusprechen ist und zweitens viel schöner klingt.
Gruß,
antoninus1

memyself
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Beitrag von memyself » Mi 09.01.08 16:05

Nach internationalisierter Lautschrift (C.P.A.) für das Mandarin kennen die Chienesen sehr wohl ein "R", welche nicht wie ein "L" gesprochen wird. Die Geschichte mit dem "L" stammt offenbar aus der Zeit der Deutschen Kolonialgeschichte in Ostasien und diente wohl einerseits dazu, die Asiaten als unzivilisiert zu verballhornen, als auch zu demonstrieren, dass die deutsche Sprache besser sei als z.B. auch die Englische (s.u.). Tatsächlich wurden derartige auch sprachliche Klischees wenig später durch banale Operettentexte stark popularisiert, so dass sich die "L"-Geschichte stark in das Bewusstsein der Deutschen eingeprägt hat. Ist ja nicht schlimm - man schmunzelt ja darüber, und die Chinesen selber sind ja auch gern am lachen, insbesondere dann, wenn ein Westeuropäer mit der Aussprache nicht klarkommt :oops:

Das Chinesische "R" liegt zwischen einem im mittleren Mund gesprochenem "J" wie in Englich "Jerry" ohne das "D"vor dem "J" und einem ganz hinten mit nach oben zurückgeklappter Zunge ausgesprochenen "R". Das ganze hört sich ungefähr so an, als wenn ein Texaner die Deutsche Phrase "Hör mal" (dabei ist natürlich nur das "R" in "Hör" gemeint) ausspricht. Am nächsten kommt dem noch das "R" in "Morning" (wenn Morning übertrieben Cockney und nicht wie Mawning ausgesprochen wird). - Das past ja gut zu dem Witz oben :D

Manche Lehrbücher (speziell chinesische) charakterisieren das "R" als ein retroflexes weiches "SCH" wie in engl. "Leisure" ("z," gemäß I.P.A.) - das geht aber ziemlich stark an der tatsächlichen Aussprache vorbei.

C.P.A. = Chinese Phonetic Alphabet
I.P.A. = International Phonetic Alphabet

Quelle: u.a. "Chinese for Beginners", Foreign Language Press, Beijing 1976 plus begleitendes Tonträgermaterial (78 Umin Schellack!!!!)

LG

diwidat
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Beitrag von diwidat » Mi 09.01.08 21:44

Vielen Dank Euch allen für die Aufmerksamkeit, ganz besonders Fred mit seiner Übersetzung meiner "vermanschten" Schriftzeichen.

Die R -> L Stories waren nur zur Auflockerung, da das Münzensammeln offensichtlich eine sehr sehr ernste Sache zu sein scheint, wie man hier in vielen Postings lesen kann.

Ob der Wanderer seinen blauen Bären gefunden hat, ist nicht überliefert, da ist schon zuviel Kirschwasser drüber gelaufen.

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antoninus1
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Beitrag von antoninus1 » Do 10.01.08 09:30

Noch eine lustige Geschichte zum Sprachgebrauch bei anderen Völkern:

In Thailand wurde ich einmal gefragt, ob ich nach "Lat" mitfahren möchte.

Ich sagte gerne, aber was und wo ist das? Sie meinten, das kennst Du doch, wir waren schon mal dort.

Meines Rätsels Lösung: gemeint war der Stau- und Badesee Ubon Rattana (benannt nach einer Tochter des Königs).

Da Thailänder gerne abkürzen ("lange Wörter sind soo anstrengend"), wird daraus erstmal Rattana, dann (R -> L) Lattana und, da das immer noch zu lang ist, schließlich "Lat" :)
Gruß,
antoninus1

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