Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

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stampsdealer
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Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von stampsdealer » Sa 15.03.14 23:32

Sachverhalt:

Ein Lieferant hatte an mich ein Einschreiben geschickt (nicht angekommen), einen Sendungsverlust für Sendungsinhalt Dokumente von 25 Euro geltend gemacht, die Post hatte ihm aber willkürlich nur 10 Euro erstattet.

Eine Beschwerde gegenüber der Post wurde verworfen, nicht anerkannt.

Daraufhin hatte ich dem Lieferanten ein Fax gesendet und ihm den Wert des verlustigen Einschreibens bestätigt, also das meine Anforderung, mein Auftrag einem Wert von 25 Euro entsprochen hatte.

Danach hatte die Post dem Lieferanten dann doch die restlichen 15 Euro überwiesen.

Das ist möglicherweise überhaupt kein Einzellfall, sondern vielleicht sogar Masche/Methode. Denn ich habe nach ähnlichen Fällen gegoogelt und in einem Briefmarkenforum wurden gleich mehrere solche Erlebnisse mit willkürlich herabgesetzter Schadensumme geschildert. Hier der Link zu den ähnlichen Fällen:

http://www.bdph.de/forum/showthread.php ... nschreiben

Hartnäckigkeit gegenüber der Post ist also unbedingt angesagt.

Es ist auch eine grandiose Frechheit wie die Post in letzter Zeit das Produkt Einschreiben auf Postämtern beworben hat, in etwa als Sorglospaket welches die Nerven schonen würde.

In der Praxis scheint die Leistung (hier die tatsächlich gewährte Haftung) oftmals nicht im Einklang mit der vertraglichen Leistungsbeschreibung/AGB übereinzustimmen. Auch könnte man die in letzter Zeit getätigte Reklame möglicherweise als irreführend bewerten.

Sollte ich nochmals ein solches Erlebnis mit der Post haben, könnte man den Fall möglicherweise einer Verbraucherzentrale zwecks zivilrechtlicher Abmahnung und Unterlassungserklärung, einhergehend mit anschließender Presseerklärung, übergeben.

Wenn jemand, ähnliche Erfahrungen mit der Post macht, also trotz versicherungskonformen Inhaltes einen willkürlich herabgesetzten Schadenbetrag erhalten hat, bitte ich das zu posten, danke.

Ich möchte diese Fälle sammeln, dokumentieren und gegebenenfalls mögliche rechtliche Schritte gegen die Post prüfen lassen.
Zuletzt geändert von stampsdealer am So 16.03.14 14:46, insgesamt 2-mal geändert.

stampsdealer
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Re: VERLUST EINSCHSCHREIBEN HARTNÄCKIGKEIT GEGENÜBER POST

Beitrag von stampsdealer » So 16.03.14 08:33

Denkbar größte Hartnäckigkeit gegenüber der Post ist auch angesagt, wenn die Post eine Sendung angeblich zugestellt hat bzw. auf dem Postamt angeblich nicht finden kann.

Fall 1.

Ich hatte einem Kunden Ware per Einwurfeinschreiben zugesendet. Laut Nachforschungsauftrag wäre die Sendung zugestellt. Ob im Bereich des Empfängers die Sendung abhanden gekommen sein könnte oder so ähnlich, darauf hätte die Post keinen Einfluss. Den Unterschriftsbeleg (Kopie) des Zustellers könne ich für 5 Euro anfordern.

Dem Kunden gab ich sofort sein Geld zurück. Der Kunde gab aber gegenüber der Post keine Ruhe, nervte die penetrant x-mal. Irgendwann tauchte das Einwurfeinschreiben dann doch auf und der ehrliche Kunde zahlte mir den Betrag erneut.

Fall 2.

Für ein Einschreiben sollte laut Onlineverfolgung eine Benachrichtigung in meinem Postfach liegen. Weder eine Benachrichtigung noch ein Einschreiben lag in meinem Postfach. Ich bin dann mehrmals zum Postamt gegangen, habe mit der Dame die in die Postfächer einsortiert und mit den Damen vom Schalter gesprochen. Nachdem ich mehrfach am Schalter vorgesprochen hatte, bat ich darum doch einmal den Stapel Sendungen mit abgelaufener Benachrichtigungsfrist zu prüfen, also Sendungen die retourniert werden sollten. Da habe ich dann endlich das Einschreiben bekommen.
Zuletzt geändert von stampsdealer am So 16.03.14 10:21, insgesamt 2-mal geändert.

stampsdealer
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Re: VERLUST EINSCHSCHREIBEN HARTNÄCKIGKEIT GEGENÜBER POST

Beitrag von stampsdealer » So 16.03.14 09:01

POST EXPRESS - das Nachfolgeprodukt für den innerdeutschen Wertbrief

Hier musste ich einst einen Verlust von 200 Euro selbst tragen. Wenn dieses Produkt sicher sein soll, muss für sehr hohe Extrabeträge die Zusatzleistung gegen Unterschrift bzw. Eigenhändig eingekauft werden.

Den Adressaten kannte ich damals (um 2002/2003) schon zwei Jahrzehnte. Der Zusteller behauptete die Sendung in den Briefkasten gesteckt zu haben. Ich hatte, wenn ich mich richtig erinnere, bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt. Die Kripo rief mich an und erklärte mir man könne nichts machen, der Zusteller bleibe bei seiner Aussage den Brief in den Kasten gesteckt zu haben.

silbermichel
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Re: VERLUST EINSCHSCHREIBEN HARTNÄCKIGKEIT GEGENÜBER POST

Beitrag von silbermichel » So 16.03.14 09:14

Eigentlich würde ich ja sagen, dass Menschen immer mal wieder Fehler machen, aber bei den Gelben nehme ich keinen in Schutz. Wenn man sie auf einen möglichen Fehler hinweist, versuchen sie nicht erst dem Kunden zu helfen, sondern sind primär erst einmal damit beschäftigt, ihr eigenes Versagen zu vertuschen. Sorry, ist aber meine eigene langjährige Erfahrung. Besonders schlimm war dies zu der Zeit, als die Mitarbeiter der Post noch alles Beamte waren.

Bei meinem AG haben die "Gelben" Hausverbot, deren Lieferungen müssen an der Pforte abgeliefert werden. Verschickt wird kein einziger Fetzen Papier mehr mit denen, Ware erst recht nicht. Wir versenden jeden Tag hunderte Pakete, dazu noch dutzende Paletten. Die Paletten werden allerdings per Spedition transportiert.
Waren früher 4 Personen hauptberuflich mit den Sendungsverfolgungen und Reklamationsbearbeitungen beschäftigt, reicht heute bei den anderen Dienstleistern eine Halbtagsstelle, und die macht viele andere Arbeiten nebenbei. Bei unserem Paketdienstleister (die Braun/Goldenen) ist die Reklamationsquote quasi nicht vorhanden, Fehler entstehen fast nur durch unser eigenes Versagen (z.B. falsche Adresse) oder Falschangaben den Kunden. Der Paketdienstleister selber ist nahezu 100 % zuverlässig.
Mit der Post kamen immer wieder Sendungen zerfleddert an, es fehlte Inhalt oder die Sendung war plötzlich verschwunden, tauchte erst (wenn überhaupt) nach ewigen Zeiten wieder auf, für den Kunden durch Terminware natürlich viel zu spät. Mit den "Braun/Goldenen" kein Problem, die Sendungen erreichen immr pünktlich den Kunden, egal wo. Selbst ins ferne Ausland kein Problem, bei den "Gelben" waren einzelne Sendungen schon einmal 4-6 Wochen unterwegs.

Gut, dass es auch im Briefsektor mittlerweile Konkurrenten für die Post gibt !!!

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von stampsdealer » So 16.03.14 09:43

Konkurrenz ist hilfreich. Bis jetzt habe ich null Sendungsverluste bei Hermes-Versand gehabt.

Und ich habe immer einen Beleg mit Vorsteuer. Hingegen sind ja Briefmarkenkäufe und Einschreiben umsatzsteuerbefreit, während ich die dem Kunden berechneten Versandkosten auch in die Umsatzsteuer einbeziehen darf.

Die Zusteller sind sehr darum bemüht ein Paket auch beim ersten Zustellversuch loszuwerden, also gegebenenfalls auch bei den Nachbarn zu klingeln.

Auch kommen die Sendungen bei sehr eindeutigen Adressen (Scheideanstalt schreibe ich natürlich nicht in die Adressierung) bisher stets immer wohlbehalten an.

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von pecunia » So 16.03.14 10:41

Hallo, das klingt ja alles recht überzeugend.
Aber ich habe, außer der Post, noch keinen Anbieter gefunden, der auch Bargeld/Münzen versichert. Der Götterbote und die Braun/Gelben scheiden jedenfalls aus.
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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von stampsdealer » So 16.03.14 11:52

Ja, vom Kleingedruckten her ist das richtig. Ich habe für viele Inhalte bei Hermes keinen Versicherungsschutz. Ich nutze diesen Anbieter seit gefühlten zehn Jahren und es ist nie etwas weggekommen. Ich habe nur Vertrauen denen gegenüber, also keine wirkliche Sicherheit.

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von Pflock » So 16.03.14 12:13

Hier hatte ich mir mal die Mühe gemacht und die AGBs diverser "Post"-Firmen nach Thema Münzen durchforstet: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... de#p384508

Hermes mag ja vielleicht zuverlässiger in der Zustellung sein, nur sollte doch was verlustig gehen, hat man bei Münzen lt. AGBs wohl schlechte Karten:
4.2.4 Sendungen von außergewöhnlichem oder nur schwer schätzbarem Wert wie Kunstwerke, Unikate, Briefmarken, übertragbare Handelspapiere, Wertpapiere, Edelmetalle, Edelsteine, Industriediamanten, Uhren sowie Geld und andere gültige Zahlungsmittel,
Bei Post-Einschreiben sind Münzen wohl auch nicht erlaubt:
[quote="Bestimmung "Haftung bei Verlust oder Beschädigung""]... Es dürfen keine wertvollen Gegenstände und kein Bargeld verschickt werden. Ausnahmen sind Briefmarken, einzelne Fahrkarten und einzelne Eintrittskarten bis zu einem tatsächlichen Wert von 25 Euro. ...[/quote]
AGBs in Abschnitt 2, Abs. 2, Nr. 5 hat geschrieben:Von der Beförderung sind ausgeschlossen:
5. Sendungen, die Geld oder andere Zahlungsmittel, Edelmetalle, Schmuck, Uhren, Edelsteine, Kunstgegenstände, Antiquitäten, Unikate oder sonstige Kostbarkeiten oder Wertpapiere, für die im Schadensfall keine Sperrungen sowie Aufgebots- und Ersatzverfahren durchgeführt werden können (Valoren II. Klasse), enthalten; zugelassen sind aber Briefmarken ...

So oder so ähnlich sieht es bei allen Zustellern aus, außer bei DHL, da sind Münzen ausdrücklich erlaubt:
  • Paket, Expressbrief
  • Münzen (auch aktuell gültige Zahlungsmittel) bis 500€ versicherbar
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
:Fade-color

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von stampsdealer » So 16.03.14 12:25

Ich danke für diese Zusammenstellung.

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von antoninus1 » Mo 17.03.14 15:03

Nicht nur die Post schlampt.
Ich hatte bei GLS wiederholt das Problem, dass ich Übergabeeinschreiben (aus dem Ausland) einfach in den Briefkasten geworfen bekam.
Das will ich nicht, da ich ja beim Absender für Übergabe bezahle und da ich teure Münzen selbst entgegenehmen möchte und sie auch gerne abhole, wenn ich nicht angetroffen werde.
Also habe ich, als wieder ein Einschreiben einfach eingeworfen wurde, mal im Internet die Sendungsverfolgung nachgesehen. Und siehe da: da war dokumentiert, dass das Einschreiben gegen Unterschrift übergeben worden sei 8O

Kleiner, aber verräterischer Fehler des Zustellers: die Unterschrift stammte von meinem Mitbewohner im Haus, Herrn H.
Leider ist der jedoch seit nun 8 Jahren tot.
Ich habe dann GLS angeschrieben und darum gebeten, zukünftig Übergabeeinschreiben korrekt zuzustellen oder sie zumindest nicht Toten zu übergeben. :roll:
Gruß,
antoninus1

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Re: Verlust Einschreiben - Hartnäckigkeit gegenüber Post

Beitrag von stampsdealer » Mo 17.03.14 16:50

Einem befreundeter Münzhändler, dem ich in einer Mail einen Link zu diesem Thread geschickt habe, hat mir geantwortet:


Das haben die mit mir auch so gemacht.
Damit war ich nicht einverstanden, dann bekam ich die 25 Euro.


Also schon zwei Fälle in meinem Lieferanten-/Bekanntenkreis.

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