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von mumde » Mi 11.09.02 21:14
Auflagezahlen zu diesen Stücken sind nicht bekannt. Schaaf notiert nur hinter beiden Stücken jeweils: "Relativ häufig". Karl Goetz, der Medailleur, der diese Proben hergestellt hat, war ja frei schaffender Medailleur in München, er war bei keiner Münzstätte angestellt, sondern lebte mit seiner Familie nur von den Medaillen, die er ans Publikum verkaufte. Und Goetz war sehr geschäftstüchtig. Von allem, was er herstellte, versuchte er also, so viel wie möglich zu verkaufen. Wenn er sich mit einem Münzenentwurf um einen Auftrag des Staates bewarb, dann reichte er nicht nur drei Stück an die Behörden ein, sondern er ließ gleich eine bestimmte (uns heute unbekannte) Menge prägen und verkaufte sie an jeden, der sie haben wollte. Er hatte auch einen festen Kundenkreis, und er gab auch Verkaufslisten seiner Medaillen heraus, nach denen man seine Produkte bei ihm bestellen konnte. Proben von Goetz sind deshalb meist häufiger als die Proben anderer Medailleure. Sein Sohn, Guido Goetz, ist vor ein paar Jahren gestorben; den habe ich noch kennengelernt und mich ein paarmal mit ihm unterhalten.
Gruß mumde