Kaiserreich -Münzen

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Tourneeleitung
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Kaiserreich -Münzen

Beitrag von Tourneeleitung » So 01.07.07 21:17

Schönen Guten Abend! Durch traurige Umstände (Tod des Großvaters) bin ich zu zwei Zigarrenkisten voller Inflationsgeld gekommen. Auf dem Boden einer der beiden Kisten hatte der seelige Opa auch zwei Münzen mit Tesafilm geklebt; es handelt sich dabei um eine 20 Mark Goldmünze aus dem Jahr 1884 mit dem Bildnis von Wilhelm I. ; Prägestätte ist A;
bei der zweiten Münze handelt es sich um ein 5 Mark Goldstück mit dem gleichen Herrscher darauf abbgebildet, allerdings aus dem Jahre 1877; auch hier ist als Prägestätte A angegeben.

Bevor ich so etwas bei ebay anbiete: Herrscht da Nachfrage, und welchen Sammlerwert haben solche Münzen (wenn überhaubt)?

MfG

Isabelle-Marie

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » So 01.07.07 21:46

Hallo Isabelle-Marie,

zunächst mein herzliches Beileid zu dem Todesfall. Dann aber auch ein herzliches Willkommen im Forum! :-)

Deine Münzen, die du geerbt hast, sind nun, so scheint es nicht ganz wertlos. Zwar das Inflationsgeld dürfte, der Menge, in der es geprägt worden ist, nur wenig wert sein, aber die beiden Goldmünzen sind schon etwas wert:

Die 20 M-Münze aus Preußen ca. 120 Euro (je nach Goldpreis)
und die 5-M-Goldmünze je nach Erhaltung 250 - 750 Euro (Händlerpreise, d. h. beim Verkauf wirst Du wahrscheinlich etwas weniger bekommen. Stell doch mal ein aussagekräftiges Bild der 5 M-Münze rein.

Vielleicht entschließt Du Dich ja auch, diese Münzen als Erinnerung an Deinen Großvazer zu behalten.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Tourneeleitung » So 01.07.07 23:19

Nochmals Guten Abend und vielen Dank helcaraxe. Sobald die Digtalcamera zu mir zurückkehrt ist, werde ich auch ein Bild der Münze(n) in euer schönes Forum stellen.

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Beitrag von *EPI* » Do 05.07.07 16:19

helcaraxe hat leider vergessen zu schreiben, dass nach einem Fachartikel ca. 90 bis 95 Prozent aller Gold 5 Mark Münzen FALSCH sind.

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Beitrag von helcaraxe » Do 05.07.07 20:39

Kannst Du den Artikel mal zitieren?

Die Wahrscheinlichkeit dürfte aber bei Stücken, die aus Familienerbe stammen (also zumindest mal - nahe -zeitgenössisch sind) sicher geringer sein, auch wenn sie zugegebenermaßen nicht null ist. Eine moderne chinesische Fälschung wirds aber da schon mal nicht sein...
Viele Grüße
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Beitrag von mfr » Do 05.07.07 20:46

Hallo,
daß unter den prägefrischen Fünfmarkstücken ca. 90% aus der Hausmannschen Fabrik stammen, ist eigentlich allgemein bekannt.
helcaraxe hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit dürfte aber bei Stücken, die aus Familienerbe stammen (also zumindest mal - nahe -zeitgenössisch sind) sicher geringer sein, auch wenn sie zugegebenermaßen nicht null ist. Eine moderne chinesische Fälschung wirds aber da schon mal nicht sein...
Oh oh, das ist aber ein gefährlicher Irrglaube. Dr. Schmidt trieb in den 60er Jahren sein Unwesen. In einer Zeit also wo der Wohlstand um sich griff und viele Sammlungen angelegt wurden... heute werden genau diese Sammlungen in großen Mengen aufgelöst. Die Wahrscheinlichkeit ist also SEHR GROSS darunter Fälschungen zu finden.

Preußische 20er kann man getrost bei ebay anbieten, die werden eh nur zum Goldpreis gehandelt und da ist es fast egal ob echt oder falsch. Zumindest die Schmid´schen Erzeugnisse weisen den gleichen Feingehalt wie die Originale auf. Fünfmarkstücke sind aber nichts für ebay. Die gehören zum Gutachter und/oder zu einem renommierten Händler oder Auktionshaus.

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Beitrag von helcaraxe » Do 05.07.07 20:50

Stimmt schon, aber die Fundumstände, die Tourneeleitung da oben schreibt, scheinen mir nicht auf eine in den 60ern angelegte Sammlung zu deuten...

Bilder könnten auch in diesem Falle helfen.
Ansonsten gilt auch hier, was andere und meine Wenigkeit im Römerforum gerade zu Fälschungen und der "Diagnose" geschrieben haben:!:

http://www.numismatikforum.de/ftopic21047-15.html
Viele Grüße
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Beitrag von mfr » Do 05.07.07 20:54

helcaraxe hat geschrieben:Stimmt schon, aber die Fundumstände, die Tourneeleitung da oben schreibt, scheinen mir nicht auf eine in den 60ern angelegte Sammlung zu deuten...
Woran machst du das fest ? Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß der Großvater so alt geworden ist, daß er die Münzen noch höchstpersönlich aus dem Umlauf gefischt hat. (Die Fünfmarkstücke wurden ja schon 1900 wieder für ungültig erklärt) Die Fundumstände lesen sich eher wie eine Kiste Kindheitserinnerungen (Inflationsgeld) gepaart mit ein paar Notgroschen. Wann letztere erworben wurden, kann ich aus dem Beitrag nicht herauslesen.

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Beitrag von *EPI* » Fr 06.07.07 10:21

Entschuldigung, ich war noch zu optimistisch:

"Noch heute erweisen sich etwa 98 % aller angebotenen, goldenen 5-Mark-Stücke bei der Prüfung als falsch."

Heutger Nicolaus Prof. Dr. Dr.: Münzfälschungen – die Geißel der Numismatik, erschienen in money trend (Heft 61?)

Mir ist wichtig, dass Fragestellende auf fälschungsgefährdete Münzen hingewiesen werden.

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