Fehlprägung 50 Pfennig

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VirtualJack
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Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von VirtualJack » Mo 09.09.13 21:15

Hallo an alle,

guckt euch doch diese 50 Pennig mal an. Leider sind die besten Tage dieser Münze schon vorbei. Aber trotzdem ist sie für mich nen Schätzchen. Sie hat wie gut zu sehen ist ein Loch in der Mitte. Wie das entstanden ist kann ich nicht sagen. Manche behaupten ein Granatsplitter ist dort durchgegangen. Es sind Roststellen und Schmelzansätze zu sehen. Aber was noch seltsamer ist, ist der Rand. Der Rand ist ca. 3,5mm stark! Der Durchmesser der Münze beträgt 20,5mm. Sollte es sich hierbei um eine Fehlprägung handeln? Oder kann mir jemand erklären wie so ein Rand Zustande kommt. Sorry das die Bilder nicht gerade die Schärfsten sind?
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von Erdnussbier » Mo 09.09.13 21:51

Hallo,

das ist jetzt bloß meine Meinung, aber an eine Fehlprägung möchte ich im ersten Moment nicht glauben. Wäre es theoretisch möglich, dass jemand zwei
(bzw drei) dieser Münzen miteinander verbunden hat, und dann den Rand glatt geschliffen hat?

Das würde auch den etwas kleineren Durchmesser erklären...

Das mit dem Granatsplitter ist übrigens schöner gesponnener Münzsammlergarn :lol:

Grüße Erdnussbier

PS: Aber auf alle Fälle ein interessantes Stück :wink:
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von VirtualJack » Mo 09.09.13 21:53

Hallo Erdnussbier, Übereinander gelegt würd ich nicht sagen, denn nur der Rand ist so dick, das innere ist in der stärke der Orginalmünze!

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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von Erdnussbier » Mo 09.09.13 21:55

Okay, das ist mir anhand der Bilder jetzt nicht so klar geworden :?

Aber kurios ist es trotzdem...
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von Erdnussbier » Mo 09.09.13 22:03

Ich würde diese Münze nur mal zugerne in der Hand halten um mir selbst ein Bild davon zu machen, was es mit ihr auf sich hat...

Aber für den Moment schwanke ich zwischen:

- Rand wurde irgendwie in die Breite gedengelt (die Technik würde ich aber mal gerne sehen)

- etwas was ich im Moment noch nicht erahne..
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von VirtualJack » Mo 09.09.13 22:13

So seh ich das ganze auch! Es gibt aber weder Schlagspuren
noch Anzeichen von Quetschungen im Inneren. O.K. Ausser das riesige Loch! ;)

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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von dionysus » Di 10.09.13 00:34

Das Breiten des Randes geht unglaublich einfach. Einfach die Münze in die Linke nehmen, auf einen harten Untergrund auflegen und mit der Rechten mit einem Hammer (oder ähnlich kraftvollem Gegenstand) auf den Rand Klopfen (dabei die Münze immer wieder drehen). Zu guter Letzt ein Loch reinschlagen - fertig ist so etwas in der Art. Arbeitszeit etwa 1 bis 1 1/2 Stunden.
Wenn man statt einem großen Loch 4 kleine Löcher reinschlägt und den Grat am Rand noch umschlägt, hat man übrigends einen aussergewöhnlichen Knopf hergestellt- habe ich selbst schon gebastelt (auch aus 50 Pf. W. Rep.).

LG,
Maico
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von Erdnussbier » Di 10.09.13 16:18

Moin dionysus,

genau an diese Art von "in die Breite dengeln" hatte ich auch schon gedacht, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Metall tatsächlich so mitspielt und nicht die Münze in sich verbiegt, oder der Grat nicht gleichmäßig wird/aufsplittert...

Aber wenn du das tatsächlich schon selber gemacht hast, wird man dem wohl Glauben schenken dürfen, dass es doch funktioniert :)

Danke für die Aufklärung ;)

Grüße Erdnussbier
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von fareast_de » Di 10.09.13 16:55

Solche aufgestauchten Münzen habe ich Mitte der 70er während eines Schülerjobs in einem metallverarbeitenden Betrieb gefunden. Es handelte sich um englische Sixpence, die da in größeren Mengen rumlagen und zu DM- Zeiten gern "importiert" wurden, um Automaten zu überlisten.
Nach meiner Erinnerung wurden die Stücke allerdings maschinell gestaucht, um eine Wiederverwendung zu verhindern.

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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von villa66 » Mi 11.09.13 08:46

Coins with this sort of edge alteration are still often encountered in the U.S., both in their finished form as coin rings (as pictured below), and also too in their unfinished form, which is similar to the piece you've posted here. This sort of ring-making was practiced among American soldiers during WWI, and was quite commonly done during WWII, especially by American sailors.

The coins usually used for making rings are usually higher fineness silver--and I have often seen copper used too--because they are relatively soft and easy to work (as dionysus notes above). The size of the coin here might argue against a ring--at least a man's ring, anyway (in Imperial times a 2-mark piece would provide about the minimum of necessary fabric, and this 50-pfennig is definitely on the small side.)

The crudity of the center-hole does not surprise me; coin-rings were often attempted by folks with less than perfect tools, and first efforts are almost always a little questionable, no matter the field of human endeavor.

I think there is a thread on these pieces on the forum already. I had asked about identifying a Prussian 3-mark piece in connection with them. (And I did finally figure it out--I hope I posted the answer. But that was some time ago. I do remember asking, without much success I think, if anyone could talk about these things from a German perspective. I finally was left with the impression that the practice had been much less common within the Wehrmacht than among the American forces. I would be very happy to hear otherwise, however--or if not, perhaps possible reasons for the difference?)

Anyway, below is a coin-ring fashioned from an Australian (George VI) florin.

:) v.
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Re: Fehlprägung 50 Pfennig

Beitrag von Mimmishe » Do 12.09.13 11:56

Mmmh,

sehr interessanter Thread. Evtl. handelt es sich wirklich um einen misslungenden Versuch einen Münzring herzustellen. Das wäre zumindest eine plausible Erklärung für das Loch in der Mitte und die Verformung an den Rändern. Ich werde mal etwas über Münzringe recherchieren... Spannendes Thema.

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