Fünf Einhundertmarkscheine

[Homer J. Simpson]

Hallo, ich hab' mal eine kurze Frage zum Thema Geldscheine (bin sonst bei den antiken Münzen aktiv).

Ich habe fünf Einhundertmarkscheine mit Ausgabedatum 1980; das sind die letzten "alten" Hunderter, bevor der würdige alte Herr durch Clara Schumann abgelöst wurde (und der edle Adler durch so'n olles Klavier). Das Besondere (wenn man hier von besonders reden mag) ist, daß die Scheine fortlaufende Seriennummern haben, also fünf hintereinander, und kassenfrisch sind.

Nun die Frage: Haben die irgendwie mehr Wert unter Sammlern als draufsteht, oder soll ich mir auf der Bank dafür Euronen geben lassen?

Danke im voraus,

Homer

[Huehnerbla]

Der ehrwürdige Herr ist Sebastian Münster 1488 - 1552). Ob die Scheine mit seinem Abbild einen Sammlerwert haben, hängt davon ab, welcher Serie die Scheine entstammen.

[Homer J. Simpson]

Danke für die Info über Sebastian Münster - ich hatte das mal gewußt, aber irgendwie aus dem Speicher gelöscht.

Wie gesagt: die letzten Hunderter vor Clara Schumann - Druckdatum 1980, mit Copyright. Auf der Numismata habe ich einen freundlichen Händler, der exakt so einen Schein für 75 Euro anbot, gefragt, der sagte sinngemäß:
Die Leute, die jetzt Scheine sammeln, haben sich alle schon so einen aufgehoben. Wenn ich ca. zehn Jahre warte, ist wieder 'ne Generation nachgewachsen, von denen vielen so ein Schein noch fehlt. Diese Scheine werden im Wert raufgehen, das kann aber noch ein Weilchen dauern. Daß die Scheine aufeinanderfolgende Nummern haben, mache sie nicht wertvoller, meine er.

So, nun muß ich mal überlegen, ob ich so 'nen langen Atem habe, oder ob ich sie doch schneller zu Geld mache...

Viele Grüße,

Homer

[Huehnerbla]

Die Leute, die jetzt Scheine sammeln, haben sich alle schon so einen aufgehoben. Wenn ich ca. zehn Jahre warte, ist wieder 'ne Generation nachgewachsen, von denen vielen so ein Schein noch fehlt. Diese Scheine werden im Wert raufgehen, das kann aber noch ein Weilchen dauern. Daß die Scheine aufeinanderfolgende Nummern haben, mache sie nicht wertvoller, meine er.

Treffender kann man das nicht ausdrücken.

Einzige Ausnahme: Ersatznoten (Serie ZE).

[Gast]

Hmmm - da bin ich skeptisch bzgl. eurer Einschätzung.

Was ist denn beispielsweise mit alten Reichsbanknoten aus dem Kaiserreich oder der nachinflationären Weimarer Republik ???

Ausserdem hege ich Zweifel, dass zukünftige Generationen überhaupt noch einen Draht zur Geschichte zu entwickeln in der Lage sind (PISA und LMAA lässt grüssen )

Ich denke, die Äusserung des zitierten Händlers ist reiner Zweckoptimismus.

petzi

[KarlAntonMartini]

Ganz so pessimistisch sehe ich das nicht. Münzen werden weltweit gesammelt, die Bevölkerung, der Wohlstand und die Bildung nehmen insgesamt zu (wenn auch sehr ungleich verteilt). Aber zum Spekulieren taugen Münzen nicht. Gute Sachen werden immer ihren Preis haben, aber exorbitante Steigerungen sind in der Breite nicht zu erwarten. Grüße, KarlAntonMartini

[Homer J. Simpson]

Hmmm - da bin ich skeptisch bzgl. eurer Einschätzung.

Was ist denn beispielsweise mit alten Reichsbanknoten aus dem Kaiserreich oder der nachinflationären Weimarer Republik ???

Ausserdem hege ich Zweifel, dass zukünftige Generationen überhaupt noch einen Draht zur Geschichte zu entwickeln in der Lage sind (PISA und LMAA lässt grüssen )

Ich denke, die Äusserung des zitierten Händlers ist reiner Zweckoptimismus.

petzi

Was die Generationen anbetrifft, war ich auch der Meinung, daß ich als Antikensammler wohl ein aussterbendes Hobby pflege, und war in diesem und dem US-Forum sehr angenehm überrascht, daß hier eine Generation um die 20 heranwächst, die das weiterführt. PISA wird sehr hochstilisiert, und einen gewissen Prozentsatz LMAA (oder früher "Null Bock" oder noch früher "No Future")-Leute gibt's immer. Da hat sich schon Aristoteles oder Platon drüber beklagt.

Was Reichsbanknoten anbetrifft, so sind natürlich die häufig, die zu einer Zeit außer Kurs gesetzt wurden, wo sie nichts mehr wert waren. Also die späteren Kaiserzeitscheine, die in die Inflation gerieten. Da sie eh wertlos waren, hob man sie eben auf. Die Scheine vor 1900, die zu der Zeit schon zerfleddert und ausgewechselt waren, sind heute schweineteuer. (Liebe Scheinesammler, wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege, sagt's mir bitte.) Da der Anreiz, 100 DM in 51 Euronen umzutauschen, doch ganz schön groß ist, werden die Scheine wohl nie Massenware sein.

Homer