Brozemedaillen Pisanello Italien 1375-1455, wer kann helfen?

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michael-hille
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Brozemedaillen Pisanello Italien 1375-1455, wer kann helfen?

Beitrag von michael-hille » Mi 06.07.05 10:01

Soll für einen Bekannten den etwaen Wert der drei abgebildeten Medaillen bestimmen.

Weiß eventuell jemand etwas über diese Medaillen bzw. kenn Literatur?
Danke im Voraus

Michael Hille[/img][/url]
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22.jpg
Medaille 3, Rückseite
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Medaille 3, Vorderseite
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Medaille 2, Rückseite
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Medaille 2, Vorderseite
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Medaille 1, Vorderseite

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mi 06.07.05 10:50

Hallo michael-hille,
Willkommen hier im Forum. :D
Da hast Du ja ein paar nette Medaillen vorgestellt.

Antonio Pisano (auch Pisanello genannt) wird als Begründer der Medaillenkunst angesehen. Geboren vor 1395 gest. um 1456, italienischer Maler und Medailleur, mutmaßlich Schüler von Stefano da Verona, in verschiedenen Städten künstlerisch tätig (u.a. Verona, Venedig, Mantua, Mailand, Rom, Neapel).
Seine Renaissancemedaillen sind Gussmedaillen die oftmals ziseliert waren.

Bekannte Medaillen von ihm:
Auf den byzantinischen Kaiser Johannes VIII. Palaiologos (1438)
Auf Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand (um 1441)
Francesco Sforza (um 1441)
Lionelle d´Este (1444)
Cecilia Gonzaga, Tochter des Markgrafen Gianfrancesco von Mantua (1447), gekennzeichnet mit OPVS PISANI PICTORIS (Werk des Malers Pisano).

Übrigens war Johann Wolfgang Goethe einer der eifrigsten Sammler von Renaissancemedaillen. In einen Buch (das auch heute durchaus noch erhältlich ist) findest Du viele der existierenden Medaillen:
Jochen Klauss: Goethe als Medaillensammler, Böhlau Verlag 1994.
Deine im Bild vorgestellten Medaillen (Bild 24+25) sind dort mit Beschreibung enthalten (als Nr. 2 - Bronzemedaille 1446 auf Sigismondo Malatesta).

Der Wert echter Renaissancemedaillen ist sehr hoch, durchaus mehrere hundert Euro bis in den 4-stelligen Bereich. Eine Ferndiagnose ist mir allerdings nicht möglich, da müssten Experten dieses Gebietes ran, z.B. renommierte Auktionshäuser.
Der Hinweis auf die Echtheit ist hier besonders wichtig, weil diese Medaillen über die Jahrhunderte sehr oft nachgegossen wurden, wobei auch alte Nachgüsse durchaus ihren Preis haben.
Gruß Lutz12

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Beitrag von michael-hille » Mi 06.07.05 11:08

Hallo Lutz12,

ganz vielen Dank für Deine schnelle Hilfe :D . Werde meinem Bekannten vorschlagen, die Medaillen zur Auktion zu geben (auch wegen der Prüfung auf Echtheit. Hast Du eventuell noch eine Empfehlung, zu welchem? Gruß Michael

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Beitrag von Lutz12 » Mi 06.07.05 11:53

Hallo michael-hille,
Künker wäre da sicher eine gute Adresse
http://www.kuenker.de/cgi-bin/kuenker/d ... ineAuktion
Ob speziell für diese Medaillen ein anderes Auktionshaus die bessere Referenz ist weiß ich nicht, Künker ist zumindest auch international sehr bekannt. Die Medaillen sind ja nicht nur in Deutschland sehr gesucht.
Gruß Lutz12
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Beitrag von klaupo » Mi 06.07.05 15:56

Hallo,

neben Pisanello sollte man die beiden anderen Künstler nicht unerwähnt lassen: das Stück oben stammt im Original von Sperandio von Mantua (geb. ca. 1425 - 1428, gest. nach 1504), der lange im Dienst der Fürsten von Este und des Hauses Gonzaga in Mantua stand.

Die mittlere Medaille ist ein Werk des Matteo de Pasti (Lebensdaten unbekannt, tätig zwischen 1441 und 1467/68 ). Sie stellt - in einer von mehreren Variationen je nach dem Titel, den er grade führte - den berüchtigten Condottiere Pandolfo Sigismondo Malatesta dar (geb. 1417, Fürst von Rimini und Fano 1432 - 1468), der überwiegend in Diensten des Papstes sein Unwesen trieb. Die Rückseite zeigt seine Festung in Rimini. Diese Medaille war zwar nicht eigentlich selten (man hat Massen davon für die Auffüllung eines Fundaments verwendet, die Quelle ist mir leider nicht zur Hand), aber sie ist dennoch als Original in Toperhaltung (!) wegen ihrer kunstvollen Darstellung ein sehr gesuchtes Stück. Asta VIII in Lugano rief am 11. Oktober 2001 zwei gelochte Originale mit 10.000 bzw. 9.000 $ aus.

Mindestens ebenso berühmt und gesucht wie die Malatesta-Medaille sind übrigens die Stücke, die dieser Raubritter von seiner Geliebten Isotta degli Atti (geb. 1432/33, gest. 1474) herstellen ließ, und da sie ganz gut in diesen Kontext paßt, stelle ich sie hier mal kurz vor. Ich hab sie leider nur als Bild!

Gruß klaupo
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isotta-3.jpg

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Beitrag von michael-hille » Mi 06.07.05 16:55

Hallo Klaupo,
Hallo Lutz12,

man, kennt Ihr Euch hier gut aus. Das zu recherchieren hätte mich eine Unmenge an Zeit gekostet.

Wenn die Medaillen echt sind werden wir uns erkenntlich zeigen :D .

Viele, vielen Dank.

Gruß Michael

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Beitrag von Lutz12 » Fr 15.07.05 21:40

Zumindest kannst Du ja mal berichten, was daraus geworden ist. Auch die Aussage der Fachleute wäre interessant.
Gruß Lutz12
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Beitrag von finemedals » Sa 13.06.09 15:04

gelöscht, da Anfrage erledigt

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