Dürer-Medaille für 294.000,- Euro

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Lutz12
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Dürer-Medaille für 294.000,- Euro

Beitrag von Lutz12 » Mo 12.12.05 20:47

Heute als dpa-Meldung in der Zeitung gelesen. Da sage nochmal jemand Medaillen sind nichts wert 8)
"Dürer-Medaille für 294.000 Euro versteigert
London (dpa). Eine von dem Renaissance-Künstler Albrecht Dürer gefertigte Medaille hat bei einer Versteigerung in London einen Rekordpreis von umgerechnet 294000 Euro erzielt. Wie das Auktionshaus Morton & Eden mitteilte, hatte Dürer (1471 - 1528) die Medaillen 1521 ursprünglich für Kaiser Karl V. hergestellt, der sie bei einem Besuch in Nürnberg entgegennehmen sollte. Weil die Pest ausbrach, wurde der Besuch jedoch abgesagt. Es handele sich um eines von zehn noch existierenden Exemplaren, hieß es in London. Ersteigert wurde die Medaille von dem auf Münzen spezialisierten New Yorker Kunsthändler Stack´s. Der Schätzpreis hatte den Angaben nach bei 100000 bis 150000 Euro gelegen"
PS: Zu Dürer-Medaillen gibt es ein ausführliches Buch (Matthias Mende: Dürer-Medaillen, Münzen, Medaillen, Plaketten von Dürer, auf Dürer, nach Dürer, herausgegeben von den Stadtgeschichtlichen Museen Nürnberg und dr Albrecht-Dürerhaus Stiftung e.V. 1983).
Gruß Lutz12
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klaupo
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Beitrag von klaupo » Mo 12.12.05 23:38

Hallo Lutz,

typisch Presse ... :D Mit Dürer können Otto Normaljournalist und Otto Normalersteigerer was anfangen, mit Hans Krafft dem Älteren (1481 - 1542) nicht. Der nämlich war der Stempelschneider und Münzmeister in Nürnberg, der für das Kunstwerk verantwortlich war. Lediglich der Entwurf stammt von Dürer, der bei der Heraldik von Willibald Pirkheimer beraten wurde. Zu Rate gezogen wurde ferner Johannes Stabius aus Augsburg, kaiserlicher Historiker und Gelehrter, der die korrekte heraldische Gestaltung überprüfte. Hans Krafft besorgte dann die Prägung: Der Rohling wurde zunächst mit dem Relief gegossen und danach überprägt. Hinter dieser Medaille stand u.a. die Absicht, dem Kaiser die künstlerische und handwerkliche Leistungsfähigkeit Nürnbergs zu demonstrieren. Der Besuch im Jahr 1521 wurde dann abgesagt, und als Karl V. schließlich 1540 doch noch nach Nürnberg kam, war die Medaille als Präsent leider nicht mehr verwendbar, da dem Kaiser mittlerweile ein Bart gewachsen war. :D

Ein Kunstwerk ist es wirklich geworden, auch wenn es den Adressaten nicht erreichte.

Gruß klaupo
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Karl5-3n.jpg

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mo 12.12.05 23:49

Hallo klaupo,
Ja ich erinnere mich an die Hintergründe (hatte es mal vor längerer Zeit gelesen). In oben zitierten Buch ist dies wohl vermerkt, ich habe es aber aus Zeitgründen nicht nochmal im Detail nachgelesen. - So ist es wenn man der Presse ungeprüft Vertrauen schenkt :wink: .
Schön, dass Du das Bild angefügt hast - aus Deiner Sammlung??? 8O
Gruß Lutz12
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Beitrag von klaupo » Di 13.12.05 00:29

... - aus Deiner Sammlung???
.... schön wär's! :D

Gruß klaupo

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Beitrag von Lindner » Mi 15.10.08 17:29

Ich habe hier jetzt mal eine ernstgemeinte Frage....
Ich habe genau diese Medallie. Ich hab das gesammte Internet durchforstet und versucht herauszufinden, was es denn für eine ist und wieviel sie wert ist.

An wen wende ich mich wenn ich sie verkaufen will? Ich selbst bin kein Sammler und es wäre sehr schade, wenn sie bei mir nur rumliegen würde...
Wendet man sich mit sowas an ein Auktionshaus, oder eher an ein Museum, oder wie läuft es denn normalerweise ab? Ich habe leider wirklich keine Ahnung.

mit freundlichem Gruß xxx

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Beitrag von Dietemann » Do 16.10.08 19:17

Vielleicht machst Du ersteinmal ein Bild (scan) Deiner Medaille, dann könnte man etwas mehr sagen. Grundsätzlich ist es eher unwahrscheinlich, dass so eine Medaille einfach so herum liegt, da würde ich eher auf einen Nachguss tippen.

Am einfachsten ist es, Du gehst zu einem seriösen Auktionshaus oder mehreren und fragst, ob sie die Medaille in ihre Auktion nehmen und zu was für einem Preis.

Gruß Dietemann

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Beitrag von wpmergel » Do 16.10.08 19:28

klaupo hat geschrieben:
... - aus Deiner Sammlung???
.... schön wär's! :D

Gruß klaupo
... die Hoffnung stirbt zuletzt :lol:
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
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