Medaille von 1734 - Bitte um Bestimmungshilfe

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Lutz12
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Medaille von 1734 - Bitte um Bestimmungshilfe

Beitrag von Lutz12 » Di 22.08.06 20:26

Hallo,
Das Exemplar mit der Jahreszahl 1734 (?) sieht aus wie mit Sandstrahlen behandelt. Dazu kommt ein Doppelschlag bei der Prägung, der die ohnehin schlechte Lesbarkeit weiter beeinträchtigt. Die Um- und Inschriften könnten deshalb teilweise falsch wiedergegeben sein. Ich bitte um Nachsicht.
Beschreibung:
48,6 mm, 27,9 g, wahrscheinlich Zinn
VS: Baum, in den ein Blitz aus den Wolken einschlägt, davor ein Garten (?) mit einer Person
Umschrift: ALTA RUIT CEDRVSSYL VAETREPIDATE MENORES, im Abschnitt 4 Zeilen: AGIFATA FERICLIS TVTIOR IN SOLEME MOEHIBVS MOSSEBERG A C MDCCXXXIV
RS: Meer mit Schiffen, Nixe, aus den Wolken bläst ein Engel Sturm, Umschrift: leider nur Einzelbuchstaben lesbar, deshalb gebe ich sie hier erstmal nicht wieder, Im Abschnitt 11 Zeilen Schrift, ebenfalls fast unleserlich
Ja, ich weiß, es ist mit den dürftigen Angaben eine harte Nuss. Aber ich hoffe wie so oft auf Eure sachkundigen Tipps.
Danke
Lutz12
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Beitrag von klaupo » Di 22.08.06 21:49

Hallo Lutz12,

ein spannendes Stück! Eine Lösung habe ich noch nicht, aber vielleicht ein paar Ansätze? Nach meiner Deutung geht die Medaille auf den Tod einer hochgestellten Persönlichkeit im schwedischen Mosseberg (heute Mjösjöberg) im Jahr 1734.

ALTA RUIT CEDRUS SYLVAE TREPIDATE MINORES, in etwa "Die hohe Zeder des Waldes wurde gefällt. Erbebt, ihr Geringeren."

Ich hoffe für den Rest auf die Experten! :wink:

Gruß klaupo

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Beitrag von clarino » Di 22.08.06 21:53

http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 5&Lot=1038


Hallo Lutz12, wahrscheinlich ist das die Lösung . . . . .

Dein Stück wird eine schlechte Kopie davon sein . . . oder ?

Gruß Clarino

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Beitrag von klaupo » Di 22.08.06 22:21

Oh je, ich hätte besser die Finger von der Tastatur gelassen! :D

Gruß klaupo

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Di 22.08.06 23:14

Danke clarino - Volltreffer! :D Bei so einem Stück, kann man sich auch mit einer wie auch immer gearteten Nachahmung begnügen.
@klaupo: Dank auch an Dich, im Forum wollen wir ja auch über Stücke diskutieren - Vermutungen anstellen - Vermutungen in Frage stellen - weitersuchen - eingrenzen - forschen etc. Jede Äußerung hilft dabei weiter - auch wenn sie ausnahmsweise mal nicht sofort ins Schwarze trifft - das macht ja auch den Reiz mit aus - die Beschäftigung mit ausgefallenen Stücken, als solches sehe ich das Original schon. Insofern schätze ich jeden Deiner Kommentare.
Und keine Bange es wird weitere Rätsel von meiner Seite geben.
Danke an Euch
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Beitrag von wpmergel » Mi 23.08.06 21:59

klaupo hat geschrieben:Oh je, ich hätte besser die Finger von der Tastatur gelassen! :D

Gruß klaupo
bloß nicht :onfire:
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
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Marc
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Beitrag von Marc » Do 24.08.06 03:05

Davon gibt es auch Stücke in Silber und Zinn (Resch 136/137) :
Gold 42g, Silber 52,5 & 34,7, Zinn 39g

Deine sieht aber wie ein bemahlter Gipsabguß aus ( machte man früher um Sammlungslücken zu schließen ). hört sie sich metalisch an, wenn du vorsichtig dagegenklopfst ?

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Beitrag von Lutz12 » Do 24.08.06 10:16

Hallo Marc,
Im Vergleich zu der von Dir genannten Zinn-Variante wäre mein Stück untergewichtig (27,9 zu 39 g). Die Medaille ist recht dünn, aber eindeutig metallisch, hat aber nicht den "Silberklang"aber auch nicht den dumpfen Ton von Bleigüssen. Der Eindruck des "sandgestrahlten" habe ich durch die Mattierung und die gleichmäßige Färbung, die keine Anzeichen von Bemalung zeigt, wenn das Stück auch beim ersten Eindruck so aussieht, als sei es mit Silberbronze gestrichen. Ich halte es für einen Abguss (Durchmesser 48,6 zu 51 mm, und natürlich die verwaschenen Details) von einem Stück, das im Original einen Doppelschlag zeigt. Und clarino hat natürlich recht mit dem Einwand, dass es sich um eine schlechte Kopie handelt (zumindest in dem Zustand).
Für mich ist es aus mehreren Gründen interessant:
- Medaillen von Siebenbürgen habe ich noch nicht in den Händen gehabt
- besser eine schlechte Nachbildung einer historischen Medaille als eine echte moderne PP-Medaille
- als "Lehrstück" um Techniken und Formen von Nachbildungen zu ergründen

Nur mal so am Rande - einen finanziellen Wert habe ich nie vermutet .
Lutz12
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