Franz Joseph und Elisabeth Medaille

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taurisker
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Franz Joseph und Elisabeth Medaille

Beitrag von taurisker » Mo 16.06.08 10:25

Servus zusammen,

kürzlich habe ich auf uns bekannter Auktionsplattform von einem Verkäufer aus Innsbruck folgendes Exemplar gewinnen können:

Österreich Habsburg, Franz Joseph 1848-1916
AR-Medaille Wien 1854, Medailleur K. Lange
Auf seine Vermählung mit Elisabeth v. Bayern
Av. Doppelbüste des Brautpaares Kaiser Franz Joseph und Elisabeth von Bayern
Rv. Trauungsakt in der Augustiner Kirche in Wien, zelebriert von Kardinal Rauscher
55,8mm 80,0g Ref.: Horsky 3764(?) oder Hauser 297(?)

Dazu hätte ich an die Habsburg-Spezis folgende Fragen:

- wie häufig/selten sind diese Stücke? Wie hoch war in etwa die Auflage dafür?

- welche Bedeutung hat die Punze "A" am Rändel?

- ich habe aus Referenzen in Coinarchives festgestellt, dass das Gewicht der Stücke zwischen 80-87g schwankt, welchen Grund hat das?
http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 94&Match=1

- das Stück ist abgesehen von einem kleinen Randschaden bzw. einem kleinen Chip am Rand in vorzüglicher Erhaltung, wie wertmindernd sind diese Beschädigungen?

- wie ist eure Einschätzung bezüglich der Erhaltung des Stückes?

- wie ist eure Einschätzung bezüglich des Wertes der Medaille gemessen an der Häufigkeit und der vorliegenden Erhaltung?

Bin gespannt auf eure Meinung, danke im Voraus :-)

@payler ... wenn Du das Stück lieber bei den Medaillen siehst, ich habe wegen des Österreich Bezuges bewusst hier eingestellt, dann bitte verschieb es dorthin und lass einen Shadow da zurück, danke!

Salü
taurisker
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franz_sisi_ivnct1854_rand.jpg
franz_sisi_ivnct1854.jpg

payler
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Beitrag von payler » Mo 16.06.08 10:29

Mache ich gerne!

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mo 16.06.08 19:32

Hallo taurisker,
über die Silberausgabe habe ich nichts, die Bronze-Variante wird mit 100 bis 200 Euro gehandelt (vz-Stgl), die Silberstücke sind in der Regel seltener und damit nicht nur wegen dem Edelmetall höher gehandelt. Zu den Auflagen findet man selten Angaben, sind aber deutlich geringer als bei heutigen Medaillenausgaben. Als Literaturquellen habe ich hier außerdem noch:
Witt. 3091, Wurzbach 2708, Hauser 297.
Gewichtsschwankungen bei Medaillen sind eher die Regel als die Ausnahme, es sind eben keine Zahlungsmittel mit garantierten Eigenschaften. Bei der Bronze-Variante kenne ich Gewichtsspannen von 60 bis 82,5 g.
Bei der Randpunze bin ich mir nicht sicher, deshalb nur Spekulationen: A kann für die Münze Wien stehen, aber auch A(rgentum) bedeuten. Außerdem könnte es auch Zeichen einer Nachprägung sein, weil österreichische Medaillen gern offiziell nachgeprägt wurden und am Rand oder im Feld gekennzeichnet wurden. Meine Anfrage an die Münze Wien vor Jahren wurde dagegen platt abgeschmettert: " Es werden keine Nachprägungen hergestellt", dumm nur, dass ich eine ganze Reihe dieser NP mein Eigen nenne und z.B. auch in der Verkaufsliste von Strothotte (hoffe, das dies nicht als Werbung gesehen wird) die Belieferung mit Nachprägungen beschrieben wird.
PS: ein wirklich schönes Stück
Lutz12
:D
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Beitrag von *EPI* » Di 17.06.08 09:37

Von einer anderen österreichischen Medaille von Franz Joseph, die ebenfalls mit diesem A punziert ist, ist mir bekannt, dass mit dieser Punzierung Nachprägungen gekennzeichnet wurden (vermutlich ältere Nachprägungen).

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Beitrag von taurisker » Di 17.06.08 13:21

Hallo Lutz, hallo EPI,

vielen Dank schon mal für die Info und für Eure Meinung!

Ich denke doch, dass ich das Stück dem Verkäufer zurückgeben werde, die Medaille war nämlich im Angebot mit 87,5g beschrieben und von den Beschädigungen am Rand wurde auch nichts erwähnt ... vorzüglich/stempelfrisch ist es dadurch nämlich nicht mehr wie beschrieben und nur für ein solches Exemplar war ich bereit gewesen die 220 Euro die es mich bei Hammerschlag gekostet hat darin zu investieren, das ist schon etwas zu viel Kohle um solche Abstriche zu akzeptieren.

Beeindruckende Silberscheiben sind es trotzdem, schade, wäre eine prima Ergänzung zu den beiden Gulden (1 Florin zur grünen Hochzeit 1854 und ein Doppelgulden zur Silberhochzeit) zum Vermählingsanlass die ich besitze gewesen.

Salü
taurisker

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Beitrag von saigerteufe » Fr 20.06.08 11:50

del
Zuletzt geändert von saigerteufe am Di 16.06.09 14:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Lutz12 » Fr 20.06.08 14:54

saigerteufe hat geschrieben: der "A" Stempel im Kreis ist garantiert eine Neuprägung
Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn das A für Wien steht, kann es auch eine Originalmedaille sein. Die (für mich unbeantwortete) Frage ist seit wann es Randpunzen gibt und was sie bedeuten. Vielleicht läßt sich auch eine zeitliche Abfolge feststellen?
Ein ähnliches Thema haben wir schon mal für französische Medaillen besprochen, wo mittlerweile Klarheit besteht.
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Beitrag von payler » Fr 20.06.08 15:13

Ich glaube auch nicht an Nach/Neuprägung - hat jemand den Montenuovo?

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Beitrag von Lutz12 » Fr 20.06.08 15:19

payler hat geschrieben:hat jemand den Montenuovo?
Den hab ich gerade vor mir liegen, dort ist es die Nr. 2675 (55 mm, 87,4 g). Zum Thema Randpunzen steht aber im gesamten Werk nichts beschrieben.
Lutz
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Beitrag von klaupo » Fr 20.06.08 15:32

In einem anderen Forum, das hier leider nicht genannt werden darf (Blödsinn!) ging es vor längerer Zeit um eine österreichische Medaillle auf den Besuch des Suezkanals von Franz Josef, die auf dem Rand das gleiche A aufwies. Eine Anfrage bei einem namhaften Auktionshaus bestätigte, daß dieses A nur auf Nachprägungen (besonders älteren) zu finden sei.

Gruß klaupo

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Beitrag von payler » Fr 20.06.08 16:00

Lutz12 hat geschrieben:
payler hat geschrieben:hat jemand den Montenuovo?
Den hab ich gerade vor mir liegen, dort ist es die Nr. 2675 (55 mm, 87,4 g). Zum Thema Randpunzen steht aber im gesamten Werk nichts beschrieben.
Lutz
Danke für`s nachschauen!

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Beitrag von upuaut » Fr 20.06.08 16:02

hallo,

also meines wissens wurden von diesen medaillen nur spätere abschläge in kupfer gemacht und nicht in silber.

zu der A punze im rand könnte es natürlich auch ein sammlerpunze sein.
mfg

upuaut

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Beitrag von payler » Fr 20.06.08 16:08

Habe mal eine Anfrage an das KHM gemacht. Mal sehen?


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Beitrag von payler » Fr 20.06.08 16:22

Antwort vom KHM-Münzkabinett:
Soweit ich weiss, ist das "A" lediglich die Edelmetallpunze des
Hauptmpünzamtes - hat nichts mit Nachprägung zu tun!
p.s.
nach dem Foto ist das Stück sicher echt!

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