Bestimmung einer Medaille

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Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Nespora52 » Di 18.06.13 16:20

Werte Damen und Herren,

wieder zeigt sich einmal mehr ,die Anfragen an das Forun sind immer am zweckdienlichsten,
heute bitte ich um Bestimmung einer Medaille.
Sie wiegt 8,73 gr. , hat einen Durchmesser von 29,0 mm und ist 2,13 mm dick.
Ich vermute, der Friedrich 3 wurde 1888 geprägt aber für welchen Anlass ? Auch kommen Fragen nach dem Material auf,
da der geriffelte Rand Grünspahn angesetzt hat ?

mit bestem Dank im voraus
Dateianhänge
Rs- Hg. Georg.jpg
Vs-Friedrich 3.jpg

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von fareast_de » Di 18.06.13 17:16

Diese Medaillenprägung um 1888 ist wohl als "Talisman für Berittene (Kavalleristen, Kutscher etc.)" ausgegeben worden, wie uns die Umschrift über dem St. Georg zeigt.
Das Material dürfte versilbertes Kupfer oder Bronze sein. Derartige Medaillen sind häufig und kommen auch heute noch reichlichst vor.

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Lutz12
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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Lutz12 » Di 18.06.13 19:43

Beim Material würde ich auf Zink vernickelt tippen. Die St. Georg-Seite ist den St. Georg-Medaillen (Münzen) entnommen, die Kombination mit Friedrich III. ist mir bisher nicht untergekommen, aber wohl der Besonderheit des 3-Kaiser-Jahres 1888 zuzuschreiben. Die Entstehungszeit kann dabei auch kurz nach 1888 sein, auch wenn Friedrich III. als Kaiser betitelt wird, was er ja nur im Jahr 1888 war. Ob die Kombination der VS+RS einen Sinn hat, wie fareast schrieb - bin ich mir nicht sicher, vielleicht ist es beim starken Absatz von Kaiser Friedrich-Medaillen zu dieser Zeit ganz einfach ein gutes Geschäft gewesen für jeden Geschmack etwas auf Lager zu haben.
Auf jeden Fall ein schönes Belegstück, bei der von mir vermuteten Materialkombination sind Top-Erhaltungen schwer zu bekommen.
Gruß Lutz
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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von fareast_de » Di 18.06.13 20:22

Am häufigsten sieht man die Medaillen mit der Rs. Friedrichs III. mit dem Spruch "Lerne leiden, ohne zu klagen". Oft in der angeblichen, zittrigen Handschrift des 99- Tage- Kaisers. Um die Leiden und das Sterben dieses Monarchen gab es damals einen regelrechten Medienhype. Er war in großen Teilen der Bevölkerung aufgrund seiner liberalen Einstellung sehr beliebt, und es wurde in späteren Zeiten oft spekuliert, was aus dem Kaiserreich geworden wäre, wenn nicht Wilhelm II., sondern er selbst für einen längeren Zeitraum die Regentschaft übernommen hätte.

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Nespora52 » Di 18.06.13 22:57

vielen Dank für die prompte Antwort ,endlich kann ich auch diese Medaille ausführlich beschriften ,die Schriftzüge
der Vorderseite in der Art und in Kombination mit der Rückseite konnte ich im Internet nicht dargestellt finden .

Danke

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Lutz12 » Di 18.06.13 23:00

Nachtrag: die meisten Medaillen dieser Art haben eine Originalöse, die allerdings in vielen Fällen nachträglich entfernt wurde. Vielleicht kannst Du mal "oben" schauen, ob es Anzeichen für eine entfernte Öse gibt.
Gruß Lutz
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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Numis-Student » Mi 19.06.13 10:39

und ich verschiebe noch zu Medaillen ;)
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Nespora52 » Sa 22.06.13 22:17

Der Rand der Medaille ist ringsherum einheitlich ohne Spuren einer ehemaligen Öse .der Grünspan hat den Rand schon
angefressen und ich glaubte es sei eine Riffelung auf dem Rand ,aber beim genaueren Betrachten scheinen gebogene
Ornamente durchzuschimmern. Was möge da wohl auf dem Rand drauf sein ?

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von fareast_de » Sa 22.06.13 22:27

Mein Verdacht ging eher in die Richtung, daß die Medaille mal gefaßt war. Allgemein darf man an die prägetechnischen Qualitäten dieser von Privatfirmen hergestellten Medaillen keine zu hohen Ansprüche stellen. Es gab Platzhirsche in dieser Branche wie Lauer/ Nürnberg oder M & W/ Stuttgart, aber auch eine Reihe von kleineren Betrieben, die weder besonders gute Stempelschneider noch die neuesten technischen Einrichtungen hatten. Als Negativbeispiel für oft künstlerisch nicht sehr gelungene Prägungen fällt mir die Firma Bergmann/ Hamburg ein.

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Re: Bestimmung einer Medaille

Beitrag von Nespora52 » So 23.06.13 22:17

Ich schließe mich deinen Verdacht an ,das die Medaille mal eingefasst war, der Rand bildete sicher in Verbindung mit dem
Metall der Einfassung den Grünspanbelag ? ,oder weil der Rand dann einfach nicht mehr mit den Fingern abgewischt werden
konnte.

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