Bestimmung einer großen alten Medaille

Diskussionen rund um Medaillen, Medailleure, Jetons, Rechenpfennige

Moderator: Lutz12

Antworten
Kissenberth
Beiträge: 4
Registriert: Fr 06.09.13 16:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Bestimmung einer großen alten Medaille

Beitrag von Kissenberth » Fr 06.09.13 17:34

Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich habe mich hier neu angemeldet mit der Hoffnung auf Hilfe bei der Bestimmung einer augenscheinlich alten Medaille. Sie befindet sich laut Familienüberlieferung schon ca. 80 Jahre im Familienbesitz aber keiner weis um was es sich dabei konkret handelt. Bei unserer Internetrecherche sind wir sehr schnell an unsere Grenzen gestossen. Wir konnten lediglich die Jahreszahl 1728 ermitteln, wissen aber nicht ob das Stück tatsächlich so alt ist oder ob nur auf ein historisches Ereignis aus diesem Jahr Bezug genommen wird. Zur Beschreibung: die Münze ist vergleichsweise groß und schwer, Durchmesser 6,7 cm, Stärke 0,5 cm, Gewicht 147 Gramm, Material ??. Der Zustand ist leider schon sehr gebraucht. Es würde uns freuen wenn es im Forum vielleicht ein Mitglied gibt, das uns bei der Bestimmung freundlicherweise behilflich sein kann (Alter, Anlass der Prägung, Material, evtl. Wert).
Freundliche Grüsse
Kissenberth
Medaille 001.JPG
Medaille 002.JPG

Benutzeravatar
platinrubel
Beiträge: 1018
Registriert: Sa 06.09.08 10:40
Wohnort: Wien
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Bestimmung einer großen alten Medaille

Beitrag von platinrubel » Fr 06.09.13 18:13

Katalog Otto Helbing Auktion vom 14. Juli 1919:
Lot.No.2962

Friedrich Wilhelm I. 1713/40. Med. 1728 (v. Heinrich Paul Groskurt) a. d. Gegenbesuch
Friedrich Augusts I. (Augusts II.) von Sachsen-Polen in Berlin.
AV: FRIDERICVS WILHELMVS D ■ G • REX BORVSS ■ EL • BR •
Geharn. Brustb. mit Zopf u. Ordensband rechts. Rs: Auf e. Bande: VIS NVLLA RECIDET- Zwei
auf Säulen sitzende Adler tragen in d. Schnäbeln die Enden des von göttlicher
Hand gehaltenen gordischen Knotens; im Abschn: HOSPITI REGI i
GRATAM VICEM REFERENTI | MENS • MAI ■ MDCCXXVIII
Literatur: Henck. 1345 Amp. 11290 (beide nur Blei u. mit irrtümlichem Anlaß). Daßd. 1315.
67 Mm. 121,5 gramm

Im Katalog des Justizrathes Reimmann ist das Gewicht mit 117.5 Gramm angegeben.
Könnte sich um ein original aus dem jahr 1728 handel.

Kissenberth
Beiträge: 4
Registriert: Fr 06.09.13 16:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Bestimmung einer großen alten Medaille

Beitrag von Kissenberth » Fr 06.09.13 18:47

Hallo Platinrubel,
vielen Dank für die prompte und vor allem ausführliche Information. Hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Respekt. Das verwendete Material Blei erklärt jetzt auch das hohe Gewicht.
Freundliche Grüsse
Kissenberth

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6423
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 1340 Mal

Re: Bestimmung einer großen alten Medaille

Beitrag von Zwerg » Fr 06.09.13 21:10

Nachtrag:
Die Medaille ist außerordentlich selten.
In Bronze hat ein allerdings weitaus besser erhaltenes Exemplar 2001 einmal 4.100 DM auf einer Auktion erzielt.
Ein Vergleich ist aber sehr schwierig. Bleimedaillen werden viel billiger gehandelt, da - wie auch hier der Fall - Die Qualität aufgrund des weichen Materials schlechter ist.

zur Historie:
Im Januar 1728 machte König August der Starke einen Besuch in Berlin. Im Mai folgte dann ein Gegenbesuch des Königs Friedrich Wilhelm mit seinem Kronprinzen in Dresden.

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

Kissenberth
Beiträge: 4
Registriert: Fr 06.09.13 16:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Bestimmung einer großen alten Medaille

Beitrag von Kissenberth » Sa 07.09.13 13:28

Hallo Zwerg,
vielen Dank für den informativen Nachtrag.
Freundliche Grüsse
Kissenberth

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste