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Früher, als ich anfing Münzen zu sammeln, hatte ich mich schon immer für die Metallverarbeitung interessiert und mir dabei auch das Walzen der Bleche aus unedlen Materialien angesehen.
In den Blechwalzwerken werden die Bleche aus Knüppeln gefertigt, die solange durch die Walze gehen, bis das Blech die entsprechend Dicke hat.
Dabei passiert es, dass eine "Zunge" des Bleches umschägt und damit dieses Blech aber weiter verwalzt wird.
Jetzt entsteht ein Effekt, dass das fertige Blech die richtige Dicke hat, aber aus zwei Scheiben besteht. Das wird eine Dopplung genannt.
Beim Ausstanzen der Rohlinge kann noch alles gut zusammen halten, bei der Prägung entstehen aber auch Querkräfte (Fließen des Materials) die unweigerlich die beiden Dopplungsteile auseinander bringen.
Mein Pfennig ist genau auf diesem Wege entstanden.
Durchmesser : normal
Dicke : 0,7 mm
Gewicht : 1,12 g
Material : Kupfer plattiertes Eisenblech
In den Blechwalzwerken werden die Bleche aus Knüppeln gefertigt, die solange durch die Walze gehen, bis das Blech die entsprechend Dicke hat.
Dabei passiert es, dass eine "Zunge" des Bleches umschägt und damit dieses Blech aber weiter verwalzt wird.
Jetzt entsteht ein Effekt, dass das fertige Blech die richtige Dicke hat, aber aus zwei Scheiben besteht. Das wird eine Dopplung genannt.
Beim Ausstanzen der Rohlinge kann noch alles gut zusammen halten, bei der Prägung entstehen aber auch Querkräfte (Fließen des Materials) die unweigerlich die beiden Dopplungsteile auseinander bringen.
Mein Pfennig ist genau auf diesem Wege entstanden.
Durchmesser : normal
Dicke : 0,7 mm
Gewicht : 1,12 g
Material : Kupfer plattiertes Eisenblech
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Hallo Diwidat,
danke für deine gute Erklärung und dein Beispiel. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.
Was mich ja bei deinem Stück fasziniert: Der Schrötling für Pfenninge wurde ja durch Plattieren erzeugt, wo also in Temperaturbereichen gearbeitet werden müsste, die ein Zusammenhalten der Schichten gewährleisten... Dennoch scheinen auch da noch solche Fehler vorzukommen.
Schöne Grüße,
MR
danke für deine gute Erklärung und dein Beispiel. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.
Was mich ja bei deinem Stück fasziniert: Der Schrötling für Pfenninge wurde ja durch Plattieren erzeugt, wo also in Temperaturbereichen gearbeitet werden müsste, die ein Zusammenhalten der Schichten gewährleisten... Dennoch scheinen auch da noch solche Fehler vorzukommen.
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Die Plattierung der Eisenbleche ist meines Wissens nach durch Aufwalzen von Kupferfolie auf das warme (rot glühende) Blech erfolgt.
Dabei muss die Doppelung noch zusammen gehalten haben.
Auseinander gefallen ist die Münze vermutlich erst in der Zählmaschine oder noch später.
WER HAT DIE ANDERE HÄLFTE
Dabei muss die Doppelung noch zusammen gehalten haben.
Auseinander gefallen ist die Münze vermutlich erst in der Zählmaschine oder noch später.
WER HAT DIE ANDERE HÄLFTE

- Numis-Student
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Werden die monometallischen Schrötlinge auch bei Rotglut gewalzt, oder werden die in kaltem Zustand gewalzt ?
Jetzt bin ich schon in Altena, dem alten Zentrum der Schrötlingsherstellung, und kann diese Frage nicht beantworten ...
Schöne Grüße,
MR
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MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- johndoe
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Hmm, das wäre in der Tat eine Erklärung, würde auch die, wie aufgepresst wirkenden "Stücke" auf dem Nickel erklären. Ist die Oberfläche eigentlich glatt, oder eher uneben auf der "Bruch"-Seite. Die nahezu paralellen "Rillen" auf beiden Münzen, enstehen die durch das ursprüngliche Walzen? (siehe Bild) Und was ist mit den "Kerben" die relativ deutlich in dem umkreisten Bereich zu sehen sind.? Kann natürlich auch am Bild liegen. Eine Erklärung für das "Auseinanderfallen" ist deine Beschreibung vom Walzvorgang auf jeden Fall, zumindest kann ich es jetzt eher als Fehlprägung in Betracht ziehen.diwidat hat geschrieben:Dabei passiert es, dass eine "Zunge" des Bleches umschägt und damit dieses Blech aber weiter verwalzt wird.
Jetzt entsteht ein Effekt, dass das fertige Blech die richtige Dicke hat, aber aus zwei Scheiben besteht. Das wird eine Dopplung genannt.
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Jetzt habe ich mal meinen Scanner zum Mikroskop umfunktioniert, hapert aber etwas mit der Schärfe.
Die Spuren entstehen beim Walzen, da innen in der Doppelung nicht mehr die glatten Walzen wirken, sondern die Oberfläche des Gegenbleches. Die Riefen kommen sicher von der Streckung des Materials.
Als Fehlprägung (was für ein schönes Reizwort) würde ich die Dinger nicht bezeichnen, sondern als Schrötlingsfehler.
Die Spuren entstehen beim Walzen, da innen in der Doppelung nicht mehr die glatten Walzen wirken, sondern die Oberfläche des Gegenbleches. Die Riefen kommen sicher von der Streckung des Materials.
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