Eiraku ?

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Mistelbach
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Eiraku ?

Beitrag von Mistelbach » Mi 06.06.12 16:42

Hallo,

hier gleich noch ein Japaner(??)

Kann jemand diese Cash näher einordnen? Wenn sie aus Japan wäre dann "Momoyama-Periode". Es gibt ja auch die chinesische Vorlage. Da sind wohl nur geringe Unterschiede in der Schrift. Kennt die jemand?
RS leer. 3,287 g.

Beste Grüße, Mistelbach
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shanxi
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Re: Eiraku ?

Beitrag von shanxi » Mi 06.06.12 18:19

Auf der Zeno Seite zur Ming Vorlage hat jemand das gleiche Problem für 4 Münzen. In den Antworten sind auch ein paar Links gegeben worden.

http://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=1588&page=1

(Zur Zeit die obersten 4)

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pingu
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Re: Eiraku ?

Beitrag von pingu » Fr 08.06.12 20:12

Hallo,

bei allen japanischen Stücken ist der obere Strich im Schriftzeichen Ei (永) waagerecht (der Strich unter dem häckchenförmigen Punkt ganz oben). Beim vorgestellten ist dieser leicht nach links unten geneigt. Dieses Merkmal trat nur auf chinesischen Stücken auf.

Es gab nur eine offizielle japanische Ausgabe dieses Münztyps in Kupfer und daran anschließend noch 6 (nach David Hartill; Early Japanese Coins 9 + 2 Bita-Sen) weitere Auflagen in Kupfer. Diese sind alle private Herstellungen, die von den verantwortlichen Shogunen jedoch geduldet wurden. Die Stücke liegen im Gewicht unter den chinesischen Stücken.
Weiterhin gab es 2 Ausgaben aus Gold und 3 Ausgaben aus Silber.

David Hartill; Early Japanese Coins, listet für Gold 4 Ausgaben, davon kurioser Weise 3 als "Struck Gold" wovon mindestens eine aber gegossen ist und die anderen 2 Stücke Tempelmünzen aus dem 20. Jahrhundert sind. (mindestens eine der Tempelmünzen ist auch nicht aus Gold sondern Messing vergoldet, - das Stück liegt mir vor...)
Bei den Silbermünzen listet er 8 Ausgaben wovon jedoch mindestens 5 ebenfalls Tempelmünzen aus dem 20. Jahrhundert sind. (die Zuordnung erschließt sich mir jedoch noch nicht ganz, da mir Vergleichsstücke fehlen...)

Grüße
pingu
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Re: Eiraku ?

Beitrag von Mistelbach » Sa 09.06.12 16:33

Hallo pngu,

vielen Dank für die Mühe.

Im ebay USA sind einige Yong-Le auch mit geradem Strich. Ich gehe also davon aus daß der grade Strich auch in China vorkam, in Japan aber auf jeden Fall kein abfallender.
Im Zeno steht in einem Komentar daß auch eine Variante in raku (fehlender Querstrich rechts oben) auf Japan hinweist (bei einem Stück mit abfallendem Strich):

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=8746

http://charm.ru/images/coins/china/8746Eiraku_Tsuho.jpg

Ich verstehe Hartill aber etwas anders: bei 3.10 fehlt der Haken rechts unten am "L"
Mein Stück scheint jedenfalls alle Chinesischen Merkmale zu haben.

Beste Grüße, Mistelbach

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Re: Eiraku ?

Beitrag von pingu » Sa 09.06.12 18:05

Hallo,

die 3.10 bei Hartill hat auch den geraden Strich. Dies entspricht auch den Abrieben in einigen anderen Büchern (z.B. im JNDA-Katalog).
Mit ganz viel gut zureden ist er ein winziges Stück geneigt. In der Summe muss man aber immer alle Merkmale beachten.

Beim Stück auf Zeno wird wohl davon ausgegangen, das keine chinesische Variante von dem abweichenden Zeichen "raku" (Le) bekannt ist. Hartill hat die Münze zwar korrekt als japanisch erkannt, jedoch ist in meiner Literatur nicht der fehlende Strich am besagten Schriftteil als Maßgebend angegeben (wie bei Hartill), sondern die unvollständige Schreibweise, auf die mit dem rot markierten Strich (http://charm.ru/images/coins/china/8746Eiraku_Tsuho.jpg) hingewiesen wird. Durch den fehlenden (roten) Strich muss nach der Literatur das Stück zu Japan zugeordnet werden. Beim alleinigen betrachten des oberen waagerechten Striches jedoch nach China.
Für mich zumindest etwas zweifelhaft, da ich noch kein Stück mit dem fehlerhaften Zeichen "raku" (Le) und einem deutlich schrägen Strich beim oberen Schriftzeichen "ei" (yong) gesehen habe.

Grüße
pingu
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