Gegenstempel Nejd auf Maria Theresia Taler

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Canadian Coins
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Gegenstempel Nejd auf Maria Theresia Taler

Beitrag von Canadian Coins » Di 21.11.06 19:28

Hallo,

ich habe einen Maria Theresia Taler mit Gegenstempel Nejd gesehen, bei dem sich der Gegenstempel von den mir bisher bekannten Exemplaren unterscheidet.

Im Bild unten ist auf der rechten Seite der Gegenstempel dargestellt, wie ich ihn bisher immer auf Münzen gesehen habe - mit zwei "Punkten".
Auf der linken Seite, der Gegenstempel mit nur einem Punkt.

Können die Spezialisten hier weiterhelfen ?
Sind derartige Exemplare / Varianten bekannt ?
Leider fehlt mir die nötige Fachliteratur.

Schöne Grüße.
CC
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klaupo
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Beitrag von klaupo » Di 21.11.06 19:58

Hallo CC,

hier kannst du dir eine kleine Auswahl an Gegenstempeln auf MTT anschauen. Seit ich die durchgesehen habe, werde ich auf den Erwerb eines solchen Stücks verzichten.

http://www.zeno.ru/showgallery.php?cat=614

Ich finde es übrigens sehr klug von den Kommentatoren, die Kennzeichen der Fälschungen nicht aufzuzeigen.

Gruß klaupo

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Beitrag von Canadian Coins » Di 21.11.06 21:41

Hallo klaupo,

vielen Dank. Bei Zeno habe ich mir bereits einige Stücke angesehen - auch dort fand ich keines, welches der linken Darstellung des Gegenstempels entspricht.

Du wirst sicher mit Deiner Umsicht richtig liegen - insbesondere, was private Angebote derartiger Prägungen angeht, werde ich wohl auch von Käufen Abstand nehmen.
Der Anbieter, bei dem ich die Münze gesehen habe, ist Mitglied im VDDM und im Grunde wäre ich einem Kauf nicht abgeneigt, bis auf den fehlenden Punkt eben.
Diesbezüglich wird noch auf Hafner 126 verwiesen.

Gemeint ist wohl lt. Numispedia:
Hafner, Walter: Lexicon of the Maria Theresien Taler 1780 - H.D. Rauch und Walter Hafner, Wien, 1984.

Sollte jemand dieses Werk besitzen, wäre ich über eine kurze Information sehr erfreut, ob unter dieser Nummer eine Abbildung zu finden ist, welche obiger Darstellung entspricht.

Es bedarf natürlich keiner Frage, dass es durchaus sinnvoll und angebracht ist, öffentlich nicht genauer auf die Fälschungsmerkmale einzugehen.

Schöne Grüße.
CC

klaupo
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Beitrag von klaupo » Di 21.11.06 23:47

Hallo CC,

ich will dir dein Interesse nicht ausreden, aber du solltest sehr vorsichtig sein - auch bei renommierten Händlern, ohne ihnen damit Böses zu wollen! Es fehlen bei uns einfach die Kenntnisse, die anderweitig vorhanden sind. Und daß auch erfahrene Sammler diese Stücke falsch einschätzen können, kannst du hier nachlesen. Insbesondere lohnt sich 10-July-05 12:31pm .

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=18405&cat=614

@rati, ich hoffe auf dein Verständnis, aber der Thread ist wirklich lehrreich!

Gruß klaupo

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Beitrag von Canadian Coins » Mi 22.11.06 08:09

Guten Morgen klaupo.

Ich bin Dir durchaus dankbar, dass Du mir ins Gewissen redest und ganz ohne Frage ist meine Skepsis nun noch ausgeprägter.

Nicht nur der von Dir angegebene Beitrag von Vladimir Suchy, sondern auch der Beitrag von Chinasmith (9-July-05 2:41am) ist bereits Warnung genug.

Nun denn , dann werde ich mir wohl an diesen "heißen Eisen" nicht die Finger verbrennen.

Nochmals vielen Dank für Deine Mühe und von hier einen freundlichen Gruß an die Zeno-Spezialisten.

Beste Grüße.
CC

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Beitrag von Huehnerbla » Mi 22.11.06 19:45

Canadian Coins hat geschrieben: Hafner, Walter: Lexicon of the Maria Theresien Taler 1780 - H.D. Rauch und Walter Hafner, Wien, 1984.

Sollte jemand dieses Werk besitzen, wäre ich über eine kurze Information sehr erfreut, ob unter dieser Nummer eine Abbildung zu finden ist, welche obiger Darstellung entspricht.
Hallo CC,
weder im Werk selbst noch in den Nachträgen ist ein Gegenstempel mit nur einem Punkt abgebildet oder erwähnt. Alle Abbildungen zeigen zwei Punkte.

Nur ein Punkt würde auch gar keinen Sinn ergebeben, denn der Gegenstempel stellt die drei Buchstaben nun-dschim-dal dar (arabische Schreibweise von Nejd). Der fragliche Punkt gehört zum Buchstaben nun. Die einzige Schrift, die beim nun auf den Punkt verzichtet, wird nur in Nordafrika (Marokko, Algerien, Libyen) verwendet.
Gruß
Jürgen

"Morgen ist auch noch ein Tag", sagte die Eintagsfliege...

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Beitrag von Canadian Coins » Do 23.11.06 09:05

Guten Morgen Jürgen,

vielen Dank für Deine Information und Erläuterung.
Der Gegenstempel setzt sich überwiegend dunkel von der übrigen Oberfläche der Münze ab.
Für mich, als Laien in dieser Materie, machen Münze und Gegenstempel im Grunde einen authentischen Eindruck - nur eben hätte die gute Maria Theresia eigentlich ihr Augenlicht verlieren müssen.
In etwa an dieser Stelle vermisse ich nämlich diesen Punkt (Buchstaben).

Ein Bild der Münze findet sich unter :
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0052203791

Bei genauerem Hinsehen und mit entsprechender Vergrößerung meine ich jetzt im Bereich des Auges (genauer gesagt direkt unter dem Auge) eine Vertiefung zu erkennen.
Die ursprünglichen Konturen von Mund und Nase sind dort, wo sie überstempelt wurden, auch noch erkennbar.
Daher könnte ich mir vorstellen, dass die Stelle unter dem Auge der fehlende Teil des Buchstaben ist, nur dass der Bereich nicht entsprechend dunkel verfärbt ist, wie der übrige Teil des Gegenstempels und die Konturen des Auges darunter noch deutlich sichtbar sind.

Wie dem auch sei - eine interessante Diskussion um eine interessante Münze - aber angesichts der Informationen aus dem Zeno Forum und der dortigen Aussage, dass unter anderem in den 1960er und 1970er von einem Sammler diese Gegenstempel nachgemacht wurden, hat sich mein Kaufwunsch eigentlich in Luft aufgelöst.

Schöne Grüße.
CC

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