Käsch Münze

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pixxer
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Käsch Münze

Beitrag von pixxer » Do 14.08.08 09:51

Hallo Zusammen!

Auf meiner Suche nach Antiken habe ich im Vorbeigehen einmal diese Münze mitgenommen. Nichts Aufregendes, eigentlich ist sie nur als Anhänger für eine Freundin gedacht.

Trotzdem würde ich mich über eine kurze Bestimmung von euch Asien-Profis freuen!

Alles was ich bis jetzt weiß ist:

China, 10 Käsch
12,4 g
32 mm Durchmesser

Peking, Hu Pu Mint???

Danke schon mal im Voraus!

LG Pixxer
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Afrasi
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Beitrag von Afrasi » Do 14.08.08 10:41

Moin!
Kaiser Wen Tsung, Typ B-1, Hsien-feng Chung-pao (von oben nach unten und von rechts nach links), 10 (unten) Cash (oben), Board of Revenue in Peking(rechts), kleine Varinate, Craig # 1-6.1
Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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pixxer
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Beitrag von pixxer » Do 14.08.08 11:32

Hi Afrasi!

Super, danke für die schnelle Antwort! :)

Für einen totalen Laien auf diesem Sammelgebiet: 10 Cash, board of Revenue... ist die Übersetzung für die Rückseite? Was bedeutet dann das Hsien-feng Chung-pao auf der Vorderseite?

Und hast du noch einen ungefähren Prägezeitraum für mich? Wär ganz nett!

Danke nochmals!

Pixxer

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 14.08.08 15:11

Hallo pixxer!

Der richtige Name des Kaisers wurde aus Tabugründen nicht verwendet. Vielmehr regierte er unter einem Epochenamen ("nian hao"), der in diesem Falle, wie Du schon von Afrasi erfahren hast, Hsien-feng (nach neuer Transkription "Xian-feng") lautet. Wen Tsung (neu: Wen Zong) regierte von 1851 bis 1861.
"Board of Revenue" ist vielleicht am besten zu übersetzen mit "Schatzamt".
Chung-pao (neu: "zhong bao" heißt "schwere Münze", d. h. es ist als Zehner ein Mehrfachcash).
Die Münze ist gegossen, nicht geprägt.

Gruß

chinamul
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pixxer
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Beitrag von pixxer » Do 14.08.08 17:54

Hallo Chinamul!

Vielen Dank für deine ausführliche Übersetzung! Bei den Römern kann man sich ja mit seinen Maturakenntnissen weiterhelfen, aber hier... :wink:

Wie gesagt, die Münze ist als Anhänger gedacht und mit 3,50.- glaube ich nicht arg überbezahlt...

Danke für eure Hilfe!
Pixxer

diwidat
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Beitrag von diwidat » Fr 15.08.08 00:05

Da die Münze eine Fälschung ist, hast Du mit Deinen 3,50 nichts verdorben.
Ein echte Hsien-feng kostet etwa das 4 - 5fache bei den Fachhändlern.

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Beitrag von pixxer » Fr 15.08.08 08:56

@ diwidat:

Bist du sicher dass es eine Fälschung ist? Woran erkennst du das? Oder ziehst du diesen Schluss nur aufgrund des geringen Preises?
Denken die anderen Spezialisten hier auch dass es eine Fälschung ist?

Den Umstand des günstigen Preises verrate ich dir nach deiner Erklärung. :wink:

LG Pixxer

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Beitrag von chinamul » Fr 15.08.08 13:53

Auch ich habe da meine Zweifel. Die Münzen des Wen Zong waren in aller Regel recht sorgfältig gegossen, was man von Deinem Stück leider nicht behaupten kann. Nicht alles, was die Schriftzeichen verschwommen erscheinen läßt, ist Abnutzung. Vergleiche Deine Münze mal mit dem untenstehenden Exemplar aus meiner Sammlung, das auch Umlaufspuren zeigt.

Gruß

chinamul
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Beitrag von diwidat » Fr 15.08.08 13:59

Von diese Billigpreis Euphorie bin ich weit entfernt, auch wenn sie geschenkt gewesen wäre hätte ich das gleiche Urteil.

In diesen Zeiten des Herrn Hsien-feng wurde noch auf Qualitätsarbeit bei der Münzenherstellung geachtet.
Dazu gehörte eine saubere Bearbeitung der Münzen vor der Ausgabe.
Bei Deiner Münze ist das quadratische Loch noch voller Gussgrat und nicht sauber bearbeitet, dass durfte damals unter kaiserlicher Herrschaft nicht vorgekommen.
Nach einer Gewichtstabelle im Schjöth soll das Stück knapp 16 Gramm wiegen. Prüfe Deine mal daraufhin.

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Beitrag von pixxer » Fr 15.08.08 14:10

Hmmm... das ärgert mich jetzt schon ein wenig dass ich auf eine der chinesischen Massen-Fälschungen hereingefallen bin. :evil:

Ihr habt recht, mit dem Vergleichsfoto zur Hand sieht man kleine Unterschiede in der Verarbeitung. Vor allem das Quadrat rund um das Loch ist schlampig und sehr dünn gearbeitet.

Auch wenns nur für einen Anhänger dienen soll, eine Fälschung bleibt ärgerlich.

Das Stück stammt übrigens von einer ebay Auktion von Lanz... :?

Danke auf jeden Fall für euren scharfen Blick!!
Das ist das Gute hier im Forum, dass man sich auf die Urteile der Spezialisten verlassen kann...

LG Pixxer

@Horst: ich habe dir eine PN geschickt!

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Beitrag von diwidat » Fr 15.08.08 20:39

Da wäre meine Reaktion eine ganz andere:

Juhuh, wieder eine neue Fälschung für meine Schreckenskammer.

Meine sieht nämlich noch wüster aus.
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Beitrag von pixxer » Fr 15.08.08 20:57

Ja die schaut wüst aus! :D

Na gegen zeitgenössische (sprich antike) Fälschungen hab ich ja nichts, aber moderne Produkte die nur darauf abzielen Sammler zu täuschen.... muss nicht sein!

Lg Pixxer

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Beitrag von pixxer » Fr 22.08.08 10:15

So! Nachdem nun doch noch eine echte Hsien-feng den Weg in meine Sammlung gefunden hat (danke an dieser Stelle nochmals an einen bestimmten Moderator!! :D ) hat auch meine Fälschung ihre Funktion erfüllt. :wink: Hätte ich mich mit einem echten Stück eh nie machen getraut...
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Beitrag von pixxer » Fr 22.08.08 10:19

Eine Frage hätte ich noch, zu meiner Wissenserweiterung:

Kann man bei Cash Münzen generell sagen, dass ein Gußgrat an der Innenseite des Loches ein Fälschungsindiz ist? Wurde bei den echten Stücken immer viel Wert auf eine saubere Bearbeitung gelegt oder ist das von Kaiser zu Kaiser auch unterschiedlich?

Demnach wäre auch unten gezeigtes Stück ein Fake?

Danke für die Lehrstunde sagt
Pixxer
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Beitrag von chinamul » Fr 22.08.08 13:10

Zu dem Urteil, daß hier eine Nachahmung vorliegt, würde ich nicht in erster Linie wegen des unbearbeiteten Innenloches gelangen. Vielmehr ist es vor allem die wenig prägnante Ausformung der Schriftzeichen, die mich dazu veranlaßt. Es kommen auch schon mal echte Stücke des Wen Zong mit eher nachlässig versäuberten Löchern vor. Die höherwertigen Münzen ab den 50-wertigen aber zeigen alle exakt nachgearbeitete Mittellöcher.

Gruß

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