Und nun Mitbringsel Sri Lanka

[antisto]

Ich möchte hier ein paar der Münzen vorstellen, die ich in Sri Lanka erworben habe. Ich hoffe, die eher unscharfen Bilder reichen, sonst liefere ich gerne bessere Bilder nach.
Die ersten drei, von einem Straßenhändler erworben, dürften Fakes sein. Der 4 3/4 Stuiver-Barren ist mit 27,15 g (74 mm) eindeutig zu leicht, den 1 Stuive (11,2 g, 23 mm) gibt es nach KM von 1773 nicht und der 1/12 Rixdollar (10,95 g, 23 mm) mit dem Elefanten hat eine Fantasielegende.
Aber vielleicht könnt ihr mir meine Einschätzung noch mal bestätigen (oder auch nicht ).
Die auf den letzten beiden Bildern gezeigten identischen recht dicken Münzen (21 bzw. 20,5 g, 22/23 mm) halte ich für echt. Sie wurden mir als singhalesische Prägungen verkauft. Vielleicht kann mir hier jemand bei der richtigen Zuordnung weiterhelfen.
(Die anderen beiden Erwerbungen sind in der Zuordnung einfacher, so dass ich hier auf eine Vorstellung verzichte.)
Schon mal danke.
AS

[antisto]

Und hier die Fortsetzung.

[Afrasi]

Die unteren beiden Münzen scheinen echt zu sein. Ich habe aber im Moment keine Ahnung von wo.

[diwidat]

Hallo, erlabt, dass ich mich hier mit anhänge -
wenn sich der Ahnungsnebel lichten sollte, hab ich von diesen Dumps auch noch ein paar, von denen ich nicht weiß wo sie her kommen.
Offensichtlich stammen sie alle aus der selben Gegend.
Mein Lot ist aus Neu Delhi gekommen, was aber nichts zu sagen hat.

Durchmesser um 22 / 23 mm - Gew. um 20 Gramm

Der Herr W.H. Valentine hat mir nach einem Studium seines Buches (Moderne....) auch nicht helfen können.
Für einen Fingerzeig bin ich sehr dankbar.

Gruß diwidat

[diwidat]

meine Ceylon Barren Münze (Stuiver) ist in Deutschland erworben (gewesen -> zurück gegeben)
und hatte damals 90 DM kosten sollen. Nach Vergleich mit einem Original aus dem Landesmuseum
wurde die Fälschung sofot erkannt.

Gewicht und Größe sind damals leider nicht festgehalten worden.

[Afrasi]

Die beiden Inder sind "Do Dandis", was man in etwas mit Doppellinien(stücke) übersetzen könnte, gehören zum Herrschergeschlecht der Bhonslas in Maratha. Im KM werden sie als 2 Paisa der Hinganghat Mint (KM #26) verzeichnet. Diese Zuordnung ist auf Grund der Fundlage neuerdings jedoch für falsch befunden worden. Als Münzstätte wird nun Amravati genannt.

[antisto]

Danke für die umfangreiche Recherche; damit ist das Rätsel gelöst!
Interessant finde ich dabei, dass diese Münzen in einem großen Lot identischer Münzen (bestimmt bis 1000 Stück, allerdings habe ich außer diesen beiden nur geringe Erhaltungen ausmachen können) in einem Museumsshop in Sri Lanka auftauchten. Es handelt sich hier um das Historical Mansion Museum im Dutch Fort von Galle, eine riesige Kuriositätenanhäufung einschließlich diverser Münzen (inkl. DM-Münzen) eines einzelnen offenbar betuchten leidenschaftlichen Sammlers, dessen Exponate der Nachwelt zur Ansichtnahme ausgestellt werden. Wer mal in Galle ist, sollte das Museum unbedingt besuchen.
Ob die Münzen von Diwidat die gleichen sind, kann ich mangels entsprechender Sprachkenntnisse nicht sagen, dafür sind sie teils zu schwach erhalten, doch ich glaube nicht. Am ehesten erinnert mich die dritte von rechts an meine.
AS

[antisto]

Es gibt wohl verschiedene Varianten dieser Münze, was doch dafür sprechen könnte, dass die von Diwidat vorgestellten die gleichen sind.
http://www.worldofcoins.eu/forum/index.php?topic=6457.0
Oder von Poona: http://www.anwarscoincollection.com/201 ... tha-mints/
AS

[Afrasi]

Ja, ich gehe davon aus, dass Diwidats Münzen auch zu diesem Typ gehören.

Aber was meinst Du mit Poona?

[diwidat]

na, dann mal herzlichen Dank für die Auflösung.
Mit all den Nebeninformationen ist Maratha die Wirkliche Heimat der Münzen und Bhonslas I. der Münzherr.
Welche Münzstätte die Stücke "verbrochen" hat, ist anfänglich nicht die wichtigste Information - Danke

Gruß diwidat

[Afrasi]

Die Bhonslas waren ein Herrschergeschlecht. Die in Frage kommenden Könige sind Januji (AD 1753-1772). Raghoji II. (1788-1816) und Raghoji III. (1816-1853).