Mich beschäftigt gerade die Frage: Wie schaute wohl der Inhalt eines Geldbeutels im Mittelalter oder z.B. zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges aus?
Waren die Münzen bunt gemischt? Konnte es beispielsweise vorkommen oder war es gar Usus, dass ein kölner Kaufmann, nicht nur kölner Albus-Münzen in seinem Geldbeutel mit sich herum trug, sondern sich auch ein 15 Kreuzer Stück aus Nürnberg, in selbigem Beutel befand, welches er bei einem vorangegangenen Geschäft von einem Nürnberger Kaufmann erhalten hatte?
Oder wie war das bei den Söldnern im Dreißigjährigen Krieg? Wenn ein Söldner von Köln in Richtung Nürnberg unterwegs war, dann hatte er in Nürnberg angelangt, natürlich erstmal nur kölnische Währung bei sich. Konnte er mit dieser dann aber auch in Nürnberg die Zeche berappen, oder musste er vorher sein Geld umtauschen?
Diese Frage tat sich mir auf, als ich kürzlich von einem Bodenfund hörte, bei dem jemand einen Hortfund aus ca. 15 Silbermünzen gemacht hatte, welche alle beisammen liegend, ca 25 cm tief, an einem Flecken im Boden lagen. Sie wurden also wohl dort vergraben und dann aus irgendeinem Grund (da kann man nun spekulieren) nicht mehr ausgegraben. Die Gründe, welche zum verstecken von Habseligkeiten geführt haben, können ja vielseitig gewesen sein.....besonders in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Vielleicht hatte es ein Söldner vergraben, aus Angst man könne ihm des nächtens die Gurgel durchschneiden. Und so vergrub er es in weiser Voraussicht, bevor er sein Nachtlager bezog. Warum er sein Geld dann aber trotzdem nicht mehr ausgraben konnte, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.
Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Thema

Bei diesem Fund handelte es sich um Münzen die fast alle aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammten. Es waren Taler aber auch Kleinmümzen dabei, zumeist aus Tirol, aber eben auch Münzen aus z.B Köln, Nürnberg, Trier und sogar den Nederlanden.
Wurde damals nur vom Gewicht bzw. dem Feingehalt einer Münze ausgegangen? Hätte man also im Prinzip mit jeder erdenklichen Währung zahlen können, solange sie dem geforderten Gewicht in Silber/Gold entsprach?
Oder wie sah es mit älteren Münzen aus? Konnte man (sagen wir) im Jahre 1622 mit einer Münze aus dem Jahr 1522 immernoch bezahlen?
Würde mich wirklich mal interessieren wie das damals so gehandhabt wurde.
Gruß,
Olli