Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Moderator: Numis-Student
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Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Hallo, guten Tag,
ich heiße Karl Döhmer, wohne in Rotenburg und bin eigentlich Sammler von Waagen und Gewichten.
Bei einem Besuch in Haitabu fielen mir dort im Museum die Klappwaagen sowie die Kugelzonengewichte und die Kubooktaedergewichte der Wikinger auf. Die Kubooktaedergewichte sind im wesentlichen auf die silbernen Dirham geeicht, die im Ostseeraum des 9 bis 11. Jahrhundert sehr verbreitet waren und als Hacksilber mit dieser Klappwaage gehandelt wurden. Die Kubooktaedergewichte haben als Massekennzeichnung Punkte als Kreise oder Kreisaugen aufgestanzt. Es gibt 1,2,3,4,6 Einheitengewichte. Es fehlen absolut die Fünfeinheitenstücke im gesamten Bereich der Ostsee über zwei Jahrhunderte.
Dieses Rätsel konnte bisher noch nicht gelöst werden. da gerade in diesem Fall Münzgeld und Gewichte derart verquickt sind, hoffe ich von euch Anregungen, Hinweise, mathematische Gründe, usw, denn es muß ja einen triftigen Grund für das fFehlen der Fünfereinheit geben.
Antwortenbitte evtl direkt an die e-mail Bildermaler@gmx.de, bzw zweigleisig natürlich auch in diesem Forum.
Vielen Dank im voraus für eure Bemühungen.
Karl
ich heiße Karl Döhmer, wohne in Rotenburg und bin eigentlich Sammler von Waagen und Gewichten.
Bei einem Besuch in Haitabu fielen mir dort im Museum die Klappwaagen sowie die Kugelzonengewichte und die Kubooktaedergewichte der Wikinger auf. Die Kubooktaedergewichte sind im wesentlichen auf die silbernen Dirham geeicht, die im Ostseeraum des 9 bis 11. Jahrhundert sehr verbreitet waren und als Hacksilber mit dieser Klappwaage gehandelt wurden. Die Kubooktaedergewichte haben als Massekennzeichnung Punkte als Kreise oder Kreisaugen aufgestanzt. Es gibt 1,2,3,4,6 Einheitengewichte. Es fehlen absolut die Fünfeinheitenstücke im gesamten Bereich der Ostsee über zwei Jahrhunderte.
Dieses Rätsel konnte bisher noch nicht gelöst werden. da gerade in diesem Fall Münzgeld und Gewichte derart verquickt sind, hoffe ich von euch Anregungen, Hinweise, mathematische Gründe, usw, denn es muß ja einen triftigen Grund für das fFehlen der Fünfereinheit geben.
Antwortenbitte evtl direkt an die e-mail Bildermaler@gmx.de, bzw zweigleisig natürlich auch in diesem Forum.
Vielen Dank im voraus für eure Bemühungen.
Karl
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
das ist eventuell ein mathematisches Rätsel 1+2=3 2+4= 6 mbg p
- tilos
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Ich weiss nicht, ob das die Erklärung ist: Zumindest braucht man zum Wiegen in Einerschritten kein 5-Einheiten-Gewicht. Bis 16 Einheiten z.B. reichen die genannten "Nominale" in entsprechenden Kombinationen. Keine Ahnung, ob das was damit zu tun hat. Vielleicht war es auch ein 12er-System, oder die "5" eine Unglückszahl ... Das fällt mir spontan so ein.
Gruß
Tilos
Gruß
Tilos
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Zu diesem seltsamen Gewichtssystem der Wikinger, mit fehlen der 5 Punktgewichte, gibt es auch folgende Erklärung, die allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen ist:
Die Grundlage der Wikingergewichte war der silberne Dirham, der zu Hunderttausenden seinen Weg aus dem Orient in den Ostseeraum gefunden hat. Sein Grundgewicht aus der zeit von 750 bis 850 nC lag bei ca. 2,8 Gramm. Dies entsprach dem Kubooktaedergewicht mit 4 Punkten. Da zu dieser zeit Silber auch und oft als Hacksilbermünzen geteilt wurden, gab es 1/2 Silbermünze, also 2 Punkt, 1/4 also 1Punktgewichte. ( siehe Prof. Steuer , Gewichtsverteilung der Silbermünzen im Ostseeraum)
Gleichzeitig kursierte der Golddenar ( auch heute noch 4,25 gr.), er entsprach cirka dem 6 Punktgewicht, bzw die Hälfte dem 3 Punktgewicht.
Warum sollte man als Handelsreisender die nutzlosen 5 Punktgewichte ca 1 1/4 Dirham mitführen. Es reichte seine Klappwaage in der Dose sowie die o. a. Gewichte mitzunehmen,( 1,2,3,4,6 damit konnte man alles wiegen, was wichtig war.)
Wie bereits gesagt, darüber gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, aber ich denke hier hilft die Logik weiter, denn dumm waren diese Leute damals bestimmt nicht.
Für mich ist diese Erklärung ausreichend, ob sie wissenschaftlich als haltbar untersucht wird, ist mir letztendlich egal, ich habe meine plausible Erklärung.
Und was meint ihr?
Die Grundlage der Wikingergewichte war der silberne Dirham, der zu Hunderttausenden seinen Weg aus dem Orient in den Ostseeraum gefunden hat. Sein Grundgewicht aus der zeit von 750 bis 850 nC lag bei ca. 2,8 Gramm. Dies entsprach dem Kubooktaedergewicht mit 4 Punkten. Da zu dieser zeit Silber auch und oft als Hacksilbermünzen geteilt wurden, gab es 1/2 Silbermünze, also 2 Punkt, 1/4 also 1Punktgewichte. ( siehe Prof. Steuer , Gewichtsverteilung der Silbermünzen im Ostseeraum)
Gleichzeitig kursierte der Golddenar ( auch heute noch 4,25 gr.), er entsprach cirka dem 6 Punktgewicht, bzw die Hälfte dem 3 Punktgewicht.
Warum sollte man als Handelsreisender die nutzlosen 5 Punktgewichte ca 1 1/4 Dirham mitführen. Es reichte seine Klappwaage in der Dose sowie die o. a. Gewichte mitzunehmen,( 1,2,3,4,6 damit konnte man alles wiegen, was wichtig war.)
Wie bereits gesagt, darüber gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, aber ich denke hier hilft die Logik weiter, denn dumm waren diese Leute damals bestimmt nicht.
Für mich ist diese Erklärung ausreichend, ob sie wissenschaftlich als haltbar untersucht wird, ist mir letztendlich egal, ich habe meine plausible Erklärung.
Und was meint ihr?
- tilos
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Na sag ich doch.Internetnutzer hat geschrieben:...( 1,2,3,4,6 damit konnte man alles wiegen, was wichtig war.)
...
Und was meint ihr?

- Gerhard Schön
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Fehlen der Fünfereinheit
Dasselbe lässt sich bei den altdeutschen Münzen bis ins 19. Jahrhundert beobachten. In den Nominalreihen waren 1, 2, 3, 4, 6 Pfennig häufig vertreten, Münzen zu 5 Pfennig hingegen weitgehend unüblich. Grund ist das vorherrschende Zwölfersystem. 12 ist durch 5 nicht ohne Rest teilbar.Karl Döhmer hat geschrieben:Es gibt 1, 2, 3, 4, 6 Einheitengewichte. Es fehlen absolut die Fünfeinheitenstücke im gesamten Bereich der Ostsee über zwei Jahrhunderte.
Gruß,
gs
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Noch eine Ergänzung zu dieser schönen Erklärung
In England gab es bis zur Umstellung auf das Dezimalsystem 1971 auch keine Münze zu 5 Pence - aber genau die oben angeführte Nominalreihe.
Grüße
Zwerg
In England gab es bis zur Umstellung auf das Dezimalsystem 1971 auch keine Münze zu 5 Pence - aber genau die oben angeführte Nominalreihe.
Grüße
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Kann mir jemand die Formel, bzw. die Berechnung für die ungleich verteilten Münzstücke ausrechnen?
Diese Verteilung wurde als Schema bei der Zerteilung der Dirhammünzen dargestellt.
Übrigens, danke bisher für die rege Teilnahme und Hilfe.
Diese Verteilung wurde als Schema bei der Zerteilung der Dirhammünzen dargestellt.
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Sorry, kommt noch die Datei ist zu groß, muß sie erst bearbeiten.
- Dateianhänge
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- Unbenannt.PNG (3.96 KiB) 2871 mal betrachtet
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Re: Dirham, Kubooktaedergewichte der Wikinger
Hallo, da ich noch Neuling bin, habe ich noch ein paar Fragen.
Mitlerweile habe ich zu diesem Thema gewisse Neuigkeiten, mehr oder minder Hintergrundwissen zu dem Thema Münzen.
Wenn dafür Interesse besteht, kann ich das gerne ausführen, entweder hier, oder als persönliche nachricht oder vielleicht im Forum an anderer Stelle.
Was meint ihr?
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Wenn dafür Interesse besteht, kann ich das gerne ausführen, entweder hier, oder als persönliche nachricht oder vielleicht im Forum an anderer Stelle.
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