Bestimmungshilfe und reinigungs tips bitte

[coiny]

Hallo,
ich hab wieder mal eine münze ergattert und möchte diese jedoch dieses mal nicht bei der Reinigung zerstören
Die münze wiegt etwas mehr als 18 gramm (meine Waage ist nicht so genau) und hat einen durchmesser von etwa
3 bis 3,3 cm da sie schon etwas verformt ist.

İch vermute das es sich um eine byzantinische münze handelt, kann mich als Laie aber da nicht festlegen.
Die münze lag 1 Monat in selbst gepressten Oliven Öl Etwas von der Erdkruste ging ab, der Rest aber widersetzt sich
meinen Renigungs versuchen. Mit Öl und Zahnstocher komme ich hier nicht mehr weiter denke ich. Hat da wer Tipps für mich?

[tony5621]

Hallo, ich reinige solche verkrustungen immer mit schonender polierpaste. Auf ein weisses baumwolltuch auftragen und reiben. Dauert sehr sehr lange, brauche je nach verkrustung und vetschmutzung etwa 50-150 durchgänge und ca. 3 monate. Ist mit viel fleißarbeit verbunden, aber dafür kann sich das resultat auch gut sehen lassen und die münze wird nicht beschädigt. Dabei die münze horizontal halten damit diese nicht verformt wird und von beiden seiten pressen und mit dem tuch reiben

[Numis-Student]

Nur bleibt bei einer solchen "Reinigungsmethode" nur ein aufpoliertes Etwas übrig, was sich die meisten Münzsammler nicht in die Sammlung legen würden...

MR

[Numis-Student]

Hallo coiny,
du kannst ja mal den sehr umfangreichen Beitrag über Reinigungsmethoden durchlesen: http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=29813 (über 100 Seiten!) oder dort nochmal gezielt mit den Fotos nachfragen, was für dein Stück ratsam ist.

Schöne Grüße,
MR

[tony5621]

Nur bleibt bei einer solchen "Reinigungsmethode" nur ein aufpoliertes Etwas übrig, was sich die meisten Münzsammler nicht in die Sammlung legen würden...

MR

Das ist sicherlich Ansichtssache, meiner Meinung nach ist es immer noch besser aufpoliert und identifizierbar ohne Pattina, als ein "Stein" mit Pattinaeffekt mit Veräßerungswert von 0.

[tilos]

Nur bleibt bei einer solchen "Reinigungsmethode" nur ein aufpoliertes Etwas übrig, was sich die meisten Münzsammler nicht in die Sammlung legen würden...

MR

Das ist sicherlich Ansichtssache, meiner Meinung nach ist es immer noch besser aufpoliert und identifizierbar ohne Pattina, als ein "Stein" mit Pattinaeffekt mit Veräßerungswert von 0.

Natürlich ist das Ansichtssache - nur gibt es eben Methoden, die sind objektiv geeigneter als andere. Beide hier vorgestellte Vorgehensweisen sind eher ungeeignet! Insofern ist der Hinweis von Numis-Student auf die bereits sehr detailliert diskutierten Reinigungs-, Restaurierungs- und Konservierungsmethoden genau das, was coiny eventuell weiter helfen könnte. Denn das Einlegen in Olivenöl führt oft nicht nur zur Auflösung anhaftenden Sediments sondern auch zur Zerstörung der aus Patina bestehenden Oberfläche der Münze - was man m.E. bereits auf den Fotos erkennen kann.

Gruß
Tilos

[tony5621]

Habe mir alle 116 Seiten durchgelesen, doch leider führte keiner der methoden zu einem zufriedenstellenden ergebnis (weder bei mir noch bei meinen bekannten und freunden aus dem sammlerkreis). Ich beziehe mich dabei nur auf solche sehr stark verkrustete münzen, bei denen entweder eine zerstörung der patina und eine identifikation mittels politur, oder aber ein belassen in einem nicht identifizietbaren oder wertlosem zustand möglich ist.

[tilos]

Also da bin ich eher entgegengesetzter Meinung: Etliche in Wort und Bild vorgestellte Methoden haben doch zu einem sehr respektablem Ergebnis geführt! Gleichfalls wurden auch die Misserfolge nicht vorenthalten. Zur Ergänzung noch ein interessanter Thread zu Reinigungsübungen (der Autor stapelt hier tief mit der Benennung) und ein Bespiel der Restaurierung einer stark verkrusteten griechischen Kleinbronze sowie einiger archäologischer Kleinobjekte:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=165
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 49&t=52864
Stark verkrustete Münzen haben meiner Erfahrung nach oft ein recht hohes Potential was das Restaurierungsergebnis anbelangt, man muss nur die Freilegungstechniken (überwiegend mechanisch) beherrschen.
Aber vielleicht kannst Du ja auch mal ein paar Vorher-Nachher-Gegenüberstellungen von "runterpolierten" Münzen zeigen, damit wir uns davon ein Bild machen können.

Gruß
Tilos

[tony5621]

danke für den Link Tilos, eine ähnliche Reinigung habe ich auch an einer Münze vor Jahren gemacht. Ich habe aktuell keine nicht gereinigte Münzen, werde jedoch beim nächsten Kauf die vorher nachher Bilder Posten

[diwidat]

@ tony,
ich hatte @tilos so verstanden, dass er gerne mal Deine polierten Münzen gesehen hätte (ich auch), auch ohne die "vorher" Bilder.
Möglicherweise wollter er seine Mannen (Weiben) veranlassen auch so zu arbeiten

[tilos]

@ tony,
ich hatte @tilos so verstanden, dass er gerne mal Deine polierten Münzen gesehen hätte (ich auch), auch ohne die "vorher" Bilder.
Möglicherweise wollter er seine Mannen (Weiben) veranlassen auch so zu arbeiten

Sicher nicht deswegen, aber natürlich aus generellem Interesse. Auch um zu sehen worüber wir hier konkret reden.

Hier noch ein "byzantinisches Beispiel" zum Thema, coiny hatte ja gemutmaßt, dass sein Stück in diese Kategorie gehört.
AE 21mm / 6,15g
Justinian I., 16 Nummion, Thessaloniki, Sear 181, Zeit 542-547

Gruß
Tilos

[tilos]

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... en#p269380

Passt auch noch zum Thema.

[tony5621]

hier ein Beispiel von mir

[tilos]

Danke für die, leider etwas unscharfen und zu kleinen (da nicht auf Format beschnittenen), Bilder. Erkennbar ist eine der häufigen Kleinbronzen von der Insel Rhodos. Das Stück hat ein sehr gutes Relief und ist blitzeblank poliert - warum das? Ich kann leider nicht erkennen, wofür das nun ein Beispiel sein soll.

Gruß
Tilos

[Numis-Student]

Aber vielleicht kannst Du ja auch mal ein paar Vorher-Nachher-Gegenüberstellungen von "runterpolierten" Münzen zeigen, damit wir uns davon ein Bild machen können.

Dafür war das Beispiel... so sehen wohl all seine "gereinigten" Münzen aus

MR